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Die Grenzgängerin: Roman (German Edition)

Die Grenzgängerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Grenzgängerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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gemütlich irgendwo durch die Landschaft?«
    »Ja«, sagte Krause. »Wahrscheinlich wird auch dieser Lkw Drogen an Bord haben, aber nur wenige, für maximal zwei, drei Zielgebiete, wenn überhaupt. Wenn ich richtig verstanden habe, wie sie tickt, wird die Frau es niemals riskieren, diesen Sprengstoff-Lkw auch nur eine Stunde lang in einer Risikosituation zu belassen. Der Fahrer hält brav die Ruhepausen ein, er überholt niemals, er liefert sich kein Elefantenrennen, er fällt durch nichts auf. Madeleine wird ihn hüten wie ihren Augapfel. Ich nehme an, er ist ihr Trumpf und der Abschluss ihrer Reise.«
    »Wie groß ist ihr Vorsprung, gemessen an unseren Recherchen?«, fragte Müller.
    »Wir sind noch immer etwa anderthalb Tage zurück, ungefähr dreißig Stunden. Das wird sich allerdings schnell ändern«, sagte Goldhändchen und lachte kurz auf. Er brabbelte irgendetwas Unverständliches vor sich hin, das dauerte etwa zwei Minuten. Dann legte er plötzlich an Lautstärke zu. »Und jetzt ein Tusch! Chef, Ihre Anfrage betreffend Sylt. Wir haben Kontakt, wir wissen jetzt, dass gestern Abend in der Suite einer Nobelherberge und in einem privaten Haus eine Party mit diesem wunderbaren Stoff gelaufen ist. So die Meldung eines Informanten der Kripo, der aus lauter Begeisterung das Zeug ebenfalls probierte. Was mich wundert, ist eigentlich, dass Bremen und Hamburg den neuen Stoff noch nicht gemeldet haben.«
    »Das ist ziemlich einfach zu erklären.« Müller klang sehr nüchtern. »Unser Chef weiß, dass erstklassige Drogen hoch im Norden immer zuerst aus Sylt gemeldet werden. Das hängt damit zusammen, dass einige Sylt-Freaks über ein Flugzeug samt Piloten verfügen. Ist das richtig?«
    »Stimmt«, sagte Krause. »Und im hohen Norden gilt nach wie vor die Regel: Wenn neuer Schnee fällt, ist alles andere unwichtig, und Sylt ist das Ziel.«
    »Leute«, kam Goldhändchens Stimme dazwischen. »Bremen meldet sich. Madeleine Wagner hat getankt und ist von einer Kamera eingefangen worden. Sie trägt ihre Haare in einem sanften Rotton, und sie fährt einen Opel Zafira. Ich schicke euch den Filmschnipsel auf die Schirme und bitte um Nachricht, ob sie das ist oder nicht.«
    Nach etwa zwei Minuten sagte Thomas Dehner entschieden: »Sie ist es, ich habe keinen Zweifel.« Er hatte sie gesehen, beim Frühstück im Hotel erlebt, hinter dem Steuer eines Autos, auf den Straßen Tiranas.
    »Sie nähert sich«, sagte Krause tonlos. »Irgendetwas übersehen wir, aber ich weiß nicht genau, was es ist. Irgendetwas stimmt doch bei der ganzen Sache nicht. Empfindet ihr genauso?«
    Keine Antwort.
    Erneut Goldhändchen: »Leute, es wird das Beste sein, die Schleifen, die die Dame durch Deutschland zieht, zu vergessen. Wir können davon ausgehen, dass sie ihr Ziel in jedem Fall erreichen wird, weil wir immer hinterherhinken, auch wenn es jetzt nur noch ein paar Stunden sind. Ich sage meiner Mannschaft, sie soll jetzt alle Drogenfahnder bundesweit kontaktieren, egal, wo die sitzen. Und wir geben ihnen unsere Erkenntnisse und warnen sie. Ist das okay?«
    »Ja«, sagte Krause. Dann fügte er etwas rätselhaft hinzu: »Ich frage mich, wo die Dame wieder Asphalt betritt.«
    Niemand bat um Aufklärung, jeder wusste, dass der Alte zuweilen seine ganz eigene Sprache hatte.
    Goldhändchen kam erneut über die Lautsprecher. »Wir haben in München zwei Tote. Dealer, die erschossen wurden. Also haben wir Stunk in der Szene. Und wir haben erneut einen toten Fahrer neben seinem leeren Lkw. Diesmal südlich von Kassel, auf einer Nebenstrecke in Richtung Hannover.«
    »Fliegen wir hin?«, fragte Esser.
    »Nein«, entschied Krause. »Wir warten, bis der Segen aus dem Norden kommt.«
    Wieder so eine kryptische Bemerkung. Wieder fragte niemand nach.
    Krause unterbrach das Schweigen und fragte: »Was würde die Frau im Rahmen der Operation denn an Rätseln einbauen?«
    Thomas Dehner zuckte zusammen, hatte ganz schmale Augen. »Sie hat ein Muster vorgegeben: Ein Lkw strandet irgendwo, daneben liegt ein toter Fahrer. Sie muss dieses Muster beibehalten, weil sie weiß, dass wir oder die Polizei sie auf genau dieser Fährte suchen. Also können die Lkws in Deutschland eine gut durchdachte Finte sein. Die Laster waren geklaut, aber sie hatten mit dem Drogentransport überhaupt nichts zu tun. Madeleine Wagner wollte nur nicht das Erscheinungsbild zerstören und uns täuschen.«
    »Ja, gut«, kam Krause zufrieden über Lautsprecher. »Ich stimme zu. Aber was bedeutet

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