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Die groeßten Faelschungen der Geschichte

Die groeßten Faelschungen der Geschichte

Titel: Die groeßten Faelschungen der Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Fabian
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seinem eigenen Vorteil nutzte und dabei über Leichen ging, ohne einen einzigen Gedanken an seine Mitmenschen zu verschwenden.
    4. Folter, Mord, Bestechung, Terror, Unrecht und sogar schon öffentliche Lügen und Hetzreden disqualifizieren jede Revolution.
    Die Französische Revolution verlor ihre Unschuld mit ihren zweifelhaften Führern, die das Volk vergewaltigten, das nun vielleicht frei war und gleich vor dem Gesetz. Allein: Die „Brüderlichkeit“ wurde mit Füßen getreten und war nichts als eine schäbige Floskel, der sich jeder Lump bedienen konnte. Ehrlichkeit und Integrität blieben völlig auf der Strecke.
    Auch der Mob war nichts anderes als ein wildes Tier, das – einmal losgelassen – unberechenbar ist und ohne Unterschied nach allen Seiten um sich beißt. Hetzer wie Marat oder Hébert waren deshalb die schlimmsten Feinde der Revolution. Sie entfesselten die niedersten Instinkte des Pöbels, wodurch die Französische Revolution erneut an Glaubwürdigkeit und Ehrenhaftigkeit verlor. Doch verliert eine Person oder eine Bewegung ihre Ehre, so hat sie alles verloren.
    Morde und gar Massenmorde pervertierten viele ursprünglich gute Absichten und machten sie zunichte. Als die Revolution Unrecht zuließ, wurde sie selbst schuldig. Jedes Mal, als sie ihre Hände mit Blut befleckte, starb sie ein Stückchen. Nichts war deshalb törichter als der
völlig unnötige Königsmord, der halb Europa gegen Frankreich aufbrachte. Man hätte Ludwig XVI. verbannen oder ihn unauffällig aus dem Verkehr ziehen können. Diese große Pose half niemandem und ließ die Revolutionäre herabsinken zu gewöhnlichen Henkern.
    Und die verbissene Verfolgung der Religion, mit Feuer und Schwert, zeigte vollends die Realitätsferne und Dummheit vieler Revolutionäre.
    5. Geschichte lehrt hundertmal, dass nur religiöse Toleranz die Menschen zufriedenstellt, jeder muss nach seiner eigenen Fasson selig werden.
    Die fanatische Verfolgung der Priester, Mönche und Nonnen war ein weiterer enormer Fehler der Revolutionäre. Es war zwar richtig, den Aberglauben zurückzudrängen, aber es war falsch, dies mit Blut, Drohungen und Gewalt zu versuchen.
    Als es offensichtlich wurde, dass die demokratischen Revolutionäre den Staat nicht lenken konnten, weder die „Linken“ noch die „Rechten“, schlug die Stunde des Tyrannen Napoleon.
    6. Wenn in einem Staat Unordnung und Konfusion zu groß sind, wird immer nach einem starken Mann gerufen. Man sucht nach einem stabilen Halt im Chaos.
    Erst der barbarische Terror, der nicht aufhören wollte, ließ die Bevölkerung nach dem siegreichen General Ausschau halten.
    Doch reflektieren wir noch ein wenig über die Fehler der demokratischen Revolutionäre: Falsch war ihr Versuch, von den inneren Problemen der jungen französischen Demokratie abzulenken, indem sie sich in zahllose Kriege mit dem Ausland verstrickten, statt kluge Diplomatie zu betreiben. Dadurch schufen sie selbst starke Gegner und ließen Figuren wie Napoleon groß und wichtig erscheinen. Kriege sind eine beliebte Methode zweifelhafter Staatsmänner, von inneren Problemen abzulenken, aber sie funktionieren nie auf Dauer. Kriege folgen ihren eigenen bitteren Gesetzmäßigkeiten.
    Da sich die „Linke“ nie mit der „Rechten“ verständigte und man nicht systematisch darauf hinarbeitete, dass sowohl der einfache Mann in Anstand überleben konnte als auch der Unternehmer, da man kein
Gleichgewicht zwischen diesen beiden Polen fand und es vorzog, sich lieber wechselseitig die Kehle durchzuschneiden, da man sich nicht zusammensetzte und eine tatsächliche Lösung anstrebte, versagte die Französische Revolution auch in ihrem wichtigsten Bestreben: mehr Gerechtigkeit zu bringen. Stets musste sich entweder der (Erfolg-)Reiche oder der Arbeiter bedroht fühlen. Und so kam dieser neue Staat nie zur Ruhe, abwechselnd bangten die „Linken“ oder die „Rechten“ um ihr Leben. Ein goldener Mittelweg wurde nie gefunden. Da beide Parteiungen nur ihr eigenes Süppchen kochten, gingen sie beide unter. Modern ausgedrückt heißt das: Wenn sich in Zeiten der Gefahr Konservative nicht mit Sozialisten verständigen, reden sie der Tyrannei das Wort.
    Güterverknappung, hohe Preise, Hungersnot, Inflation und Kriege waren deshalb die ständigen Begleiter der Französischen Revolution. Stets wechselte die Regierungsverantwortung: Die Herrschaft der „Linken“ wechselte ständig mit der Herrschaft der „Rechten“.
    Das bringt uns zu einem weiteren

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