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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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damit heftig auf den Kopf, und inmitten einer blauen Wolke ließ der Gleißer seine Beute los, packte jedoch den angreifenden Tentakel mit einer Klaue. Sniper schleuderte das Tier weg, sodass es sich überschlug, und sammelte dann auf, was es fallen gelassen hatte. Zuerst war dies nur als ein Stück Fleisch und Knorpel an einem Knochen zu identifizieren, aber Sniper benötigte kein neues Programm, um in dem Knochen ein menschliches Schienbein zu erkennen. Er ließ das Stück fallen, als der Gleißer erneut angriff und diesmal beide Klauen um eine von Snipers Tentakel schloss. Die Drohne griff mit zwei weiteren zu und zerriss die Kreatur in zwei Hälften, um dann schließlich in den Hohlraum einzudringen.
    Die Ultraviolettortung zeigte ihm tödliche Strahlungsstärken als leuchtenden blauen Nebel, der in diesem Teil des Spektrums jede Bilderfassung verhinderte. Per Infrarot entdeckte er sieben Gleißer, die sich um etwas zankten. Zwei davon wandten sich ihm zu, und er schoss mit seinem Überzeuger auf sie. Hellrot gegrillt sanken sie auf den Grund. Erst jetzt zog Sniper wieder einige Anweisungen des Hüters hinsichtlich der einheimischen Fauna in Betracht, setzte sich hinter die fressenden Tiere und versuchte sie aus der Höhle zu treiben. Sie ließen sich jedoch nicht vertreiben, war Sniper doch von einer Größe, mit der diese Gleißerschar glaubte fertig zu werden. Er probierte es mit Ultraschall, Infraschall, mit schlichtem Schieben durch Einsatz der Tentakel; als er dann mit seiner Geduld am Ende war, fiel er nacheinander mit hochenergetischen Ultraschallimpulsen über sie her. Als sie schließlich intern zertrümmert auf den Grund sanken, näherte er sich weiter und zog ihre zuckenden hartschaligen Leiber von der Beute weg.
    Kaum etwas war übrig: nur auseinander gerissene Knochen, Fleisch- und Hautfetzen und ein paar Fetzen Kleidung. Der Schädel des Seemanns, der von der Vignette stammen musste, war zermalmt, das Gehirn ausgesaugt. Ein Spinnenregler lag in der Nähe. Sniper sondierte diesen, aber das Ding war offline und strahlte kein Trägersignal aus, sodass er auch nichts aufzuspüren hatte. Er zog sich aus der Höhle zurück und sendete eine Schilderung seiner Funde an Elf und Zwölf.
    »Wir sind also dicht dran«, antwortete Zwölf.
    »Sicherlich heiß«, witzelte Elf.
    »Möglicherweise«, sagte Sniper. »Wir wissen jedoch nicht, wie weit diese Leiche von der Strömung oder den Kreaturen mitgetragen wurde, die sich um ein Maul voll gestritten haben; auch wäre es möglich, dass sie aus Vrells Schiff geworfen wurde, solange es noch in Fahrt war. Sucht nach Radioaktivität.«
    »Bin schon dabei«, entgegnete Zwölf. »Ich steige gerade vom Ende meiner speziellen Seitenschlucht auf und habe in etwa einem Kilometer Entfernung etwas entdeckt.«
    »Schick mir die Daten«, sagte Sniper und betrachtete dann den fernen Klecks, vom Ultraviolett blau eingefärbt und durch die Entfernung unkenntlich. Jetzt übermittelte Zwölf per gebündeltem Strahl Sonarbilder, die sich langsam zusammensetzten. Sniper hatte eine Vermutung, was er dort sah, indem er einfach von der Größe und ungefähren Kugelform ausging. Seine Vermutung wurde bestätigt, als sich Dinge von dem fernen Objekt trennten und Kurs auf Zwölf nahmen.
    »Scheiße, nicht schon wieder!«, sagte die Drohne. »Hüter!«
    Das Bild kippte und wurde wieder gerade. Das ferne Objekt musste sich sehr schnell bewegt haben, denn es war schon nicht mehr zu sehen, obwohl die von ihm abgeschossenen Unterwasserraketen schnell näher kamen. Sniper empfing nun die Nahaufnahme einer Rumpfspitze, kurz bevor Zwölfs Signale abbrachen.
    »Hüter, Prador-Kriegsdrohne entdeckt«, sendete Sniper, fuhr den Schraubenantrieb hoch, während er sich zur Oberfläche orientierte, schaltete das S-Kav-Feld ein und schoss hoch wie eine Rakete.
    »Ich kann nicht behaupten, dass ich überrascht wäre«, sendete der Hüter. »Zwölf ist gerade zu mir gestoßen. Du und Elf, ihr verschwinde t sofort aus diesem Graben und entfernt euch so schnell ihr könnt und so weit ihr könnt.«
    »Was …«, begann Sniper, aber als er dann ein weiteres Bild empfing, diesmal von einem der Weltraumaugen des Hüters, wurde er einen Moment lang still, ehe er hinzufügte: »Wir werden die Spur dieser Drohne verlieren.«
     
    Die Gausskanone feuerte, aber das Geschoss wurde erst sichtbar, als es in die Atmosphäre eindrang – eine orangene Linie, die zu Spatterjays Ozean hinabzuckte. Die Spektralanalyse der

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