Die grosse Fahrt der Sable Keech
ist da?«, erkundigte sich derweil Vrost.
»Nur eine alte Polis-Kriegsdrohne, die nichts von ihrer Neigung verloren hat, Prador in Krebspastete zu verwandeln«, antwortete Sniper. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr es mein Herz erfreut, euch gegenseitig an die Gurgel gehen zu sehen.«
»Der Zustand deiner emulierten Emotionen ist für mich ohne Belang.«
»Leck mich. Vrell, wenn du schon hier oben geröstet wirst, warum schickst du dann nicht noch mal deine Kriegsdrohne für ein Rückspiel gegen mich aus? So viel zumindest schulde ich ihr eindeutig. Dabei ist mir egal, was du jetzt tust du bist tot.«
»Ich kapiere das nicht«, sagte Dreizehn.
»Das wirst du noch.«
Sniper fragte sich, wie lange es wohl noch dauerte, bis die unterschwellige Nachricht verstanden wurde. Er erhielt seine Antwort, als Geschütztürme von Vrells Schiff einen Schwarm schwarzer Raketen starteten. Viele von ihnen explodierten sogleich – waren rasch von Vrost Abwehrlasern erfasst worden.
Sniper spürte den Flugbahnen der anderen nach und grinste in Gedanken, als deren Triebwerke zündeten und sie scharfe Wendemanöver flogen, um die nächsten von Vrosts vorgeschobenen Truppen aufs Korn zu nehmen. Ein Partikelstrahl von Vrosts Schiff badete den Weltraum in türkises Feuer. Er zerplatzte an einem Hartfeld, ehe er sein Ziel erreichte, aber auf Vrells Schiff schleuderte eine Explosion Trümmer in den Weltraum, als der zuständige Feldprojektor durchbrannte. Dann feuerte die Gausskanone, aber das Geschoss wurde von einem ähnlichen Feuerstoß aus der Partikelkanone von Vrells Schiff abgefangen. Eine Lasur aus weißglühendem Gas strömte über das kleinere Schiff hinweg. Die Gardisten und Drohnen waren derweil damit beschäftigt, entweder diesen Raketen auszuweichen oder sie abzuschießen.
Beide Schiffe feuerten weitere Salven ab. Erneut schoss die Gausskanone, erneut wurde das Geschoss abgefangen. Die EM-Explosionen störten allmählich Snipers Wahrnehmung, sodass er die eine Rakete mit nuklearem Gefechtskopf nicht verfolgen konnte, die nur einen Kilometer von Vrells Schiff entfernt detonierte. Das Schiff legte sich schräg; ein Teil der Panzerung schälte sich unter der Detonation ab, aber dann richtete es sich wieder auf und feuerte weiter. Vrosts Schiff beschleunigte jetzt. Eine Atomrakete explodierte auf ihm und riss einen glühenden Hohlraum hinein. Sniper bemerkte, dass der Pradorkapitän sein Schiff in eine Position brachte, aus der heraus kein Risiko bestand, dass irgendwelche seiner Gausskanonengeschosse in Richtung auf den Planeten abgelenkt wurden. Jetzt wurde eine seltsam verzerrte Subraumsignatur vernehmbar. Das Endspiel.
»Da«, sagte Sniper zu Dreizehn.
Sniper sah Vrells Kriegsdrohne in den Weltraum hinaus beschleunigen und folgte ihr. Perfekt abgestimmt! Die Gausskanone ging jetzt auf Dauerfeuer. Vier abgefangene Geschosse verwandelten das Vakuum in einen Hochofen. Die Partikelkanonen hatten inzwischen kaum noch Energie, und so wurde das nächste Geschoss von Hartfeldern abgefangen. Eine Linie aus Explosionen lief durch Vrells Schiff, als die Feldprojektoren explodierten. Das Geschoss prallte auf, zwar beträchtlich verlangsamt, aber immer noch mit der Wucht, wie sie vom Faustschlag eines Gottes ausging. Feuer tobten an Bord, und ein großes Stück brach von dem Schiff ab.
»Er gehört mir!«, sendete Sniper an die Streitkräfte Vrosts, die Vrells Drohne entdeckt hatten und von allen Seiten beschossen. »Vrost, zieh sie zurück!«
In genau diesem Augenblick bekam es Vrost unvermittelt mit dringlicheren Problemen zu tun. Erneut zeigte sich diese verzerrte Subraumsignatur. Vrells Schiff ruckelte ein Stück weit aus dem Dasein hinaus und verstreute dabei Tonnen von Panzerungsstücken wie Kartoffelschalen. Dann erlosch es vollständig, begleitet von einem kreischenden Laut auf allen Frequenzen.
»Scheiße!«, sagte Dreizehn.
Das Schiff tauchte hundert Kilometer näher an Vrosts Schiff auf, nur sah es gar nicht mehr nach einem Schiff aus. Es bestand nur noch aus einer meteorgroßen Masse glühenden Metalls, die sich mit einer Geschwindigkeit von zigtausenden Stundenkilometern bewegte. Vrosts Streitkräfte verloren rapide jedes Interesse daran, die Drohne zu verfolgen, die jetzt zur Atmosphäre abstürzte, geschwärzt und verformt und offensichtlich ohne funktionierendes Triebwerk. Vrost selbst feuerte aus allen verfügbaren Rohren auf die Reste von Vrells Schiff. Sniper schickte dem stark beschleunigten Wrack
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