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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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verfügbaren anderen Runcibles aufgefangen wurden. Manche dieser Reisenden fanden sich möglicherweise in Hunderten Lichtjahren Entfernung wieder. Es trat keine richtige Panik auf, aber schließlich waren viele Polisbürger auch in ihrem ganzen Leben nie irgendeiner körperlichen Gefahr ausgesetzt gewesen. Die meisten hielten das Ganze anscheinend für eine erfreuliche Abwechslung. Inmitten einer wachsenden Zahl von Anfragen fiel dem Hüter auch eine geringe Anzahl Personen auf, die eindeutig an dem Bulletin zweifelten.
    »Du bist ein beschissener Lügner«, sagte eine dreihundert Jahre alte Frau, während sie zum Runcible lief. Als er ihr Identpaket kontrollierte und es mit Touristenlisten von vor zehn Jahren verglich, fand die KI heraus, dass sie wie die übrigen Zweifler auch damals hier gewesen war.
    »Dicht machen und volle Abwehr«, wies der Hüter die Sub-KI an, die die planetare Basis leitete.
    »Ah, also wird es schlimm!«
    »Noch nicht, aber wir gehen lieber mit Umsicht vor.«
    In just diesem Augenblick meldete sich wieder der Pradorkapitän.
    »Keine Ihrer vorhandenen Waffen kann einen leichten Pradorzerstörer wie den Ebulans abschießen, geschweige denn mein Schiff«, stellte er fest.
    »Ich freue mich, dass Sie beschlossen haben, unser Gespräch wieder aufzunehmen. Ich möchte schließlich nur ungern auf Verteidigungsstufe sieben gehen oder auch nur sechs.«
    »Ich habe den Mond sondiert, auf dem Sie beheimatet sind. Sie besitzen keine zusätzliche Bewaffnung.«
    »Jemals von Chamäleonware gehört?«
    Eine verschlüsselte Meldung aus einer anderen Quelle traf ein. »Uh, was du ihm da für Bären aufbindest!«
    »Halt die Klappe, Sieben«, sagte der Hüter und stellte fest, dass die Steinbuttdrohne derzeit einem Nebenjob nachging, indem sie das Gepäck von Reisenden zum Runcible trug.
    Diesmal ließ die Antwort des Pradorkapitäns eine Stunde auf sich warten, während sein Schiff auf eine Umlaufbahn um Spatterjay einschwenkte. Die radioaktive Wolke rings um das Schiff zerstreute sich inzwischen, aber nach wie vor wurde vieles von den Isotopen getarnt, die seine Oberfläche aus exotischem Metall bedeckten. Bestimmte Sektionen waren darüber hinaus sehr gut abgeschirmt. Allerdings genoss der Hüter jetzt eine klare und detaillierte Außenansicht und erblickte gewaltige, klobige Formen, die ihre Positionen auf dem Rumpf des Kriegsschiffs wechselten. Diesmal leitete eine Karte von Spatterjays Oberfläche, jedoch ohne Berücksichtigung des Meeres, den Funkspruch ein; der Lamarckgraben war darauf mit Prador-Positionshieroglyphen markiert.
    Der Kriegsschiffkapitän fragte: »Ist dieses unterseeische Landschaftsmerkmal der Lamarckgraben?«
    Der Hüter überlegte, ob er das abstreiten sollte, aber nur einen Augenblick lang.
    »Das ist er.«
    Gestalten lösten sich von dem Kriegsschiff und breiteten sich im Weltraum aus. Manche waren Kriegsdrohnen, andere Prador in dieser schweren Panzerung, Hunderte davon. Dann klappte eine dieser riesenhaften klobigen Formen aus dem Schiffsrumpf hervor, und der Hüter empfing eine Energiesignatur, in der er den Ladevorgang einer enormen Gausskanone erkannte.
    »Ihre Handlungen deuten daraufhin«, sagte der Hüter, »dass Vrell im Dritten Königreich der Prador wohl nicht willkommen ist?«
     
    Als Sniper einen leichten Anstieg der Hintergrund-Reststrahlung entdeckte, unterdrückte er aufsteigende Erregung. Man fand Ablagerungen von Uranpecherz am Meeresgrund, und die Strömung konnte überall etwas davon aufgenommen haben und kurzfristig verstrahlt worden sein. Als er seine Messungen in den Ultraviolettbereich erweiterte, bemerkte er, wie sich ein Band aus blauem Wasser hinter ihm auflöste. Ähnliche blaue Zonen entdeckte er in einer chaotischen Geröllfläche voller Felsbrocken, wo ein Teil der Felswand eingestürzt war. Er stieg höher, um einen umfassenderen Blick auf diese Fläche zu erhalten, und senkte sich dann in einem Winkel zur größten dieser blauen Zonen ab. Diese Färbung schien aus einer Art Hohlraum hervorzusickern. Sniper zögerte am Eingang. Sicherlich lag darin kein Pradorschiff versteckt, aber vielleicht fand er einen Hinweis.
    Als er die Entscheidung traf einzudringen, schoss ein schwarzer Gleißer aus der Öffnung hervor, die Klauen drohend ausgebreitet. Als der Gleißer die Drohne entdeckte, ruderte er panisch zur Seite. Er hielt etwas in seinen Mandibeln – etwas, das im Ultraviolettbereich leuchtete. Sniper fuhr einen Tentakel aus und schlug dem Tier

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