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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Gebiet er in welchem Zeitraum abgedeckt hatte, und berechnete grob, wie lange seine Suche wohl dauern würde, vorausgesetzt, er musste das gesamte Grabensystem allein auskundschaften. Das Ergebnis deprimierte ihn. Allerdings war er nicht mehr allein. Über sich entdeckte er zwei Metallobjekte, die in die Tiefe sanken, und als er sie durch Sonar prüfte, erkannte er die Gestalten eines Fisches und einer Kammmuschel.
    »Jede von euch übernimmt eine der längeren Seitenschluchten«, befahl er. »Und ihr haltet konstant Funkverbindung zu mir.«
    »Damit du es erfährst, wenn wir vernichtet werden?«, wollte Elf wissen.
    »Ich verstehe«, sagte Sniper. »Ich hielt eure Tauchfahrt schon für übermäßig in die Länge gezogen.«
    Keine der anderen Drohnen gab eine Antwort, während sie in die anderen Schluchten sanken und dort jede auf ihrem eigenen Weg in die Dunkelheit davondüsten. Sniper wandte sich in die dritte Seitenschlucht und erkundete dort das Jagdgelände eines größeren Prills – der auf allen Seiten von den verstümmelten Überresten eines Schwarms schwarzer Gleißer umgeben war. Der Prill sprang vom Grund hoch, um sich Sniper zu greifen, und drehte sich im letzten Augenblick, um seine Phalanx aus Sichelbeinen zu präsentieren, die sich wie die Messer einer Küchenmaschine drehten. Sniper packte das Tier mit den beiden größeren Tentakeln, hielt es eine Minute lang fest, während die Messerglieder des Prills harmlos an der Panzerung scharrten, und stieß ihn weg.
    »Ich hab keine Zeit dafür«, brummte er.
    »Was war das?«, fragte Zwölf aus der Ferne.
    »Lebhafter Betrieb hier unten«, sendete Sniper.
    »Yeah, haben wir gesehen«, meldete sich die andere Drohne.
    Sniper kehrte in den Hauptgraben zurück, grübelte eine kurze Zeit lang nach, während er ihn absuchte, und gelangte zu einer Entscheidung. Unvermittelt programmierte er einige Raketen in seinem Karussel und feuerte sie entlang des Grabens ab. Wenige Minuten später erhellte eine Detonation ein paar Kilometer voraus die Nacht, und seine akustischen Sensoren überlasteten die internen Programme fast mit Daten.
    »Was tust du da?«, erkundigte sich Zwölf.
    »Nenne es erweitertes Sonar«, antwortete Sniper.
    Soweit es das Sehen anhand von Geräuschen anging, hatte er gerade eine sehr helle Fackel in der Dunkelheit angezündet.
    »Schon besser«, fand er, aber er wusste, dass seine Suche trotzdem Wochen dauern konnte.
     
    Schon beinahe völlig erschöpft, zog sich die Riesenschnecke ans Ufer und stellte dabei fest, dass die Schwimmfähigkeit es schwieriger gestaltete, nach dem Boden zu greifen. Trotzdem weigerte sie sich nach wie vor, ihre Beute loszulassen, obwohl diese bald völlig mit Blutegeln aus den Ufergewässern übersät war. An der Flutlinie eingetroffen, streckte die Schnecke Tentakel strandaufwärts aus und packte einen Felsvorsprung, um sich und den abgetrennten Kopf des Heirodonten endlich ganz aus dem Wasser zu ziehen.
    Der riesige Schädel war inzwischen nur noch eine wimmelnde Masse von Blutegeln. Gereizt wischte die Schnecke sie herunter, stopfte sich einen nach dem anderen wie Süßigkeiten in den Schnabel und mampfte sie. Ein seltsames Pfeifen lenkte sie ab, und sie suchte nach dessen Ursprung, um schließlich festzustellen, dass es auf Gase zurückging, die aus den neuen Öffnungen in ihrem Haus entwichen. Dann widmete sie sich wieder den Blutegeln und hatte bald den eigentlichen Kopf freigelegt, der übel angeknabbert, aber noch erkennbar war. Sie stocherte an den Mandibeln herum, und sie schnappten nach ihr. Das verbliebene wütende Auge blinzelte und funkelte. Sie tastete am Strand herum, bis sie einen kleinen Felsbrocken gefunden hatte, hob ihn auf und hämmerte damit nacheinander auf die einzelnen Mandibeln ein, was aber noch immer nicht reichte. Die Schnecke zerrte sich selbst und den Kopf weiter den Strand hinauf und benutzte den Felsvorsprung als Amboss, um erneut auf die Mandibeln einzuschlagen, bis nichts mehr von ihnen übrig war. Als Nächstes drehte sie den Kopf und nahm den durchtrennten Hals in Augenschein, um dann auf seinem zähen Fleisch zu kauen. Sie brauchte Stunden, um alles äußere Fleisch vom Schädel herunterzufressen, aber sie ließ das Monsterauge übrig, das sie weiter anblinzelte und anfunkelte.
    Erst nach einigen weiteren Stunden fand sie heraus, dass sie kauen konnte, wie sie wollte, damit aber den dicken Schädel selbst nicht knacken würde. Sie blickte aufs Meer hinaus und stellte fest, dass

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