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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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müssen wir unseren Pradorgast höflich zum Gehen auffordern.«
    »Yeah, klar doch«, sagte Zwölf.
     
    Der Hüter dachte, seinen Pflichten entsprechend, über all das nach, was sich aus der Anwesenheit eines erwachsenen Pradors in der Meerestiefe ergab, der dort über einen leichten Zerstörer kommandierte. Welche Ziele verfolgte er wohl? Da er nicht an denselben alten Verbrechen beteiligt gewesen war, würden diese Ziele sicher nicht deckungsgleich mit denen seines Vaters sein. Sogar nach den Gesetzen der Polis konnte man nur den Vater für Verbrechen haftbar machen, die das Junge unter der Kontrolle der väterlichen Pheromone begangen hatte. Allerdings musste man da auch an die Vignette denken. Deren Mannschaft wurde vermisst, und das Schiff selbst lag auf dem Meeresgrund. Zugegeben, kein Polisbürger war zu Schaden gekommen, und das Verbrechen, falls ein solches vorlag, war außerhalb der Polisgrenze geschehen. Aber der Vorfall weckte Besorgnis über das, was der Prador vielleicht sonst noch alles unternahm – möglicherweise Dinge, die locker unter die Zuständigkeit des Hüters fielen. Auch politische Auswirkungen wollten bedacht sein. Vielleicht war es an der Zeit, die Verantwortung abzuwälzen? Ehe der Hüter zu einer Entscheidung gelangte, schrie Sub-KI Sieben nach seiner Aufmerksamkeit.
    »Sieben?«
    »Wieder mal Kapitän Sprage, Bo … Hüter. Er sagt, er müsste etwas mit dir besprechen.«
    Diesmal ging der Hüter komplett auf die Konferenzschaltung ein, die über Sieben als Relaisstation lief, und blickte in die Kabine des Alten Kapitäns. Der Mann stand da und zündete gerade die Pfeife mit einem Laserfeuerzeug an, und seine Miene war ernst.
    »Worum geht es diesmal, Sprage?«, fragte der Hüter.
    »Diesmal geht es nicht um mich. Ambel möchte mit dir reden.« Sprage streckte die Hand aus und justierte etwas außerhalb des Blickfelds des Hüters. Die Verbindung sprang weiter, und der Hüter erhielt nun Einblick in eine ähnliche Kabine, in der Kapitän Ambel und zwei Juniorseeleute standen.
    »Kapitän Ambel.«
    »Hallo Hüter.« Ambel blickte gleichermaßen ernst drein. »Gut, dass du wieder da bist. Dieser andere Bursche war ein bisschen reizbar.«
    »Ja, absolut. Wie kann ich dir helfen, Kapitän?«
    »Es geht weniger darum, wie du mir helfen kannst.« Ambel deutete auf die beiden Junioren. »Ich möchte dir die Seeleute Silister und Davy-bronte vorstellen, die zuletzt auf der Vignette fuhren.«
    Der Hüter lenkte unvermittelt noch mehr von seiner Aufmerksamkeit durch die Verbindung. »Ihr seid von der Vignette. Was ist mit eurem Schiff und dem Rest der Mannschaft passiert?«
    Beide Junioren wichen zurück und wirkten ein bisschen erschrocken. Der Hüter bemerkte, dass er eines seiner vielen Avatarbilder durch die Verbindung projizierte und die beiden Männer derzeit einen zwei Meter langen Zackenbarsch vor sich sahen. Er wechselte das Bild zu etwas Menschlicherem und Akzeptablerem.
    »Naja, der Käp’n war richtig sauer auf Drooble, und die Harpune ist mitten durch ihn durch, also nicht durch Drooble …«, plapperte Silister, bis Ambel ihm die Hand auf die Schulter legte.
    »Ich denke, Junge, du solltest das Davy-bronte überlassen, wie schon zuvor.«
    Die Erläuterungen Davy-brontes waren wesentlich präziser und seine Schilderung unmissverständlich.
    Eine offenkundig verbesserte Prador-Kriegsdrohne, dachte der Hüter. Sniper wird sich freuen.
    »Danke, dass ihr mich informiert habt«, sagte er.
    »Noch etwas«, ergänzte Ambel. »Erzählst du Windtäuscher davon?«
    »Sicherlich. Er ist schließlich euer Herrscher.«
    Ambel zuckte zweideutig die Achseln, und die Verbindung wurde getrennt.
    Da hatte er also die Bestätigung, falls überhaupt noch eine nötig war. Eine aufgebesserte Kriegsdrohne war eingesetzt worden, woraus man folgern konnte, dass die Technik auf Ebulans Schiff wieder in guter Verfassung war. Das Gleiche konnte man aus der Tatsache schließen, dass es unbemerkt die Position hatte wechseln können. Auch musste man den heranwachsenden Prador – der Hüter schlug in seinen Speichern nach – Vrell als wirklich sehr tüchtigen Prador betrachten, bedachte man, dass er die Fallen Ebulans überlebt hatte. Der Hüter entschied, dass er Rat brauchte, und öffnete einen Funkkanal durch das eigene Runcible sowie über fünf weitere Runcibles bis ins Herz der Dinge.
    »Ja?«
    Der Hüter übermittelte detailliert alles, was er gerade erfahren hatte. Er hatte die Informationen zu einem

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