Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
Vom Netzwerk:
sich dort Großes bewegte. Der Körper des Heirodonten wirkte noch immer recht lebendig und hatte ungeachtet des fehlenden Kopfes irgendwie auf ihrer Spur bleiben können. Erneut rührten sich Erinnerungen. Schließlich pickte sie das Auge heraus und schob den Schädel weiter aufs Land. Das erschien ihr unter den gegebenen Umständen am sichersten. Inzwischen gesättigt, überquerte sie die Insel und erreichte den Strand gegenüber. Nachdenklich ließ sie sich dort nieder, und gurgelndes Rülpsen setzte die Schale erneut unter Gasdruck.
    Was jetzt?, fragte sie sich.
     
    Niedergeschlagenheit zögerte Vrells Rückkehr in sein Sanktum hinaus. Die Isolierung einiger supraleitender Stromkabel des Subraumtriebwerks musste beschädigt gewesen sein, denn sie hatten eine gewaltige interne Stromspitze erzeugt und dadurch auf ganzer Länge der Maschine kleinere Bauteile durchgeschmort und hochgejagt. Die Hauptbauteile waren unbeschädigt, denn ihre Bauweise versetzte sie in die Lage, Kräften zu widerstehen, die weit über bloße Hitze hinausgingen. Die Ummantelung des Reihen-Singularitätsgenerators war ebenso intakt wie alle seine internen Teile. Die Calabi-Yau-Expansionsmatrizes (eine von den Menschen gestohlene Technik) waren ebenfalls durch Hitze nicht angreifbar, obwohl sie zu einer der kleineren Dimensionen des Quantenschaums hätten kollabieren können. Und die Phasenemitter waren in den Sicherheitsmodus gewechselt und blieben ein paar Grad außer Phase mit der Realität, da die Anlagen, die sie hätten zurückholen können, zerstört waren. Insgesamt gingen die Schäden über all das hinaus, was ein einzelner erwachsener Prador reparieren konnte, selbst mit Hilfe von Sklaven. Unter normalen Bedingungen hätte man die funktionsfähigen Teile geborgen und den Rest auf den Müll geworfen. Und doch dachte Vrell, als er sein Sanktum betrat, allmählich das Undenkbare.
    Die Phasenemitter zurückzuholen, das versprach die schwierigste Aufgabe zu werden, aber andererseits konnte man die Reparatur ihrer Unterstützungsanlagen durchaus andenken. Falls er vielleicht eine erweiterte Calabi-Yau-Form als Werkzeug benutzte … Solche Formen waren schließlich sechsdimensional. Er brauchte nur die Formel zu entwickeln, die die Energiezufuhr zu einer Matrix steuerte, um auf diesem Weg die Form in das räumliche Analog umzugestalten, das die Phasenemitter enthielt. Mit einer Geschwindigkeit von einer Basisformat-Kalkulation pro Sekunde, wobei er die gesamte Computerkapazität des Schiffs nutzte, brauchte Vrell dazu ungefähr viertausend Jahre. Also zu langsam. Aber er hatte in Form menschlicher Gehirne weitere Computerkapazität an Bord, die er verwenden konnte. Er wandte sich seinen Steuergeräten und den von ihnen gelenkten Sklavenreglern zu. Es müsste möglich sein, mit Hilfe dieser Gehirne die Computerkapazität um eine Größenordnung zu steigern … In diesem Augenblick bemerkte Vrell Interferenzen in seinen Sklavenkanälen und setzte sofort ein Aufspür- und Entschlüsselungsprogramm darauf an.
    Andere Prador? Hier?
    Das Programm leistete in erstaunlich kurzer Zeit seine Arbeit, und Vrell studierte die Ergebnisse. Er hatte im Ozean, in planetaren Begriffen nicht weit entfernt, Codesignale aus neun miteinander verbundenen Spinnenreglern entdeckt. Das war sehr seltsam. Die Werte, die ihm hier gezeigt wurden, verrieten ihm, dass sie über gerade mal einen Kanal mit einem Steuergerät an der Meeresoberfläche verbunden waren. Das schien ihm nicht die Arbeit von Prador, denn der Programmcode war nicht zusätzlich verschlüsselt, und doch wurde hier eindeutig Pradortechnik eingesetzt.
    Neun Spinnenregler …
    Das deutete auf einen Verstand beziehungsweise sogar mehrere Gehirne hin, die er benutzen konnte. Er musste das Risiko eingehen.
    »Bruder, geh das holen.« Er sendete die Koordinaten und das Aufspürsignal an das Drohnenfach. »Falls du gesehen wirst, kehre nicht zurück, ohne vorher die Zeugen zu vernichten.«
    »Ja, mein Bruder«, antwortete die ältere Version Vrells, während sie mit ihrem Kriegsdrohnenkörper aus der Tiefe nach oben startete.
     
    Ein weiterer langer Tag an Bord der Sable Keech war vorbei, aber es würde nicht mehr lange dauern, ehe die Dinge interessanter wurden. Forlam, den die gruseligen Fahrgäste des Schiffs natürlich faszinierten, hatte Erlin über die jüngsten Ereignisse unter Deck und die Entdeckung mehrerer Reifis informiert, die man mit Laserkarabinern eingeäschert hatte. Es schien also, dass

Weitere Kostenlose Bücher