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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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steckte in einer schweren, exotischen Metallpanzerung. Dann wurde dem Hüter klar, dass dieses Individuum zur königlichen Garde gehören musste, deren Mitglieder alle so gepanzert waren.
    »Senden Sie Details«, sagte der Prador.
    Indem er diese Details verbal übermittelte, verschaffte sich der Hüter lange Sekunden für seine Überlegungen. »Ich wurde über das Verschwinden eines Segelschiffs auf Spatterjay informiert und habe meine Drohnen entsandt, um dem Vorfall auf den Grund zu gehen. Spuren exotischen Pradormetalls wurden im gesunkenen Wrack des Schiffs gefunden – Kartenposition beigefügt-, und die Besatzung fehlt. Ich habe meine Drohnen dann zum Standort von Ebulans Raumschiff entsandt – Kartenposition. Es wurde verlagert, höchstwahrscheinlich in den Lamarckgraben. Es scheint, dass der Prador Vrell, Ebulans Erstkind, nun die Verfügungsgewalt über das Schiff hat.«
    »Warum lebt dieses Erstkind noch? Ich erhielt damals die Information, dass Ebulan und alle seine Nachfahren vernichtet wurden.«
    Interessant. Der Hüter konnte nicht umhin, sich zu fragen, wie lange dieses Schiff schon vor dem Sonnensystem von Spatterjay gewartet hatte. Vielleicht zehn Jahre lang? Hätte Ebulan hier Erfolg gehabt, wäre ihm dann die Rückkehr ins Dritte Königreich der Prador erlaubt worden?
    »Wie soll ich Sie ansprechen?«, fragte der Hüter.
    »Ich bin … Vrost.«
    »Vrost, bitte übermitteln Sie mir alles, was Sie über die hiesigen Ereignisse wissen«, sagte der Hüter.
    Nach langer Verzögerung empfing er ein Informationspaket. Der Hüter öffnete es in einem Programmierspeicher, der für potenzielle Viren- und Würmerangriffe vorgesehen war. Das Paket barg allerdings keine Gefahr, und die KI fand schnell heraus, dass, wiewohl der Prador den größten Teil der Geschichte kannte, in seinen Kenntnissen bestimmte kritische Lücken klafften.
    »Wie Sie wissen«, sagte der Hüter, »wurde Vrell mit einem Selbstmordbefehl auf die Insel geschickt, um jene Alten Kapitäne zu töten, die Zeugen von Ebulans Verwicklung in Jay Hoops Handel mit entkernten Menschen waren. Als er sich dort jedoch in einen Erwachsenen verwandelte, konnte er sich dem Befehl des Vaters widersetzen. Nachdem Ebulans Schiff abgeschossen worden war, versuchte er an Bord zurückzukehren. Gegen ihn wurden keine weiteren Maßnahmen ergriffen – zunächst, weil unwahrscheinlich schien, dass er die Unterwasserreise zu dem Schiff überstehen würde, und zweitens, weil es unmöglich schien, dass er die noch intakten Fallen überleben konnte, die sein Vater an Bord installiert haben würde.«
    »Wie haben Sie Ebulans Schiff abgeschossen?«, fragte der Prador.
    »Wie lange warten Sie schon vor diesem Sonnensystem?«, konterte der Hüter.
    Er erhielt keine Antwort, und er erhielt noch für weitere sechs Stunden keine. Nach dieser Zeitspanne aktivierte das Pradorschiff erneut die Seitentriebwerke, diesmal, um Coram hinter der Umlaufrichtung zu umfahren und dann Kurs auf Spatterjay zu nehmen. In diesem Augenblick ging dem Hüter die Geduld aus.
    »Vrost, da Sie es für richtig hielten, die Verbindung nicht aufrechtzuerhalten, kann ich im Gegenzug nicht weniger tun, als die unterste Stufe meiner Defensiv-Offensiv-Systeme hochzufahren.«
    Der Hüter aktivierte das Verteidigungssystem der Mondbasis und verfolgte, wie überall ringsherum Geschütztürme aus Corams eisiger Schwefelkruste hervorbrachen. Sie fuhren wie gewaltige Röhrenwürmer ins Vakuum hinaus und klappten die schützenden Panzerplatten von den Abschussvorrichtungen der fast lichtschnellen elektromagnetischen Geschütze, der Antiphotonenkanonen und Partikelstrahlwerfer. Abschussgestelle mit Lenkraketen schoben sich wie Panflöten ins Blickfeld. Das war nicht die »unterste Stufe der Defensiv-Offensiv-Systeme«, sondern alles, was die KI hatte. Es war auch etwas, was die Bürger auf dem Stützpunkt durch die Kettenglas-Panoramafenster nicht übersehen konnten. Anfragen aus Personal Computern und Verstärkern gingen ein. Der Hüter gab ein Bulletin heraus:
    TECHNISCHER FEHLER IM PUFFER AUF GRUND VON SCHÄDEN DURCH MIKROMETEORITEN. WEITERE METEORITENSCHAUER ZU ERWARTEN. DAS RUNCIBLE STEHT JETZT ZU ALLEN SYSTEMEN HIN OFFEN.
    Natürlich war der Hüter schon in exakt dieser Lage gewesen.
    ZWECKMÄSSIGERWEISE UND ZU IHRER SICHERHEIT SOLLTEN ALLE BÜRGER JETZT BITTE DIE RUNCIBLE-ABFERTI-GUNG AUFSUCHEN.
    Wenig später schleuderte das Runcible so schnell es konnte die Leute vom Mond weg, damit sie jeweils von

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