Die groeßten Faelschungen der Geschichte
historischen Gesetz:
7. Immer wenn das Pendel zu stark nach links oder rechts ausschlägt, kehrt sich die Bewegung nach einiger Zeit automatisch um.
Hieraus lassen sich einige Folgesätze ableiten:
Folgesatz 1: Eine Regierung, die nicht auch die jeweils andere Seite einbezieht, arbeitet aktiv auf ihren eigenen Untergang hin.
Folgesatz 2: Will eine Partei lange am Ruder bleiben, muss sie versuchen, ihr eigenes Extrem oder gar dessen Durchsetzung mittels Mord zu vermeiden.
Folgesatz 3: Sowohl Arbeiter/Bauern (das einfache Volk) als auch Bürgerliche/Unternehmer (die Erfolgreichen) müssen sich mit einer Regierung identifizieren können, wenn sie Bestand haben will.
Auf der anderen Seite gab es auch viele positive Ergebnisse dieser Revolution, die man nicht gering schätzen darf: Am wichtigsten waren die Menschenrechte, die in der Folge überall in Europa Eingang
fanden – auch in Frankreich, nachdem das Ungeheuer Napoleon verschwunden war. Freiheit, Gleichheit vor dem Gesetz und eine größere Gerechtigkeit hielten im 19. Jahrhundert in vielen Ländern Einzug. Ein gänzlich neues Niveau des Lebens und Überlebens wurde möglich. Wissenschaft und Wissenschaftler erfuhren eine gewaltige Förderung. Dadurch wurden viele Entdeckungen möglich und das Wissen explodierte. Die Ausbildung verbesserte sich und die Schulpflicht kam auf. Die Abschaffung der Adelsrechte bedeutete einen mächtigen Fortschritt. Zu den bleibenden großen Errungenschaften zählte auch, dass die Bauern endlich befreit wurden und nun über eigenes Hab und Gut verfügten. Die politische, ökonomische und rechtliche Gleichstellung setzte viele Kräfte frei, nicht nur in Frankreich, sondern auch in Norditalien, dem Rheinland, in Belgien und Holland und später in halb Europa. Das freie Unternehmertum brachte jedem Land Reichtum und Wohlstand. Es war richtig, hier die Zügel zu lockern.
Am wichtigsten aber waren die Errungenschaften in Richtung Freiheit – das wohl höchste politische Gut. Die Presse-, Rede- und Versammlungsfreiheit erhöhte die Kommunikation und die Kommunikationsgeschwindigkeit. Das förderte den Gedankenaustausch und verhalf neuen konstruktiven Ideen zur Verbreitung. Die religiöse Freiheit beendete zahlreiche Zwistigkeiten. Die Trennung von Kirche und Staat, die später fast überall durchgesetzt wurde, erwies sich ebenfalls als ein Segen. Kunst und Literatur halfen, die neuen Ideale und Errungenschaften bis nach Russland und Brasilien zu tragen – die Französische Revolution veränderte im 19. und 20. Jahrhundert das Gesicht beinahe der ganzen Welt und hat bis heute nicht aufgehört, sie im guten Sinne zu verändern.
Obwohl diese Revolution für die französische Nation mit schweren Geburtswehen behaftet war, war sie für die Menschheit ein Gewinn. Hatten sich also all die entsetzlichen Morde vielleicht doch gelohnt?
Warten wir noch einen Augenblick! Und beantworten wir zunächst eine der spannendsten Fragen, die immer wieder im Zusammenhang mit der Französischen Revolution gestellt werden: die Frage nach den
Strippenziehern, den Verursachern und den Hintermännern, bevor wir auf dieses Problem aller Probleme zurückkommen.
DIE DRAHTZIEHER HINTER DEN KULISSEN
Wiederholen wir noch einmal, was wir bereits festgestellt haben: Die Verursacher der Französischen Revolution waren
verschiedene Schriftsteller, die ehemals revolutionäres Gedankengut verbreitet hatten, wie etwa Voltaire,
der Herzog von Orléans und
der dritte Stand, vor allem die reiche oder einflussreiche Mittelklasse, zu der zahlreiche Figuren gehörten, auf die wir aufmerksam gemacht haben. Dazu gehörten unter anderem Mirabeau, Desmoulins, Lafayette, Marat, Danton, Robespierre, Saint-Just und Hébert.
Konkrete Strippenzieher entfachten also die Französische Revolution, trieben sie voran und beeinflussten ihren Lauf. Die Revolution lief nicht von selbst ab. Sie entstand nicht aus dem Nichts heraus.
In dieser Zeit darbten die Bauern in anderen Ländern Europas schlimmer als im reichen Frankreich. Trotzdem fanden dort keine Revolutionen statt. Das beweist erneut, dass wir gut daran tun, konkrete Verursacher zu prüfen und nicht in einer Analyse Zuflucht zu suchen, die alles der Masse oder der Gesellschaft in die Schuhe schiebt.
Es gibt keine Objektivität in der Geschichte, nur Subjektivität. Es ist nicht alles schon vorbestimmt, durch Karma, Kismet, Schicksalsgötter oder einen allmächtigen Gott, der die Strippen zieht und uns nur wie Marionetten tanzen
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