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Die groeßten Faelschungen der Geschichte

Die groeßten Faelschungen der Geschichte

Titel: Die groeßten Faelschungen der Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Fabian
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Mitglieder. Lenin war in seinem Element. Er brachte die Massen noch weiter auf und agitierte. Da wurde ihm der Boden zu heiß. Noch einmal musste Lenin fliehen – wieder begab er sich nach Finnland. Er rasierte sich den Bart ab und zog eine Perücke an, um die verräterische Glatze zu verbergen. Als Lokomotivheizer namens Konstantin Petrowitsch Iwanow fuhr er über die finnische Grenze.
    Die russische Revolution war trotzdem nicht mehr aufzuhalten. Jetzt wurde der Umsturz planmäßig vorbereitet. Ihr Kopf war Lenin. Die Zentralstellen der Flotte und der Truppen sollten laut Lenins Befehl „ohne Rücksicht auf die Höhe der Verluste“ besetzt werden. Gewehre und Handgranaten wurden ausgegeben. Offiziersschulen sollten angegriffen und besetzt werden, ebenso Telegrafen- und Telefonämter. Lenin wusste: Kommunikation ist alles. „Lieber allesamt zugrunde gehen als den Feind durchlassen“, so lautete seine Parole. Alles wurde minutiös vorbereitet. Verkleidet tauchte Lenin erneut illegal in Russland auf. Und dann schlug er zu. Die Bolschewiken siegten in der berühmten Oktoberrevolution im Jahre 1917.
    Lenin wurde zum Vorsitzenden des Rats der Volkskommissare gewählt, sprich zum Regierungschef. Damit hielt er die Zügel in der Hand, von einem Tag auf den andern war er einer der mächtigsten Männer der Welt. Aber ihm war klar, dass das alles nur der Anfang war. Noch einmal steigerte sich die Geschwindigkeit, fast ins Undenkbare. Der alte Fuchs wusste sehr wohl, dass es leichter ist, die Macht zu
erringen als sie zu erhalten. Also schwor er seine Parteigänger auf seine neuen Strategien ein. Aufrufe erschienen, ein Staat musste neu organisiert werden – eine Herkulesaufgabe!
    Der Grundbesitz sollte den alten, fetten, schmarotzenden Aristokraten entrissen und den Bauern zurückgegeben werden. „Friede den Hütten, Krieg den Palästen“, lautete die Parole. Die Arbeiter sollten die Kontrolle über die Produktion erhalten. „Es lebe die Revolution der Soldaten, der Arbeiter und Bauern!“, tönte Lenin.
    Lenin schloss mit Deutschland einen Separatfrieden ab, der den Deutschen eine Zeit lang die Illusion vermittelte, sie könnten den Ersten Weltkrieg noch gewinnen. Russland musste riesige Gebiete abtreten.
    Lenin zog in den Kreml in Moskau ein und dirigierte von hier aus die Staatsgeschäfte. Da erkannte Lenin mit mittlerem Entsetzen, dass nicht die gesamte Bourgeoisie verteufelt werden könne. Sie war notwendig, um die Produktion anzukurbeln. Zähneknirschend wich er von seinen ursprünglichen Forderungen ab, jeder solle den gleichen Lohn erhalten – nämlich den eines Durchschnittsarbeiters. Seine Polit-Philosophie erhielt die ersten Risse. Mit Agitation und Schlagworten allein lässt sich kein Staat leiten, erkannte er.
    Außerdem war die Opposition noch immer mächtig. Also machte sich Lenin daran, sie gnadenlos zu zerschlagen. Es wurde zu einem Kampf auf Leben und Tod. Zeitungen, in denen die Arbeiter zum Streik aufgehetzt wurden, verbot er. Gefängnisstrafen wurden verhängt, Erschießungen angeordnet. Knapp überlebte er selbst ein Attentat. Lenin hielt dennoch unbeirrbar an seinem großen Ziel fest: der Weltrevolution. Dazu, so belehrte er seine Umgebung, müsse man alle Kniffe und Tricks der Politik einsetzen. Noch immer schwebte ihm eine klassenlose Gesellschaft vor.
    Um dieses Ziel zu erreichen, gebärdete er sich schlimmer als jeder Diktator. Stalin wurde unter ihm der Mann fürs Grobe, der auch unpopuläre Entscheidungen durchsetzte – wofür er im Gegenzug immer höher in der Hierarchie der Kommunisten aufstieg. Als die Opposition
Lenin ans Leder wollte, schlug er hart zurück, dem Weißen Terror begegnete er mit dem Roten Terror. Der Weiße Terror wurde von „Bürgerlichen“, Monarchisten, Aristokraten und Offizieren in Szene gesetzt, während der Rote Terror die Gegenmaßnahmen der kommunistischen Bolschewiki bezeichnete.
    Es kam zum Bürgerkrieg, der bis 1920/21/22 andauern sollte. Auf beiden Seiten wurde gemordet und getötet. Grauenhafte Gewalttaten auf beiden Seiten forderten Millionen Tote.
    Die USA, Großbritannien und andere Staaten unterstützten die Weißen Truppen. Lenin schreckte nicht davor zurück, in diesem Bürgerkrieg härter und härter zuzuschlagen. Lenin: „Organisiert umgehend Massenterror, erschießt und deportiert die Hundertschaften von Prostituierten, die die Soldaten in Trunkenbolde verwandeln, genauso wie frühere Offiziere.“ 5
    Lenin, der neue Staatschef, ordnete

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