Die grosse Fahrt der Sable Keech
APW leistete den Job, aber nur, wenn sie über einem bestimmten Energieniveau lag; solche Waffen waren gewöhnlich unförmige Karabiner oder noch größere Apparate und somit nur schwer zu verbergen. Diese Pistole hier konnte Janer jedoch verbergen, und mit ihrer Hilfe konnte er verhindern, dass sich dieser Agent in den Besitz von Sprine brachte. Es war eine Waffe für die Tötung eines Golems. Leider handelte es sich bei diesem Golem anscheinend um Isis Wade – und Janer konnte ihn ziemlich gut leiden.
Der Graben war hier besonders tief. Der Grund lag vier Kilometer unter der Meeresoberfläche und Hunderte Kilometer von der Stelle entfernt, an der Ebulan dieses Raumschiff ursprünglich versteckt hatte. Vrell sondierte die Umgebung mit Sonar und einem Infraschall-Sampler und stellte so sicher, dass die neben dem Schiff aufragende Klippe dicht mit Tang und Schlickanhäufungen bedeckt war, die sich auf Simsen gebildet hatten, und dass das tiefere Gestein keine gefährlichen Verwerfungen aufwies. Er wählte eine der Unterwasserturbinen aus, drehte sie, bis sie an der Klippe hinaufzeigte, und schaltete sie ein. Eine Zeit lang wurde das Schiff so nur fester auf den Grund gedrückt; dann traf der Wasserstrahl die Klippe, und Wolken von Schlick, Seetang, Schalen und anderem Schutt brodelten hervor und stürzten als Erdrutsch herab. Vrell hörte den Lärm der Steine, größerer Schalenstücke und anderer nicht identifizierbarer Objekte auf dem oberen Schiffsrumpfund erinnerte sich dabei an die Zeit, als er sich im Erdboden eingraben musste, um dem herumtobenden Kapitän Drum zu entgehen. Plötzlich wurde er wütend und schaltete die Turbine beinahe ab. Warum sollte er sich verstecken? Warum sollte er sich fürchten? Er konnte sie in Stücke reißen! Aber er beherrschte sich wieder und schaltete den Wasserstrahl erst ab, als der Schlick metertief auf dem Schiff lag und allmählich die Funktionsfähigkeit der Außenscanner und Kameras beeinträchtigte. Er würde kämpfen, wenn er bereit war, aber nicht vorher.
Vrell stemmte sich wieder auf die Beine und beugte das neue Paar hinterer Gliedmaßen, die unerklärlicherweise jene ersetzt hatten, die ihm auf der Insel abgefallen waren, um den Geschlechtsorganen Platz zu machen. Diese neuen Beine waren immer noch weich und reichten noch nicht bis auf den Boden. Hieß das, dass er jetzt wieder ein Heranwachsender war? Er wusste nicht so recht, was es hieß. Egal! Er gedachte seine Leermenschen an die Arbeit zu bringen und sich dann wieder der Datei über die virusinfizierten Prador zuzuwenden.
Den Piloten programmierte er für die Reparatur der Gravomotoren, und den Navigator stellte er so ein, dass er sich um die diversen Generatoren und Transformatoren kümmerte. Vrell beauftragte sie, Spulen und andere Bauteile durch Ersatzteile aus dem Lager zu ersetzen oder in der Schiffswerkstatt neue Bauteile herzustellen. Die Umprogrammierung für diese Aufgaben war nicht allzu lästig, hatte doch Ebulan viele Regler-Unterprogramme für genau diesen Zweck gespeichert. Vrell stellte außerdem die beiden kopflosen Leermenschen dafür ab zu helfen, wo sie konnten, gewöhnlich einfach dazu, Dinge zu holen und zu tragen und beim Anheben schwerer Dinge zu helfen. Den übrigen Leermenschen stufte er als entbehrlich ein und beauftragte ihn, zusammen mit den vierbeinigen Robotern an den Fusionsmeilern des Schiffs zu arbeiten. Einer davon funktionierte, brauchte also keine Reparatur; zwei mussten neu eingestellt und gestartet werden, und weitere wiesen ernste Schäden auf und strahlten. Vrell bezweifelte, dass dieser letzte Leermensch lange genug überleben würde, um sie alle zu reparieren. Dann stellte er Alarm Vorrichtungen so ein, dass er informiert wurde, falls die Leermenschen auf irgendetwas stießen, womit ihre Programme nicht fertig wurden, und kehrte zu der Geschichte zurück.
Das Schiff, ein riesiger Zerstörer aus exotischem Metall, war ins Heimatsystem zurückgekehrt, erhielt jedoch den Befehl, auf eine Umlaufbahn um einen der äußersten kalten Planeten zu gehen und dort auf eine Inspektion zu warten. Der Rat der Pradorführer, die das Zweite Königreich regierten, hatte mit dem erwachsenen Prador an Bord gesprochen, blieb aber vorsichtig.
Die Meldung, die der Rat von dem Schiff erhielt, passte nicht zu den von Pradorspionen gelieferten Informationen über das Gefecht, an dem das Schiff kürzlich beteiligt gewesen war. Man hatte zwei Schiffe losgeschickt, die vor einem
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