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Die groeßten Faelschungen der Geschichte

Die groeßten Faelschungen der Geschichte

Titel: Die groeßten Faelschungen der Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Fabian
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wollen, wodurch die Not im Volk noch größer wurde. Aber eine besonders kapitale Dummheit war es, die mächtige Bourgeoisie und das Unternehmertum zu ignorieren oder als unwichtig abzutun.
    2. Erfolgreiche und mächtige Gruppierungen von der Regierungsverantwortung auszuschließen und ihnen Einfluss und Ansehen zu verweigern, macht Revolutionen wahrscheinlich.
    Die meisten Fehler Ludwig XVI. liegen vor der Französischen Revolution: Es wäre richtig gewesen, die Rechte des ersten Standes, der hohen Geistlichkeit, zu beschneiden und der Raffgier der Kirche unblutig einen Riegel vorzuschieben.
    Aber auch während der Revolution beging Ludwig einen Fehler nach dem anderen: Er löste die anstehenden Probleme wie beispielsweise Hungersnöte nicht; er nahm offensichtliche Ungerechtigkeiten nicht wahr. Als ihm die Revolutionäre schließlich das Messer an die Kehle setzten, war es bereits zu spät. Ein zupackender, willensstarker König hätte zunächst den Herzog von Orléans hinter Gitter gebracht – und damit tausend Kritiker und Hetzer mundtot gemacht. Später wäre er, als noch die Möglichkeit dazu bestand, geflohen, die Taschen voller Gold und Erpressungsmaterial, und hätte von einer sicheren Position aus den Widerstand organisiert.
    Als Ludwig XVI. sich in den Fängen des Mobs befand, war der Zug bereits abgefahren; er konnte dem rasenden Pöbel von Paris nichts mehr entgegensetzen. Er versuchte es mit wohlgesetzten Worten – als ob diese je einen fanatisierten Mob aufgehalten hätten! Selbst seine Flucht, die er zu spät in die Wege leitete, war dilettantisch inszeniert.
Wären die Verkleidungen besser gewesen, hätte man sich eine Weile in der Nähe in einem sicheren Versteck verborgen gehalten und zum Beispiel drei Kutschen statt einer benutzt, hätte sogar diese zu späte Flucht noch glücken können. Aber Ludwig XVI. versagte selbst als Flüchtling. Er war vielleicht gutmütig, liebenswert und von den besten Vorsätzen beseelt, aber er war auch ein großer Tor. Er besaß nicht die Größe eines Königs. Es fehlte ihm an Mut genauso wie an Intelligenz. Und so endete er unter der Guillotine, wo selbst seine letzte Rede übertönt wurde von den lauten Trommeln der Revolutionäre.

    Waren die Fehler Ludwigs XVI. zahlreich, so waren die der Revolutionäre zahlreicher. Fast alle Demokraten waren bestechlicher als der gierigste Aristokrat, ihre persönliche Moral ließ sehr zu wünschen übrig. Nahezu jeder suchte nur seine Schäfchen ins Trockene zu bringen. Unter den Revolutionären fanden sich Hurenböcke und Lügner, Spielsüchtige und Demagogen, Krakeeler und Sadisten, die sicherlich eines nicht für sich beanspruchen konnten: ein Vorbild zu sein, in moralischer Hinsicht. Es handelte sich um Abenteurer, Glücksritter und Speckschnapper, die fast durch die Bank das Volk aufwiegelten und aufhetzten. Jeder von ihnen verliebte sich in die Macht und sah mit habgierigen Augen, was er abgreifen konnte.
    3. Macht korrumpiert mehr als 99 Prozent aller Menschen.
    Der sogenannte Homo sapiens in seinem gegenwärtigen Zustand ist selten oder nie dazu in der Lage, gerecht zu regieren und die Zügel in der Hand zu halten. Die moralisch-ethische Evolution hat offenbar noch nicht stattgefunden.
    Die vollständige Bankrotterklärung waren die Morde, die schnellen Aburteilungen, der Terror und die Herrschaft der Guillotine. All das diskreditierte die Französische Revolution vollständig, sodass sich selbst anfängliche Freunde, wie beispielsweise Friedrich Schiller, angeekelt von ihr abwandten. Als Robespierre, der Blutsäufer, die Revolution mit seinem Helfershelfer Saint-Just in einem Meer von Blut ertränkte, war es um den moralischen Anspruch der Demokratie geschehen.
Weder die „Rechten“ noch die „Linken“ bekleckerten sich mit Ruhm, keiner wahrte Anstand und Würde, jede Parteiung versuchte nur, die eigene Klientel zufrieden zu stellen und dem neuen Feind den Garaus zu machen – durch staatlich sanktionierten Mord. Bemerkenswert war allenfalls der Umstand, dass Robespierre, der Unbestechliche, sich bis zu guter Letzt als Moralapostel tarnte, obwohl niemand stärker von Hass zersetzt war als er. Männer ohne jede Prinzipien (wie Fouché) nutzten dagegen die Revolution dazu, sich ihre Säckel zu füllen. Fouché schreckte vor keinem Blutbad zurück und diente später dem Tyrannen Napoleon als Polizeiminister. Er besaß keinerlei Gewissen oder demokratische Gesinnung. Er war ein Wendehals, der den Zeitenlauf zu

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