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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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die Falklands-Inseln anlaufen und von da aus geraden Weges nach Europa steuern.«
    Leider vermochte Carteret diese löblichen Pläne, die ihn als wirklichen Entdeckungsfahrer kennzeichnen, den die Gefahr mehr reizt, als sie ihn abschreckt, nicht vollständig durchzuführen. Er traf nämlich den Passat erst unter 16° der Breite, doch blieb die Witterung trotzdem sehr ungünstig. So sah er auch, obwohl er in der Nähe der Inseln der Gefahr war, die Byron schon 1765 entdeckte, weder diese, noch ein anderes Land.
    »Wir kamen wahrscheinlich, sagt er, bei einem oder dem anderen vorüber, das uns der Nebel verbarg, denn während dieser Fahrt flatterten oft sehr viele Vögel um das Schiff. Commodore Byron hatte bei seiner letzten Reise die nördlichste Grenze dieses Theiles des Oceans berührt, in dem die Salomons-Inseln liegen sollen; da ich nun viel weiter südlich gesegelt bin, habe ich alle Ursache zu glauben, daß die Lage derselben, wenn sie überhaupt existiren, auf allen Karten sehr unrichtig angegeben ist.«
    Die letztere Voraussetzung traf in der That zu, doch existiren die genannten Inseln wirklich, und Carteret lief sie einige Tage später selbst an, freilich ohne dieselben zu erkennen.
    Die vorräthigen Lebensmittel waren inzwischen entweder gänzlich aufgezehrt oder verdorben, Tauwerk und Segel vom Sturm zersetzt, das Reservegut ererschöpft und die Hälfte der Mannschaft lag krank darnieder, als zu alledem noch ein neues Unglück hinzu kam. Es entstand nämlich ein Leck, und zwar unterhalb der Wasserlinie, so daß derselbe unmöglich geschlossen werden konnte, so lange man sich auf offenem Meer befand. Ganz unerwarteter Weise kam da am nächsten Tage schon Land in Sicht. Es ist wohl überflüssig zu sagen, mit welcher Freude, welchem Jubel dasselbe begrüßt wurde. Das Gefühl der Ueberraschung und der winkenden Rettung läßt sich, nach Carteret’s eigenem Ausdruck, nur mit dem vergleichen, das der Verbrecher empfinden mag, wenn er auf dem Schaffot seine Begnadigung empfängt. Es war das übrigens die Insel Nitendit, welche schon Mendana gesehen hatte.
    Kaum griff der Anker in den Grund, als man ein Boot aussendete, um einen Wasserplatz aufzusuchen. Auf dem Strande zeigten sich zuerst schwarze, wollköpfige, ganz nackte Eingeborne, welche indeß entflohen, bevor das Boot anlangte. Ein schöner Fluß mit gutem Trinkwasser inmitten eines undurchdringlichen Waldes voller Bäume und Sträucher, welche bis zum Strande herab wucherten, und eine wilde bergige Landschaft – das war das Bild, welches der Führer des Bootes von dem Lande entwarf.
    Am nächsten Tage wurde der Hochbootsmann noch einmal mit der Schaluppe ausgesandt, um einen bequemen Landungsplatz ausfindig zu machen, und erhielt den Auftrag, durch kleine Geschenke womöglich das Wohlwollen der Eingebornen zu erwerben. Es war ihm ausdrücklich vorgeschrieben, sich keinerlei Gefahr auszusetzen und unbedingt zum Schiffe zurückzukehren, wenn mehrere Piroguen auf ihn zukämen, ferner das Boot nie zu verlassen und nur je zwei Mann auf einmal an’s Land zu schicken, während die Anderen sich zur Vertheidigung bereit halten sollten. Carteret sandte auch sein eigenes Boot an’s Land, um Wasser zu holen. Einige Eingeborne schossen Pfeile auf dasselbe ab, ohne glücklicher Weise Jemanden zu verletzen. Inzwischen kehrte auch die Schaluppe zu der »Swallow« zurück. Der Hochbootsmann hatte zwei Pfeile im Körper und die Hälfte der Leute war so schwer verwundet, daß jener und drei andere Matrosen wenige Tage später starben.
    Der Vorgang war folgender gewesen: da er als der Fünfte an einer Stelle ausstieg, wo man mehrere Hütten bemerkte, hatte der Hochbootsmann mit den Eingebornen bald einen friedlichen Tauschhandel begonnen. Bald vermehrte sich die Anzahl der Wilden und er sah auch, daß mehrere Piroguen auf die Schaluppe zuruderten, konnte diese jedoch nicht eher wieder erreichen, als ihn ein ganz unerwarteter Angriff überraschte. Verfolgt von den Pfeilen der Eingebornen, welche selbst bis an die Schultern in’s Wasser liefen, und von den Piroguen gejagt, konnte er nur entkommen, nachdem er mehrere getödtet und eines ihrer Boote in den Grund gebohrt hatte.
    Dieser Versuch zur Auffindung einer geeigneten Stelle, wo man die »Swallow« hätte auf den Strand setzen können, war also so unglücklich ausgefallen, daß Carteret sein Schiff gleich wo es sich befand, auf die Seite legen ließ, um den Leck zu verschließen, so gut es anging. Wenn es dem

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