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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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die man in Golemhülsen geladen hat? Worin besteht ihr Gegengewicht?«
    »Also bist du hier nicht hinter Sprine her?« Janer wollte wenigstens in dieser Frage Gewissheit haben.
    »Warum sollte ich es hier suchen?«
    »Gibt es auch außerplanetare Quellen?«
    Wade rieb sich den Nasenrücken mit dem Zeigefinger – eine sehr menschliche Geste. »Hast du auch nur einen Augenblick lang geglaubt, das Egelgenom wäre den Polis-KIs unbekannt? Denkst du nicht, dass sie logischerweise auch die Formel für Sprine kennen?«
    »Was nicht bedeutet, dass die Schwarmintelligenzen sie kennen.«
    »Nein, sofern sie sie nicht zufällig aus irgendeiner von Millionen Proben Egelfleisch entschlüsselt haben, die vom Planeten gebracht wurden, oder sie nicht aus einem gesicherten Speicher gestohlen haben.«
    Sollte er das glauben? Es klang alles völlig plausibel, aber andererseits würde Janer auch nie erwarten, dass eine Lüge unplausibel klang, die dieser Golemagent eines Schwarms erzählte. Und warum hatte Wade, falls er Janers Wissen und Verdächtigungen als Gefahr einstufte, diese Gefahr nicht ohnehin schon neutralisiert? Oder waren sie zu diesem Zweck hier herabgestiegen?
    Janer ging langsamer, damit Wade die Führung übernahm. Der Golem stieg ein paar Schritte weit aus dem bislang nicht überdachten Korridor auf ein Laufgitter hinab. Janer hörte jetzt, wie sich weiter voraus etwas bewegte. Etwas Großes und Scharfkantiges bewegte sich rasch auf einem Holzboden.
    »Ich weiß nicht recht, ob ich dir glauben kann oder es mir erlauben kann, dir zu glauben«, sagte Janer.
    Wade, inzwischen zehn Schritte voraus, drehte sich um. »Von mir geht keinerlei Gefahr für die Bevölkerung dieses Planeten aus. Ich verstehe ihre Erfordernisse. Mir ist klar, warum Sprine ihr so viel bedeutet.«
    Wovon zum Teufel redete er da?
    Janer hob die Waffe und zielte genau auf Wades Brust.
    »Also bist du Tourist?«, fragte er.
    »Im Grunde nicht. Sobald wir Zeit haben, erkläre ich dir, warum ich hier bin. Jetzt haben wir diese Zeit nicht.«
    Das Geräusch war lauter geworden: harter Panzer auf Metall, klappernde Laufgitter. Etwas so Großes hätte sich nicht so schnell bewegen dürfen. Finsternis ragte hinter Wade auf; Reihen roter Augen funkelten, und zahlreiche Sichelglieder schlugen klappernd aneinander, als schärften sie sich gegenseitig. Vielleicht bot sich hier die Lösung für alle seine Zweifel. Als er so weit war, drückte er ab.
     
    Bloc wusste nicht, ob es realer Zorn war, den er verspürte, oder nur eine Rückkopplung durch den jetzt voll funktionsfähigen dritten Kanal. Trotzdem spürte er ihn in seinen Gedanken rot glühen, losgelöst von jeder Drüsenfunktion, diese jedoch emulierend. Als äußeres Zeichen war nur das Gezappel von Aesop und Bones zu sehen, als das Gefühl durch die Verbindungen zu ihnen überschwappte.
    ÜBER FUNKT. PARAMET … WARNUNG: GLIEDMASSENSONDE … B.P. BELASTUNG …
    MEMOSPEICHER: 00030.
    Er schaltete die Meldungen ab, die seine Sicht störten, und stemmte sich auf die Beine. Das alles hätte vermieden werden können, hätte er den Kapuzler voll unter Kontrolle bekommen, ehe er ihn herbrachte. Diese Kontrolle durch die Spinnenregler in jedem seiner Körpersegmente zu erlangen, das hatte jedoch eine Programmierung erfordert, ähnlich wie ein Hirte seinen Schäferhund lenkte. Das Pfeifen und die Handzeichen erfolgten jeweils, wenn das Tier von Natur aus tat, was später von ihm verlangt werden würde: ein Pfiff für links, ein anderer für rechts, weitere für komm hierher oder laufe dorthin. Der Tierverstand verknüpfte dann Laut und Handlung und führte die entsprechenden Handlungen als Reaktion auf die Pfiffe aus. Eine gewisse Bereitschaft bei dem Tier war allerdings Voraussetzung. Der Kapuzler spielte nicht ganz mit, und es war schwierig, diesen speziellen Hund daran zu hindern, dass er die Schafe biss. Er hatte die Kladiten angegriffen, als Bloc sie hinabschickte, um die entkommenen Anhänger Ellanc Strones zu erledigen. Allmählich erlangte Bloc jedoch die Kontrolle über das Tier – und führte es zu den Kettenbehältern im Bug zurück –, und diese Leute wollten es jetzt vernichten. All das wäre gar nicht nötig gewesen ohne die Sturheit und den Egoismus von … bestimmten Personen. Er hatte sein Bestes für sie alle getan – hatte immer sein Bestes getan. Schuld waren diejenigen, die sich in seine Pläne einmischten, die sein Vorankommen in jeder Hinsicht zu stoppen versuchten. Er richtete den Blick

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