Die groeßten Faelschungen der Geschichte
Vorhang einmal ein wenig beiseite und konsultieren erneut die Geschichte, die immer sehr viel über einen Gegenstand verrät.
Schon in der Antike versuchten Philosophen, der Vererbung auf die Spur zu kommen. Der griechische Denker Anaxagoras behauptete im 5. Jahrhundert v. Chr., der Embryo sei im Spermium des Vaters bereits vorgeformt; die Mutter wurde als relativ nebensächlich betrachtet. Spermien für weiblichen Nachwuchs befänden sich im linken, die für männlichen Nachwuchs im rechten Hoden. Aristoteles – mit Platon der bedeutendste griechische Philosoph, dessen Lehren in unseren Breiten immerhin fast 2.000 Jahre überdauerten (!) – ging ebenfalls von der grundsätzlichen Überlegenheit des Mannes in Sachen Erbanlagen aus. Wir wissen heute mit unumstößlicher Gewissheit, dass es sich dabei um eine nachweislich falsche Lehre handelt. Es ist beruhigend zu wissen, dass selbst die klügsten Menschen manchmal dummes Zeug von sich geben.
In den folgenden Jahrhunderten beobachtete man genauer. Man stellte fest, dass bestimmte Merkmale zweifellos vererbt werden können. Trotzdem blieb zunächst noch vieles unverständlich. Eine größere Klarheit erhielt man, als Mendel auf den Plan trat. Johann Gregor Mendel (1822–1884), ein Augustiner und Naturforscher, entdeckte aufgrund der systematischen Beobachtung von Erbsen und Bienen die ersten wichtigen Gesetze der Vererbung. Der Vater der Genetik experimentierte im Garten seines Klosters mit verschiedenen Sorten von Erbsen und führte jahrzehntelang Kreuzungsexperimente durch. Mit der alten Technik der künstlichen Befruchtung schuf er über 10.000 neue künstliche Pflanzen und beobachtete in der Folge wie ein Luchs, welchen Gesetzen der Vererbung sie folgten.
1933 schlug die große Stunde der Genforscher. Alles wurde jetzt auf die richtigen Gene zurückgeführt. Die Nazi-Gen-Enthusiasten sprachen forsch von den überlegenen (Gen-)Eigenschaften der „arischen Rasse“. Das Ergebnis? Sie rotteten Millionen von Menschen aus.
In den USA, England, Schweden oder Deutschland entstanden Gesellschaften zur Förderung der Eugenik (griech. eugenes = wohlgeboren, von edler Abkunft) sowie zur Förderung der Erbgesundheitsforschung, deren deutscher Vertreter Alfred Ploetz war. „Volksschädlinge“, „Unfertige“, Kranke, Behinderte, Greise, TBC-Patienten, Landstreicher und
Alkoholiker wurden in den Jahren 1933 bis 1945 einfach „ausgemerzt“. Die Eugenischen Sterilisationsgesetze und die Zwangssterilisation wurden allein in Deutschland 360.000-mal angewendet. In den USA wurden 31.000 Menschen zwangssterilisiert, in Schweden 12.000. Erbliche Taubheit, erbliche Blindheit, Schizophrenie, kurz alle „schlechten“ Erbanlagen wurden eliminiert, indem man den Träger dieser Erbanlagen tötete.
In den USA, wo diese verbrecherische Gen-Philosophie nicht mit der gleichen Sorgfalt unter dem Vergrößerungsglas betrachtet wurde wie in Deutschland, wurde bis zum Jahre 1974 (!) zwangssterilisiert. Die Zwangssterilisation richtete sich anfänglich gegen Kranke und Behinderte, später vorrangig gegen Verbrecher und Afro-Amerikaner. Im Jahr 2002 entschuldigten sich die Gouverneure einiger US-Bundesstaaten offiziell für diese barbarischen Taten. In Finnland wurde die Zwangssterilisation erst im Jahre 1979 abgeschafft, in der Schweiz (konkret das eugenisch geprägte Zwangssterilisationsgesetz des Kantons Waadt) erst 1985. Mit anderen Worten: Die Gen-Theorie trug unvorstellbar böse Früchte.
Nun kann man einwenden, dass sich inzwischen alles geändert habe. Ist die Genforschung heute nicht sehr viel menschenfreundlicher, seriöser und humaner? Mit dieser Frage betreten wir den heißesten Boden, den wir uns überhaupt vorstellen können, denn es ist die brisanteste und intelligenteste Frage, die wir überhaupt stellen können.
ÜBER DIE KUNST, DIE WAHRHEIT ZU VERDREHEN
Es ist vielleicht nie in dieser Deutlichkeit gesagt worden, aber jedes Fachgebiet ruht nur auf ein paar Axiomen, Grundsätzen oder Grundannahmen. Wenn man diese Axiome oder Annahmen kennt und versteht, kann man jedes Fachgebiet in Blitzgeschwindigkeit verstehen, beurteilen, anerkennen oder verwerfen. Will man es verwerfen, braucht
man nur die Axiome oder Grundsätze zu widerlegen – und schon kann man sich zum Meister über dieses Fachgebiet aufschwingen.
Die Genetik beruht auf ein paar Axiomen, die absolut hirnrissig sind. Sie versucht uns weiszumachen, dass wir im Grunde nichts als das Ergebnis unserer DNA sind,
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