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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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den Karabiner quer vor dem Bauch. Hätte er mich erwischen können, ehe ich abdrückte?, fragte sich Janer und gab sich selbst die Antwort: vermutlich. Er griff hinter sich, öffnete die Tür, ging auf den Flur hinaus und wandte sich der nächsten Fockmasttreppe zu. Dort traf er Anstalten, zur Bilge hinabzusteigen.
    Wade packte ihn an der Schulter. »Nicht hier. Wir müssten den größten Teil der Bilge durchqueren. Folgen wir lieber dem Hauptdeck und steigen weiter hinten hinab.«
    Sie stiegen also die Treppe hinauf und betraten das im Nachtdunkel liegende Deck. Hier erblickte Janer etwas, was ihn fast physisch zum Stehen brachte. Er spürte einen weiteren Adrenalinstoß, sofort gefolgt von Verwirrung, als Erinnerungen aus dem Meer seines Bewusstseins auftauchten. Vor ihm schwebte ein paar Meter über dem Deck eine eisenfarbige Seepferdchendrohne und musterte ihn aus ihren Topasaugen. Dreizehn die Drohne des Hüters, die vor zehn Jahren bei jenen Ereignissen auf der Skinner-Insel dabei gewesen war.
    »Du bist bewaffnet. Gut. Wir brauchen bewaffnete Leute. Kann niemanden von Blocs lustiger Truppe finden. Ich denke, sie sind dort unten hinter dem Ding her.«
    Janer brauchte einen Augenblick, ehe ihm bewusst wurde, dass da Kapitän Ron gesprochen hatte, der ein paar Meter hinter der Drohne stand, und dass hinter ihm wiederum eine Schar Hooper und zwei Reifikationen versammelt waren.
    »Was?«, fragte Janer dumm.
    Ron trat vor, und die Drohne wich ihm seitlich aus. »Dreizehn hier hat mir erklärt, dass dieses widerliche Mistvieh an Bord ist.«
    Janer nickte. »Ja, ich weiß.« Er deutete auf seinen Begleiter. »Wade hat es mir gerade erzählt.«
    Ron musterte den Golem. »Woher weißt du das denn?«
    Wade trat vor, zog ein Messer aus dem Gürtel und reichte es dem Alten Kapitän.
    Forlam, der Ron über die Schulter guckte, sagte: »Sturmbul. Ich hatte mich schon gefragt, wo er abgeblieben ist.«
    Wade sagte: »Das, was von ihm übrig ist, liegt unter einem Gang in der Bilge. Der Kapuzler ist dort unten im Heck, und ich habe gehört, wie dort Waffen abgefeuert wurden.«
    »Gehört?«, fragte Janer.
    »Es hat aufgehört«, sagte Wade und warf ihm einen Blick zu.
    Ron blickte forschend auf die APW in Wades Händen. »Hmm, gut, am besten sehen wir dann mal nach, was passiert ist.«
    Ron war mit einer schweren Machete und einer QK-Laserpistole bewaffnet. Die anderen führten Waffen, die in ihrer Verschiedenartigkeit die Menschheitsgeschichte abzudecken schienen. Sie reichten von Prügeln und Klingenwaffen über Vorderlader und patronengeladene Schusswaffen bis hin zu verschiedenen Formen von Impuls- und Laserwaffen. Einer führte sogar ein Maschinengewehr mit. Für den Kampf gegen einen Kapuzler war das eine erbärmliche Auswahl.
    »Hast du Bloc kontaktieren können?«, fragte Wade.
    »Kann den Mistkerl nicht auftreiben«, antwortete Ron. »Habe mich aber nicht allzu sehr angestrengt.«
    »Vielleicht ist er bei seinen Kladiten unten im Heck?«, überlegte Janer.
    Ron schnaubte. »Vielleicht können Blutegel fliegen. Am besten steigen wir hinab und helfen mal, ehe sich sonst noch jemand um Kopf und Kragen bringt.«
    »Menschen sterben nun mal«, sagte Wade, einen seltsamen Ausdruck im Gesicht.
    »Nicht, wenn ich es verhindern kann«, sagte Ron.
    Wade blickte in die Takelage hinauf, lächelte und sagte dann: »Aber sicherlich riskierst du doch sowohl das eigene Leben als auch das anderer, indem du dich einmischst?«
    Janer begriff, dass der Golem für ein Publikum spielte, das nur aus einem Wesen bestand; schließlich war Zephirs Gehör ebenso gut wie das Wades.
    »Niemand möchte sterben«, knurrte Ron, »aber Leben ohne Risiko ist kein Leben.«
    »Könnte es sein«, fragte Wade, »dass Leben ohne die Möglichkeit des Todes kein Leben wäre?«
    Ron musterte ihn hart. »Ich weiß nicht, worauf du hier abzielst, Golem, aber wir haben vorläufig keine Zeit dafür!«
    Wade zuckte die Achseln. »Naja, wir haben schließlich Waffen dabei …«
    »Kommt!« Ron drehte sich um und führte die Gruppe nach achtern.

 
Kapitel 12
     
    Meeresheirodont:
    Wie die Wale haben diese Kreaturen vor langer Zeit das Leben an Land aufgegeben und sind ins Meer zurückgekehrt. Nur vierundsiebzig Arten wurden katalogisiert, denn diese Gattung hat offensichtlich die Konkurrenz der gewaltigen ozeanischen Egelpopulation nicht gut bestanden. Morphologisch ist sie nach einem ähnlichen Muster aufgebaut wie terranische Fische und Wale: Gewöhnlich sind

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