Die groeßten Faelschungen der Geschichte
unserer Erbanlagen. Natürlich ist das verrückt.
Die Genetik versucht zahlreiche Krankheiten so auf Gene zurückzuführen, dass wir den Ausbruch dieser Krankheiten in einem späteren Stadium unseres Lebens verhindern können. Ein zweites Axiom. Sie spielt damit sehr geschickt mit unseren Ängsten und Urängsten. Denn wohl jeder von uns fürchtet Krankheit und vor allem ihren Extremfall, den Tod.
Ein drittes Axiom der Genetik ist der Glaube, man könne mit den „richtigen“ Genen oder Erbanlagen (und dem Ausmerzen der „falschen“ Gene) praktisch allen Krankheiten zu Leibe rücken. Theoretisch könnten wir also unendlich lange leben, der Traum von Unsterblichkeit wäre erreicht.
Werden solche Axiome (die natürlich geschickterweise oft nur implizit, nicht explizit zum Ausdruck gebracht werden) einer Bevölkerung nur lange genug eingehämmert, beginnt diese schließlich daran zu glauben – seien sie nun richtig oder falsch.
Es gab in der Geschichte zahlreiche sehr viel dümmere Ideologien als die der Genetik, denen es durch bloße PR-Techniken gelang, Menschen die verrücktesten Theorien einzubläuen. Mithilfe von Radio, Zeitungen, Magazinen oder Fernsehen lässt sich selbst eine tote Ratte für 20.000 Dollar, sofern sie das Haustier von Paris Hilton war, oder das abgesaugte Fett des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi an den Mann bringen. Sein Fett wurde kürzlich zu Seife verarbeitet und gegen harte Dollars höchstbietend versteigert.
Kurz gesagt: Fernsehen, Radio, Magazine und Zeitungen verkaufen heute fast alles, selbst so verrückte Axiome oder Grundsätze wie die der Genetik. Die Könige der Werbebranche, absolute Profis ihres Fachs und mit allen Wassern gewaschen, arbeiten hart und hingebungsvoll daran, diese Grundannahmen oder Axiome der Bevölkerung einzuhämmern.
Die raffiniertesten Namen für neue Gene werden erfunden, die verführerischsten Bilder fabriziert und die größten Hoffnungen geweckt. Diese Werbe-Genies spielen auf der Klaviatur der Emotionen des Verbrauchers so geschickt wie Weltstar-Pianisten auf ihren Flügeln. Will man all die Lügen der Gen-Industrie entlarven, muss man alle Tricks der Werbebranche und der PR-Industrie kennen: Es existieren Hunderte!
DIE MACHT DES GESUNDEN MENSCHENVERSTANDES
Alle Werbeexperten der Welt und Milliarden von Dollars können allerdings eines nicht: den gesunden Menschenverstand ausschalten. Und sie können nicht ständig Ergebnisse vortäuschen; denn Menschen reden, sie sprechen, sie unterhalten sich. Fängt man einmal an, selbstständig zu denken, fällt Folgendes sofort auf: Die Axiome der Genetik lassen sich spielend leicht widerlegen. Wie?
1. Der Mensch besteht sehr offensichtlich nicht nur aus seinen Erbanlagen. Die Erziehungspersönlichkeiten, die Ernährung, die Lektüre, die eine Person verschlingt, die Ausbildung, die Freunde und mindestens Hunderte anderer Aspekte mehr spielen eine Rolle bei der Entwicklung einer Persönlichkeit – oder bei ihrem Gesundheits- beziehungsweise Krankheitszustand.
Exakte, unbestechliche Forschungen über die Langlebigkeit haben beispielsweise ohne Wenn und Aber folgende Umstände zu Tage gefördert:
Länder mit hoher Wirtschaftskraft garantieren eine höhere Lebenserwartung. In der Schweiz, in Monaco oder in Japan stirbt man beispielsweise durchschnittlich mit 81,5 Jahren – in Angola dagegen mit 35 Jahren, in Afghanistan mit 45 Jahren.
Länder mit geringerer Kriminalität garantieren eine höhere Lebenserwartung.
Länder mit einem stabilen politischen System garantieren eine höhere Lebenserwartung.
Verheiratete leben länger als Menschen, die ständig den Partner wechseln.
Menschen mit einem angesehenen und gut dotierten Job leben länger als arme Schlucker, die niemand achtet. Richter und Professoren zum Beispiel leben im Durchschnitt sehr lange, Prostituierte und Kneipiers dagegen kurz.
Menschen mit guter Ausbildung leben länger.
Menschen, die sich richtig ernähren und in einer biologisch gesunden Umgebung leben (= wenig Chemie!), leben länger. In Japan etwa kennt man praktisch keinen Prostata-Krebs, weil die Bevölkerung sich hier ganz anders (und offenbar richtiger) ernährt.
„Psychische“ Faktoren sind ebenfalls für Langlebigkeit von Bedeutung. 7
Wir könnten beliebig fortfahren. Um es kurz zu machen: Gene spielen hier überhaupt keine Rolle. Selbst die viel gepriesenen medizinischen Einrichtungen, die lauthals für sich in Anspruch nehmen, für die heutige
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