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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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anderen Kapitän scharf im Auge, als er die Erklärung nachschickte: »Scheint, dass sich eine Prador-Kriegsdrohne die übrigen Seeleute geschnappt hat, ehe sie das Schiff versenkte.«
    »Wirklich?« Drum drehte sich wieder zu Ambel um. Seine scheinbare Gelassenheit wurde jedoch von einem lauten Knacken Lügen gestraft, als seine Hand die Reling zersplitterte. Das Grauen, das die meisten Alten Kapitäne über die Untaten der Prador an ihren menschlichen Gefangenen empfanden, und der daraus resultierende Hass waren nur blasse Spiegelungen dessen, was Drum empfand.
    »Scheint«, fuhr Ambel fort, »dass der Prador, den du auf der Skinner-Insel gejagt hast, überlebte. Der Hüter hat es zwar nicht so gesagt, aber keine weiteren sind hier eingetroffen.«
    Drum ließ die Reling los, die hier inzwischen auf die Hälfte ihrer ursprünglichen Dicke reduziert war. »Ich denke, ich brauche was zu trinken.«
    Und so tranken sie, und Ambel erzählte von den Ereignissen der letzten Zeit. Ob Drum glaubte, was er über die Wellhornschnecke und den Heirodonten (falls es je einen passenden Titel für eine Fabel gab, dann diesen) zu hören bekam, konnte Ambel nicht erkennen. Drum beschäftigten offenkundig andere Dinge, zu denen wahrscheinlich auch Mord gehörte. Später traten Silister und Davy-bronte an Ambel heran.
    »Wir würden gern auf der Treader bleiben, falls wir dürfen«, sagte Silister.
    »Und warum, mein Junge?«, fragte Ambel.
    Davy-bronte antwortete: »Er ist noch nicht so weit, noch nicht annähernd, aber er könnte auch wie Orbus werden. Dann möchten wir lieber nicht mehr hier sein.«
    »Denkt ihr?«, fragte Ambel, und beide nickten energisch. »In Ordnung, dann kehren wir jetzt lieber zurück.«
    Als sich Ambel und seine Begleiter verabschiedeten, sagte Drum: »Sieht so aus, als zöge ein Sturm herauf.« Und Ambel wusste, dass er damit nicht das Wetter meinte.
    Drum hatte ja so Recht, und das in mehr Hinsichten, als er ahnte.
     
    Der schwenkbare Decksabschnitt klappte mit Hilfe hydraulischer Widder auf, und der Kran wurde von elektrischen Schrittmotoren angetrieben, aber trotzdem wurden zusätzlich Hoopermuskeln nötig, um die Überreste des Kapuzlers, die sich immer noch wanden, ins Frachtnetz zu wuchten. Dreizehn schwebte neben dem zentralen Hauptmast zehn Meter über dem Deck und sah zu, wie der Kran das ins Sonnenlicht hob, was von der Kreatur übrig war – und was herumpeitschte wie eine gewaltige schwarze Made –, und es übers Meer hinausschwenkte und dort fallen ließ. Die Drohne stellte unvermittelt gesteigerte Aktivität im Wasser fest, sah Blutegel und das langwellige Schlängeln eines Rhinowurms näher kommen, und sie fragte sich, ob die Lebensformen von Spatterjay fähig sein würden, dieses zähe fremdplanetare Fleisch zu verspeisen. Dann wandte sich Dreizehn Taylor Bloc und den Kladiten zu, die das Geschehen verfolgten, und versuchte die neue Lage einzuschätzen.
    Die Hooper konnten diese Kladiten vermutlich sehr schnell ausschalten, und viele von ihnen waren richtig erpicht darauf. Allerdings hielt Ron sie streng an der Kandare und erinnerte sie daran, dass die Heuer noch ausstand, was sich dabei als hilfreich zu erweisen schien. Der Kapitän wartete auf den richtigen Zeitpunkt und hatte Dreizehn gegenüber insgeheim die Meinung geäußert, dass etwas an den zurückliegenden Ereignissen stank. Die Gruppe von Reifikationen, die der Kapuzler angegriffen hatte, bestand aus denen, die gegen Bloc opponiert hatten – und außerdem waren einige dieser Leute mit Laserkarabinern eingeäschert worden. Blocs Erklärung, dies wäre ungewollt geschehen, während die Kladiten auf den Kapuzler schossen, war bestenfalls mau. Die Drohne stufte die aktuelle Lage als prekär ein und war überzeugt, dass sich die Dinge nicht lange halten würden. Dreizehn entfernte sich vom Mast und nahm Kurs aufs offene Deck, während Bloc und seine Anhänger zu den Kabinen des Brückenhauses zurückkehrten. Von tief aus dem Schiffsrumpf ertönten geschäftige Geräusche.
    Da der Kapuzler nun aus dem Weg geräumt war, konnten sich die Hooper ganz der Aufgabe zuwenden, das Ruder zu reparieren. Die Drohne sank einige Etagen tief ins Schiff hinab und hielt in der Luft an, um die Wartungssektion in Augenschein zu nehmen. Mehrere Reifikationen waren damit beschäftigt, an der Seite aufgestapelte Fußbodensektionen zurück an Ort und Stelle zu legen. Zwei Hooper hatten einen großen Widder zerlegt, den Kapitän Ron zuvor vom Ruder

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