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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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die Vertreter mit horizontalen Walschwanzflossen Pflanzenfresser, während die mit Haifischschwanzflossen Raubtiere sind. Sie packen ihre Nahrung, ob es sich dabei um Kelpstängel handelt oder um zappelnde Turbul, mit Mandibeln und führen sie in die mahlenden Knochenplatten des eigenen Halses ein. Die größte Art erreicht die halben Ausmaße eines Blauwals und ist ein Fleischfresser. Ihre Lieblingsbeute sind Riesenschnecken, falls sie sie vom Meeresgrund hochzerren kann. Aber selbst ein derart großer Heirodont bildet Futter für Riesenegel und verliert manchmal eine Tonne Fleisch oder noch mehr durch einen einzelnen Angriff. Ihre einzige Erholung von Egelangriffen finden diese Kreaturen, wenn sie in eine Tiefe absinken, die Egel nicht mehr erreichen können; allerdings müssen die Heirodonten regelmäßig wieder zur Oberfläche aufsteigen, da sie Luftatmer sind. Aber selbst in Tiefen, wo sie Egelangriffen ausweichen, sind sie womöglich noch immer Angriffen der Riesenprill ausgesetzt …
     
    Aus großer Höhe betrachtete Sniper die Skinner-Insel, kontrollierte die eigene Position durch das interne Leitsystem und stürzte dann wie ein Backstein vom Himmel. Er schlug mit einer Explosion aus Schaum im Meer auf, und zwei kleinere Spritzer folgten kurz darauf. Ohne auf die beiden anderen Drohnen zu warten, schaltete er jedoch das Superkavitationsfeld ein, drehte den Schraubenantrieb auf volle Leistung und pflügte mit einer sonischen Explosion in die Tiefe. Als er über den Zielkoordinaten das Feld abschaltete, reduzierte der Widerstand des Wassers seine Geschwindigkeit um die Hälfte, und er bremste mit Hilfe des Antriebs noch weiter ab, ehe er alle Sensoren auf maximale Reichweite schaltete. Sofort ortete er die Trümmer: Stücke exotischen Metalls, die Reste einer Triebwerksgondel – Schrott des Pradorschiffs. Er überprüfte die Koordinaten erneut, aber sie stimmten. Tief unter ihm klaffte ein Hohlraum im Meeresgrund, entstanden aus den sich langsam wieder füllenden Grabungen von Riesenpackwürmern. Ungeachtet der vorangegangenen Diskussion hatte Sniper in seinem metallischen Herzen erwartet, das Pradorschiff hier noch vorzufinden und eine andere Erklärung für die kürzlichen Ereignisse suchen zu müssen. Das Schiff war aber fort.
    »Ich verstehe«, sagte der Hüter, nachdem Sniper die KI per Subraumverbindung ins Bild gesetzt hatte.
    »Ich orte eine schwächer werdende Schlickspur«, fuhr Sniper fort. »Ich kann ihr vielleicht folgen.«
    »Ja, ist mir aufgefallen, aber ich hege Zweifel, was diese Unterwasserschockwellen angeht, die du derzeit erzeugst.«
    Sniper stellte fest, dass sich Elf und Zwölf langsam näherten. »Ich könnte mir vorstellen«, sagte er ätzend, »dass ein leichter Pradorzerstörer eine größere Gefahr für die Umwelt darstellt als meine Schockwellen.«
    »Sehr gut, Sniper, setze deine Suche fort, aber halte mich ständig über deine Position auf dem Laufenden. Ich werde Earth Central über die Lage informieren.«
    »Was?«
    »Man muss auch an kürzliche Ereignisse im Dritten Königreich denken.«
    »Oh, also ist die Entkernung menschlicher Wesen inzwischen okay?«
    »Halte mich auf dem Laufenden, Sniper.«
    Die Verbindung wurde getrennt, und Sniper hing in der Tiefe und grübelte über das Gespräch nach. Die Lage hatte sich verändert. Die Prador benutzten in ihrem Königreich angeblich keine Leermenschen mehr. In den zurückliegenden Jahren waren Hunderttausende davon in die Polis zurückgekehrt, und in der Folge waren Hunderttausende Vermisstenakten aus dem Krieg geschlossen worden. Heute fand man Polisbotschaften auf Pradorplaneten und umgekehrt. Handel fand statt, sehr viel Handel, denn obgleich die Prador niemals KIs entwickelt hatten und ein Großteil ihrer kybernetischen Technik altmodisch war, übertraf ihre Metallbearbeitung in vieler Hinsicht die der Polis. Darüber hinaus war es ein offenes Geheimnis, dass die Prador die Runcibletechnik wollten, aber vor der Tatsache zurückschreckten, dass man KIs zu deren Steuerung brauchte. Vielleicht wussten sie aufgrund ihrer Erforschung der Polis, dass es für sie, sobald sie diesen Schritt taten, kein Zurück mehr gab. Drastische Veränderungen folgten zwingend daraus.
    »Was jetzt, Boss?«, fragte Elf.
    »Ihr beide kehrt an die Oberfläche zurück und bleibt mir auf der Spur – hier unten schafft ihr das nicht. Ich folge dieser Fährte, soweit ich kann.«
    »Und was dann?«, wollte Elf wissen.
    »Falls wir ihn finden, vermute ich,

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