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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Ihre Bodenbasis schwebt nicht in Gefahr.«
    »Spatterjay ist ein Protektorat …«
    Die Gausskanone feuerte erneut, und einen Augenblick später tat es auch der Laser. Die Bahnen von Laserstrahl und Geschoss aus exotischem Metall kreuzten sich in der oberen Atmosphäre. Eine spektakuläre Explosion war die Folge, und violettverschobenes Feuer leckte bis in die Stratosphäre hinab, während sich eine Scheibe aus buntschillernder Glut in der Ionosphäre ausbreitete. Der Hüter verfolgte, wie der Laserturm am Supraleiterkabel entlang schmolz und eine Wolke aus leuchtendem Gas vom Mond aufstieg. Jetzt speiste der Hüter die verbliebene, in den Puffern gespeicherte Energie ins Runcible ein und sendete sie zu einem dieser fernen kalten Planeten. Er wusste, dass der Pradorkapitän die Information erhalten würde, dass eine große Menge Energie irgendwohin transferiert wurde, aber sonst nichts.
    »Sie haben eine Ihrer Waffen zerstört«, stellte der Prador fest.
    »Offensichtlich habe ich geblufft«, sagte der Hüter. »Ich besitze nur eine Ebene an konventioneller Bewaffnung, wie Sie gesehen haben. Bitte zwingen Sie mich nicht, auf Subraumoder Gravotechnik zurückzugreifen oder irgendetwas, das runciblebasiert ist. Das Resultat wäre … bedauerlich.«
    Natürlich führten die neueren Polis-Schlachtschiffe solche Waffen mit: USER und DUSER, worunter allgemeine Subraum-Interferenz-Emitter beziehungsweise ihre gerichtete Variante zu verstehen waren, welch Letztere ein Subraumtriebwerk zur Explosion bringen konnte; diverse DIGRAWs – gerichtete Gravitationswaffen –, die, falls sie ihr Ziel nicht sofort zerrissen, jeden Antimateriebehälter an Bord verstopften und damit letztlich das gleiche Ergebnis herbeiführten; und noch mehr Gerätschaften mit zahlreichen weiteren Akronymen. KIs griffen in der Schlacht nur widerstrebend auf sie zurück, da der Unterschied zwischen dem, was der Hüter als konventionelle Waffen bezeichnet hatte, und diesen Apparaturen dem Unterschied zwischen einem Maschinengewehr und einer Interkontinentalrakete entsprach. Allerdings mussten die Prador Kenntnisse davon haben, da sich schlechte Nachrichten dieser Art nicht leicht vertuschen lassen.
    Nach langem Zögern fragte der Pradorkapitän: »Was schlagen Sie vor?«
     
    Während er noch immer auf seiner Flucht beschleunigte, erblickte Sniper den ersten Unterwasserblitz und dann etwas, das nach einem schnellen und riesenhaften Aquarium aussah und sich beeilte, ihn einzuholen. Er zog Tentakel und Kopf ein und schloss und versiegelte den Kompositkopfschild. Die Druckwelle erwischte ihn mit Mach 3. Sein Kavitationsfeld ging aus, und der Antrieb versagte wenig später stotternd. Seine akustischen Sensoren lieferten bald keinerlei brauchbare Informationen mehr, und die übrigen Sensoren konnten keine nennenswerte Distanz weit in das graue Chaos eindringen. Er fing jedoch eine Subraumsendung auf, Elfs kurzes »oh Scheiße!«, als diese Sub-KI sich im Augenblick, als ihre Fischhülse zerstört wurde, selbst in den Hüter übertrug. Sniper war nicht überrascht: Elfs Hülse war weniger widerstandsfähig als seine, und er selbst steckte ordentlich Prügel ein.
    Snipers Hülse verformte sich, und Bauteile im Innern zerbrachen. Er bemerkte, dass sich durch einen Riss im Schraubenantrieb mit Hochdruck Wasser einen Weg hineinbahnte, und versuchte die Luken zu schließen, aber genauso gut hätte er versuchen können, sie gegen den Widerstand von Gestein zu schließen. Dann war die Druckwelle über ihn hinweg. Er klappte den Kopfschild auf, streckte Kopf und Tentakel aus und sah, dass er über einer Schicht aus chaotisch wirbelndem Schlick durch heißes klares Wasser trudelte. Er schaltete den Schraubenantrieb ein und stabilisierte mit Hilfe der Tentakel seine Lage; er sah, wie der Schlick in Flussrichtung brodelnd stockte und wie alle möglichen seltsamen Objekte aus ihm aufstiegen: dort der Panzer eines großen Prills, ohne Beine und mit hervorsprudelnden heißen Gasen; da die auseinander gerissenen Panzersegmente von Gleißern, rot wie gekochte Hummer, und die strähnigen, klebrigen Massen, die alles darstellten, was von Blutegeln blieb. Dann fiel etwas an ihm vorbei in die Tiefe, und er brauchte einen Augenblick, um es als vollständig intaktes Skelett eines Heirodonten zu erkennen, das Fleisch sauber heruntergekocht.
    »Na, wenn sie einen beschissenen Krieg möchten!«, sendete er.
    »Es geht nicht um Krieg«, antwortete der Hüter. »Aber wie es scheint,

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