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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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wenn einer der Automatiklaser trifft.«
    »Findet man hier viele von ihnen?«, fragte Janer.
    Erlin antwortete: »Die ausgewachsenen Tiere versammeln sich massenhaft in solchen Gebieten, und jedes von ihnen legt Zehntausende Eier unter den Blättern oder an den Stängeln dieser Pflanzen ab, die du da draußen siehst. Wahrscheinlich findet man Millionen Jungwürmer rings um die Insel.«
    »Man könnte sich jederzeit überlegen, dass wir womöglich irgendwo an Land besser dran sind«, sagte Janer und reichte dem Barmann das Glas. Der Metallhautgolem bestand aus gebläutem Metall und hatte einen abgeflachten Eierkopf mit roten Augensonden. Das Ding sah einem auf den Schultern eines humanoiden Körpers montierten Prill ähnlich.
    »Dir ist doch aufgefallen, dass sie Beine haben, ja?«, fragte Erlin trocken.
    »Yeah, aber das war nicht mein Hauptgedanke. Was, wenn dieser Pradorkapitän im Orbit beschließt, den Hüter zu ignorieren und die Bombardierung fortzusetzen?« Der Hüter hatte sie kürzlich über die aktuelle Lage informiert. »Wie viele solcher Wellen kann unser Schiff verkraften?«
    »Und wohin sollten wir uns an Land wenden?«, lautete Rons Gegenfrage.
    Janer dachte einen Augenblick lang darüber nach: über die Verwüstungen, die man auf der ganzen Insel sah, den Dampf, der irgendwo hinter dem höchsten Punkt der Insel aus der Caldera aufstieg.
    »Okay, blöde Idee, schätze ich«, räumte er ein.
    Janer überlegte jetzt, ob er Erlin und Ron verraten sollte, was er von Wade erfahren hatte – er vertraute den beiden vorbehaltlos und fand, dass der Golem das Gleiche tun sollte –, aber in diesem Augenblick wurden beunruhigende Geräusche von draußen vernehmlich, als feuerten alle Laser auf einmal.
    »Ah, das ist es.« Ron holte seine Komverbindung hervor und ging zur Tür. Janer, Erlin und Wade folgten dem Kapitän und lösten damit einen allgemeinen Exodus aus der Kneipe aus. Der Lärm kam aus dem Meer, also traten alle an die Reling, um über Bord zu blicken. Janer rechnete damit, einen massiven Angriff beinbewehrter Rhinowürmer zu sehen, aber stattdessen stellte er fest, dass das Meer am Heck brodelte, unmittelbar vor dem Ruder. Große Holzsplitter traten inmitten eines sich ausbreitenden Schlicks aus Sägemehl laufend an die Oberfläche.
    »Ist das so korrekt?«, erkundigte sich Erlin. »Ich hätte nicht gedacht, dass es eine sonderlich gute Idee ist, Löcher in den Rumpf zu bohren.«
    Wade erklärte es ihr. »Die Schrauben bestehen aus schalenhartem Keramal. Montiert sind sie an Teleskopschäften, die ihrerseits in wasserdichten Fächern innerhalb des Rumpfs liegen. Wenn man sie einschaltet, bohren sie sich einfach ihren Weg aus dem Rumpf frei. Gegen eine getarnte Maschine konnte Windtäuscher keine Einwände erheben, aber sichtbare Schrauben wären ein bisschen viel.«
    »Woher wusstet ihr das alles?« Erlin blickte nacheinander Ron, Wade und Janer an.
    Janer zuckte die Achseln. »Ich wusste es nicht.«
    »Styx hat schon vor einer Weile den geheimen Bauplan des Schiffs geknackt«, antwortete Ron. »Seitdem waren wir nur noch hinter den Steuercodes her.«
    »Und wir können uns auf diese Weise befreien?« Erlin blickte wieder ins brodelnde Wasser.
    »Falls uns nicht zuerst die Energie ausgeht«, antwortete Ron und sah zu, wie die Laser noch mehr von den wandelnden Rhinowürmern in Makkaroni verwandelten.
     
    Der Tiefseegraben lag jetzt direkt unter Sniper, und allmählich hörten die Fehlermeldungen aus dem S-Kav-Antrieb auf. Er sank an einer Felswand herab; an ihr wuchsen Seetangbäume, zwischen deren Zweigen Boxyschwärme wie bewegliche Silberäpfel schwammen. Als er an einer tiefen Höhle vorbeikam, sah er sich daraus von zwei großen Augen betrachtet, und eine Ultraschallsondierung lieferte ihm das seltsame Bild von etwas, das einer Riesenschnecke ohne Haus ähnelte, die ihren weichen Körper mit dem Gestein schützte wie eine Art Einsiedlerkrebs. Als Sniper endlich den Grabengrund erreichte, sondierte er mit allen Sinnen auf voller Stärke und fing erneut etwas im Ultraviolettbereich auf.
    Prador waren förmlich durchlöchert mit taktischen blinden Flecken – diese Eigenart hatte es Sniper auch ermöglicht, eine Anzahl von Ebulans Drohnen zu besiegen, obgleich sie an Feuerkraft und Panzerung überlegen gewesen waren –, und er vermutete auch, dass ihm dieser Umstand ermöglichen würde, das versteckte Raumschiff zu finden. Zweifellos hatte Vrell es in einer tieferen Zone des Grabens versteckt,

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