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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Polissystem aus dem Subraum fallen, mit hoher Unterlichtgeschwindigkeit einfliegen und dabei Antimaterieraketen abfeuern sollten, um einen Abwehrplanetoiden zu erwischen. Das verlief alles nach Plan, und der Planetoid explodierte zu leuchtendem Staub, der einen Ring um die Sonne bildete. Die Verteidigungsanlagen des Mondes waren schwach gewesen, und der Grund dafür wurde deutlich, als die Orbitalsonnenlaser der eigentlichen Systemabwehr das Feuer eröffneten. Beide Schiffe entkamen. Die Meldung dieses zurückgekehrten Schiffes behauptete jetzt allerdings, die Laser hätten das andere Schiff zerstört. Entweder logen die Spione oder der Kapitän dieses überlebenden Schiffs.
    Der Befehl, auf Distanz zu bleiben und zu warten, wurde missachtet, und das fragliche Schiff tauchte in den Subraum ab und brachte einen unglaublich präzisen Sprung in den Orbit des Heimatplaneten zuwege. Sofort erhielten schwere Zerstörer den Befehl, es abzufangen, schafften aber keinen ebenso präzisen Subraumsprung und trafen Tausende Kilometer vom Planeten entfernt ein. Außerdem konnten sie nicht auf das Schiff feuern, aus Furcht, die planetare Bevölkerung in Mitleidenschaft zu ziehen.
    Die Planetenverteidigung eröffnete das Feuer, und das Schiff wurde schwer getroffen, während es fünfzig Kilometer von der Insel des Königs entfernt ins Meer tauchte. Der damalige König – ein uralter Prador, der das Zweite Königreich unangefochten regierte, indem er dafür sorgte, dass die Ratsmitglieder miteinander im Streit lagen – rief nun alle verfügbaren Streitkräfte herbei, damit sie ihn beschützten. Einen Monat lang feuerte man Tiefensprengsätze ins Meer, dann wurden auch noch einhundert der Pradordrohnen alter Bauart dazugerufen. Die sich anschließende Schlacht konnte Vrell mit Hilfe von Aufnahmen verfolgen, die man später aus jenen Drohnen barg, die das Glück hatten zu überleben. Er sah, wie einige unheimlich geformte Prador, schwarz wie die Nacht, aus den Tiefen aufstiegen, wo nur wenige die Bombardierung hätten überleben dürfen. Er entdeckte an ihnen viele Ähnlichkeiten zu seinem eigenen heutigen Körperbau. Viele wurden von Drohnenwaffen schwer getroffen, aber sie starben nicht leicht und wehrten sich heftig und vernichteten eine Drohne des Königs nach der anderen. Sie führten übliche Pradorwaffen mit, aber auch andere, die sie modifiziert, weiterentwickelt und schlagkräftiger gemacht hatten.
    Schließlich erreichten fünfzig von ihnen das Ufer und drängten sich dabei um ein riesiges Exemplar – groß wie ein Erwachsener, aber mit hohlem Panzer und mit dem vollen Satz der Beine aus Kindertagen. Der vorspringende Kopf bewegte sich auf einem muskulösen Hals unabhängig vom Rumpf. An Land sahen sie sich mit einer Truppe aus fünftausend Heranwachsenden konfrontiert, darunter auch gepanzerte Drohnen, manche am Boden und andere in der Luft. Die Schlacht hätte kurz sein müssen, aber sie zog sich in die Länge, als diese seltsamen neuen Pradorrebellen Energieschilde zur Abwehr einsetzten und sogar Angriffe mit taktischen Atomwaffen überstanden. Als sie vorrückten, zog sich der König mit einer persönlichen Garde seiner eigenen Heranwachsenden zurück und erteilte auch den übrigen Truppen den Befehl zum Rückzug. Das ermöglichte jedoch den neuen Prador nur, noch schneller vorzudringen. Der König ordnete letztlich einen massiven CTD-Schlag an und opferte auf diese Weise Tausende seiner eigenen Kämpfer.
    Die sich anschließenden Ereignisse wurden für Vrell immer undeutlicher, da es schwierig war, Fakten von Propaganda zu trennen. Die Insel wurde bis aufs Grundgestein versengt – und von den angreifenden Prador blieb nichts übrig. Der König, der sich auf See befand, wurde von einer aggressiven Fraktion seines Rats abgesetzt. Alle seine Heranwachsenden wurden niedergemetzelt, und ihm selbst injizierte man anscheinend eine langsam wirkende zweiwertige Säure und schob ihn auf seiner eigenen Antigraveinheit aufs Meer hinaus, damit andere Prador zusehen konnten, während er schreiend und blubbernd starb. Ein neuer König namens Oboron ergriff die Macht, ein Name, den man noch nicht aus den vorangegangenen internen Streitigkeiten des Rates kannte. Und so begann die Zeit des Dritten Königreichs.
    Dieser Stoff war Vrell vollkommen neu. Er hatte schon gewusst, dass der derzeitige König über die ausgebrannten Körperpanzer des Vorgängers und seiner Anhänger an die Macht gekrabbelt war, aber noch nie etwas von einem

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