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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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faseroptischen Kabeln und isoliertem Supraleiterkabel. Das Subraumtriebwerk war in einer großen Kammer unmittelbar vor den Hauptfusionstriebwerken untergebracht. Äußerlich erinnerte es an einen großen Torus, den man so lange gedehnt hatte, bis sich das Loch in der Mitte schloss. Er ruhte in einem Gerüst, das auch einen reichhaltigen Vorrat an Supraleiterstromkabeln sowie faseroptischen Steuerungs- und Diagnose-Steckern enthielt. Rings um die Kabine zogen sich vereinzelte Bänke aus sechseckigen Monitoren und Grubenkonsolen. Vrell musterte die Rußschicht, die hier alles bedeckte, die verbrannten Kabel und die explodierten S-Feld-Monitore. Das Triebwerk selbst zeigte keine Spuren einer äußeren Beschädigung, aber er würde den internen Zustand erst kennen lernen, wenn er die ausgebrannten optischen Leiter austauschte.
    Vrell ging tiefer in die Halle hinein, und die Werkzeugkiste folgte ihm getreulich. Er streckte eine Hand aus, um den Strom der Kiste abzuschalten, und sie senkte sich knirschend auf den aschebedeckten Boden. Vrell reckte sich über das Triebwerk hoch, streckte die Greifhände aus und löste ein optisches Kabel. Dann öffnete er die Werkzeugkiste, trennte mit einer Vibroschere ein gleich langes Stück von einer Rolle ab, suchte die nötigen Stecker in der Kiste aus und montierte sie mit Optikkleber an beiden Enden des Kabelstücks. Nachdem er das Kabel ausgetauscht hatte, markierte er es mit einem farbigen Drahtknoten. Und so ging es weiter. Einige Kabel sahen unbeschädigt aus, aber er ersetzte trotzdem alle. Als Nächstes tauschte er in ähnlicher Weise sämtliche Supraleiterkabel aus. Diese wirkten alle unbeschädigt, aber er wollte nicht riskieren, sich auf ihre Isolierung zu verlassen, da sie gewaltige Stromstärken weiterzuleiten hatten und der geringste Kurzschluss eine Katastrophe nach sich gezogen hätte. In einer Lagerkammer direkt neben dem Triebwerksraum fand er Ersatz-S-Feldmonitore und tauschte die beschädigten aus. Sobald er mit all dem fertig war, wich er ein gutes Stück weit zurück, stellte eine Verbindung zu den Steuersystemen des Schiffs her und schaltete die Energie ein.
    Die ganze Halle schien sich leicht zu verformen, und unvermittelt hatte es den Anschein, als nähme die Subraummaschine an Gewicht und Substanz zu. Vrell ging zu einer Bank aus Monitoren und Grubenkonsolen hinüber und aktivierte die Optikjustierungsprogramme, da es unmöglich war, alle Kabel präzise wieder in die alten Positionen zu bringen – enthielten sie doch zigtausende mikroskopischer Einzelfasern. Während die Justierung lief, suchte er die Speisekammer auf und futterte, wobei ihm auffiel, dass der Lebensmittelvorrat schrumpfte. Als er zurückkam, war das Programm durchgelaufen, und er erhielt jetzt die diagnostischen Meldungen. Er inspizierte ausgiebig die Angaben auf den Bildschirmen, drehte sich abrupt um und hämmerte die Werkzeugkiste quer durch den Raum, sodass sie in eine andere Monitorbank krachte. Dann senkte er sich auf den Ascheboden und stieß dabei ein Zischen aus, als verlöre er Luft.
     
    Forlam wurde rot vor Verlegenheit. Styx, er selbst und gerade mal fünf andere Hooper gegen Bloc, Aesop, Bones und eine kleine Armee Kladiten – was hatte er sich nur gedacht? Das hätte sie alle leicht um Kopf und Kragen bringen können. Der offensichtliche Grund für solche Unbesonnenheit bestand in jenen ungesunden Impulsen, die Styx zuvor angesprochen hatte.
    »Tut mir Leid, das«, brummte er.
    »Egal«, sagte Styx. »Versuch dich einfach zu beherrschen.«
    »Yeah, klar.«
    Sie erreichten die Tür zum nächsten Hauptmast-Treppenhaus und stiegen klappernd zum Deck der Reifikationen hinab. Dort wandte sich Forlam nach achtern. Kapitän Ron würde sich auf seine eigene gelassene und schwermütige Art direkt mit Bloc befassen müssen. Vielleicht konnte man ja die Einstiegsplanke öffnen, den Kapuzler dorthin locken und irgendwie ins Meer drängen. Vielleicht hatte Erlin ja eine Idee, denn sie war clever …
    Styx packte ihn unvermittelt an der Schulter. »Nicht dort entlang«, sagte der Reifi.
    Forlam starrte ihn verdutzt an.
    »Möchtest du nicht diese Waffen für deinen Kapitän besorgen?«, fragte ihn Styx.
    »Nun … ja.«
    »Dann folge mir.«
    Styx legte ein raumgreifendes Schrittmuster vor, das für einen Reifi erstaunlich glatt aussah, und führte die Gruppe Richtung Bug. Weitere Reifikationen bevölkerten den Korridor, und aus ihren Reihen trat eine Frau vor und kam Styx entgegen.
    »Was

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