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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Gleichzeitig halfen die Eingebornen den Matrosen, die Wassertonnen zu füllen und nach den Schaluppen zu befördern.
    Diese beruhigenden Aussichten veranlaßten Anderson und den Maler Webber, sich tiefer in das Innere des Landes zu begeben. Bald standen sie vor einem Moraï, der den Morais auf Tahiti in allen Stücken glich. Diese Entdeckung bekräftigte die Engländer in den Vermuthungen, welche die Aehnlichkeit der Sprache von Hawaï mit der von Tahiti in ihnen erzeugt hatte. Eine Abbildung in Cook’s Reiseberichte stellt das Innere jenes Moraï dar. Man sieht darauf zwei stehende Gestalten, deren Oberkopf zum Theil unter hohen cylindrischen Mützen, ähnlich den Kopfbedeckungen der Statuen auf der Osterinsel, verschwindet.
     

    Prinz Wilhelm-Einfahrt. (S. 245.)
     
    Hier begegnet man zum mindesten also einer auffälligen Uebereinstimmung, welche mancherlei zu denken giebt.
    Zwei Tage über verweilte Cook an diesem Ankerplatze und hatte alle Ursache, mit dem Auftreten der Urbewohner zufrieden zu sein; dann nahm er die Nachbarinsel Oneeheow in Augenschein. Trotz seines Wunsches, diesen so interessanten Archipel recht eingehend zu untersuchen, ging der Commandant doch sehr bald wieder unter Segel und sah nun von ferne die Insel Ouhaon nebst dem Risse von Tahoora, was er Alles zusammen mit dem Namen des Sandwich-Archipels bezeichnet, an dessen Stelle später der ursprüngliche Name Hawaï getreten ist.
    Anderson schildert die Hawaïer als kräftige, schlanke Menschen von mittlerer Größe, mit offenem verläßlichen Charakter. Weniger verschlossen als die Bewohner der Inseln der Freunde, sind sie doch auch nicht so beweglich wie die Tahitier. Sie schienen fleißig, geschickt und einsichtig, und ihre Pflanzungen bewiesen eine gewisse Kenntniß im Ackerbau. Sie zeigten nicht allein nicht jene sinnlose, kindische Neugierde beim Erblicken der europäisihen Gegenstände, sondern sachten sich über deren Gebrauch zu unterrichten und ließen höchstens eine aus dem Gefühle ihrer Inferiorität entspringende Traurigkeit hindurchblicken.
    Die Bevölkerung erschien ziemlich zahlreich und wurde allein für die Insel Tavaï auf 30.000 Seelen geschätzt. In der Art der Bekleidung, der Auswahl der Nahrungsmittel und in der Zubereitung derselben erkannte man leicht die Landessitten Tahitis wieder. Für die Engländer Anregung genug, darüber nachzudenken, wie die Uebereinstimmung der durch eine so weite Meeresfläche getrennten Stämme wohl zu erklären sei.
    Während seines ersten Aufenthaltes kam Cook mit keinem Häuptlinge der Gegend in Berührung; nur Kapitän Clerke von der »Discovery« erhielt zuletzt den Besuch eines derselben. Es war ein noch junger, hübsch gewachsener, vom Kopfe bis zu den Füßen in prachtvolle Stoffe gehüllter Mann, dem die Eingebornen ihre Ehrfurcht dadurch bewiesen, daß sie sich vor ihm niederwarfen. Clerke suchte ihn durch einige Geschenke zu gewinnen und er erhielt als Gegengabe eine mit zwei kleinen, ziemlich geschickt geformten Figuren verzierte Vase, welche zum Genießen des »Kava«, eines bei den Bewohnern von Hawaï, wie bei denen von Tonga sehr gewöhnlichen Lieblingsgetränkes diente. Die gebräuchlichen Waffen bestanden in Bogen, Keulen und Lanzen, letztere aus sehr hartem und festem Holze, so wie in einer Art an beiden Enden zugespitztem Dolche, welcher »Paphoa« hieß. Die Sitte des »Tabu« herrschte hier ebenso allgemein wie auf den Inseln der Freunde, und bevor die Eingebornen irgend etwas anrührten, erkundigten sie sich stets ängstlich, ob es nicht »Tabu« wäre.
    Am 27. Februar schlug Cook wieder einen nördlichen Kurs ein und traf bald auf jene Steinalgen, von denen der Verfasser des Reiseberichtes von Lord Anson spricht. Vom 1. März ab steuerte er dann nach Osten, um sich der amerikanischen Küste zu nähern, und fünf Tage darauf bekam er das von Franz Drake sogenannte Neu-England zu Gesicht.
    Die Expedition hielt sich nun stets auf dem hohen Meere und passirte das von Martin d’Aguilar schon am 19. Januar 1603 gesehene Cap Blanc, neben welches die Geographen den weiten Eingang zu einer Meerenge versetzten, deren Entdeckung sie dem genannten Seefahrer zuschrieben. Bald gelangte man in die Gegend der Juan de Fura-Enge, sah aber nichts, was derselben glich, obgleich diese wirklich vorhanden ist und die Insel Vancouver vom Festlande trennt.
    Unter 49°15’ der Breite entdeckte Cook bald eine Bucht, die er die »Bai Hope« taufte. Er ging hier vor Anker, um etwas Holz

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