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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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kompakten Paket verdichtet, das zu entziffern sogar einigen KIs schwer gefallen wäre. Eine Mikrosekunde später erfolgte die Antwort.
    »Nutze deine Zuständigkeit, so gut du kannst, Hüter. Die Sklavencodes in dem Schiff sind bestimmt verändert worden, und ohne Signale, die du abfangen kannst, wirst du sie nicht knacken können, sodass an eine Wiederholung von Snipers … Glückstreffer nicht zu denken ist. Außerdem verfügst du nicht über die nötige Bewaffnung, um dich mit einem einsatzfähigen leichten Pradorzerstörer anzulegen«, informierte die Earth-Central-KI den Hüter. »Ich informiere derzeit alle interessierten Parteien.«
    »Interessierte Parteien?«
    Nach fast einer halben Stunde Verzögerung antwortete EC: »Das nächste Poliskriegsschiff ist zweihundert Lichtjahre von dir entfernt. Allerdings hält sich ein anderes Kriegsschiff in viel kürzerer Distanz auf.« Earth Central übermittelte alle relevanten Informationen sowie die Aufzeichnung eines Gesprächs, das sie kürzlich geführt hatte.
    »Ist das eine gute Idee?«, fragte der Hüter.
    »Es läuft auf die Erprobung hinaus, wie zuverlässig bestimmte Vereinbarungen sind.«
    Als sich der Funkkanal schloss, wurde sich der Hüter nicht darüber schlüssig, ob die Lage nun besser geworden war oder unendlich viel schlimmer. Sicherlich war der Einsatz erhöht worden: Earth Central hatte einen Planeten und seine Bevölkerung gesetzt. Der Hüter sondierte in der Mondbasis und betrachtete die Menschenmengen der Polisbürger. Nicht nötig, in diesem Stadium eine Panik zu erzeugen, also legte er folgende Nachricht auf die Informationsbildschirme der Hauptpromenade und der Ankunftssalons:
    TECHNISCHER DEFEKT IM PUFFER ENTDECKT.
    Die Sub-KI der planetaren Basis fragte sofort danach, und der Hüter erklärte ihr, worin das wirkliche Problem bestand.
    »Oh Scheiße!«, sagte die Sub-KI.
    Der Hüter ergänzte: »Es wäre vorteilhaft, falls man die Reisenden, die sich auf dem Planeten aufhalten, zum Gehen ermutigte.« Wenig später stellte er fest, dass die Buchungen für Abreisen anstiegen, als das Nachrichtennetz Spekulationen in Umlauf brachte, das Spatterjay-Virus wäre in eine tödliche Variante mutiert – ein Gerücht, das von der Sub-KI der planetaren Basis weder bestätigt noch abgestritten wurde.
    Dann, eine Stunde später:
    DEFEKT BESTÄTIGT. ANKOMMENDE REISENDE BLOCKIERT ODER UMGELEITET. WIR BITTEN FÜR DIE UNNANNEHMLICH-KEITEN UM ENTSCHULDIGUNG. WEITERE MITTEILUNGEN FOLGEN …
    Keine neuen Polisbürger trafen jetzt mehr auf dem Mond ein, und diejenigen, die schon hier waren, reisten in immer größerer Zahl ab. Das bedeutete: Falls es hier schief ging, hielten sich wenigstens die Todesfälle in einem kleineren Rahmen.
     
    »Okay, Jungs«, sagte Ambel, als er die beiden Juniorseeleute aus seiner Kabine aufs Deck führte. »Peck zeigt euch eure Kojen. Morgen müssten wir das Sargassum erreichen.«
    »Bringst du uns auf ein anderes Schiff, damit wir zurückfahren können?«, fragte Silister.
    Ambel blieb stehen.
    »Es wäre aber Scheiße, jetzt anzuhalten«, behauptete Peck, der unter einer Lampe stand und in die Dunkelheit spähte.
    Ambel war schon aufgefallen, dass es Peck widerstrebte, sich mehr als einen Schritt weit von seiner Schrotflinte zu entfernen, die er auch jetzt in den Armen hielt. Vielleicht war das verständlich, wenn man bedachte, was sich da auf ihrer Spur bewegte. Und er hatte außerdem Recht, was das Anhalten anging. Sobald sie das nämlich taten, würde die Riesenwellhornschnecke, die ihnen jetzt irgendwie schwimmend folgte, innerhalb von Minuten über das Schiff herfallen.
    »Peck hat Recht, fürchte ich. Wir würden im Meer enden, falls nicht gar im Bauch unserer Freundin.« Er deutete mit dem Daumen hinter das Schiff. »Also werdet ihr eine Zeit lang mit uns fahren müssen.«
    »Gut«, sagte Davy-bronte.
    Ambel musterte ihn neugierig.
    Davy-bronte fuhr fort: »Wir waren auf der Vignette, Käp’n, also erkennen wir ein gutes Schiff, wenn wir uns auf einem aufhalten.«
    »Okay, Jungs. Legt euch jetzt ein wenig aufs Ohr.«
    Ambel wandte sich ab, als Peck die beiden Junioren unter Deck führte. Er blickte kurz zu Boris hinauf, der am Ruder stand, nickte ihm zu und spazierte ans Heck. Ambel – obzwar immer ruhig und jeder Panik abgeneigt – war klar, dass Silisters und Davy-brontes Dienstzeit an Bord der Treader sehr begrenzt bleiben konnte, sofern ihm nicht eine Möglichkeit einfiel, sich mit der Riesenschnecke zu befassen.

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