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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Zimmermann, übrigens dem Einzigen, der noch bei leidlicher Gesundheit war, nicht gelang, denselben gänzlich zu verstopfen, so verkleinerte er ihn doch bedeutend. Während nun nochmals ein Boot nach dem Wasserplatz abfuhr, säuberte man vorher den Wald durch Kanonenschüsse vom Schiffe und durch Gewehrfeuer von der Schaluppe aus. Schon arbeiteten die Matrosen eine gute Viertelstunde, als sie plötzlich mit Pfeilen überschüttet wurden, von denen Einer von ihnen schwer an der Brust getroffen ward. So mußte man sich allemal zu denselben Maßregeln entschließen, wenn Wasser gefaßt werden sollte.
    Wollte man der Krankheit Einhalt thun, so mußten um jeden Preis frische Nahrungs-und Stärkungsmittel beschafft werden, die an diesem Orte nicht zu erhalten waren. Carteret lichtete also am 17. August die Anker, nachdem er die Insel zu Ehren des Lords der Admiralität »Egmonts-Insel« und die Bai, in der er gelegen, die »Swallow-Bucht« getauft hatte. Obwohl er hier das von den Spaniern schon Santa-Cruz genannte Land vor sich zu haben glaubte, verfiel er doch der damals gerade im Schwange befindlichen Mode, jedem von ihm besuchten Orte einen neuen Namen beizulegen. Dann segelte er in geringer Entfernung von der Küste hin, überzeugte sich, daß die Bevölkerung der Insel eine dichte war, und daß unter derselben vielfache Streitigkeiten herrschten. Hierdurch und durch die Unmöglichkeit, Lebensmittel zu erhalten, sah sich Carteret behindert, die übrigen Inseln der Gruppe, welche er »Königin Charlotte-Inseln« nannte, zu besuchen.
    »Die Bewohner der Insel Egmont, sagt er, sind sehr gewandt, stark und unternehmend. Sie schienen ebenso gut im Wasser wie auf dem Lande zu leben, denn sie springen aus ihren Piroguen fast jede Minute einmal in’s Meer….
    Ein von denselben abgeschossener Pfeil drang sogar durch die Schanzkleidung des Schiffes und verwundete einen Officier auf dem Achterdeck gefährlich am Schenkel. Die Pfeile haben eine Spitze von Stein, niemals bemerkten wir aber daran irgend ein Metall. Das Land ist im Allgemeinen mit Wald bedeckt, von Bergen erfüllt und von vielen Thälern zerschnitten.«
    Am 18. August 1767 verließ Carteret diesen Archipel in der Absicht, nach Neu-Britannien zu segeln. Vorher glaubte er wohl noch einige Inseln anzutreffen, wo er mehr Glück haben würde. Am 20. entdeckte er in der That ein niedriges Eiland, das er Gower nannte, und wo er sich einige Cocosnüsse verschaffen konnte. Am nächsten Tage fand er die Insel Simpson und Carteret, ferner eine Gruppe von neun Inseln, die er für das von Tasman entdeckte Ohang-Java hielt; später nach und nach Charles-Hardy, Winchelsea, welche er nicht als zu dem Salomons-Archipel gehörend ansah, Schouten’s St. Jean und endlich Neu-Britannien, das er am 28. August erreichte.
    Er fuhr zur Aufsuchung eines bequemen und sicheren Hafens längs der Küste desselben hin und machte in verschiedenen Baien Halt, wo er sich Holz, Cocos-und Muscatnüsse, Aloë, Zuckerrohr, Bambus und Palmenkohl verschaffen konnte.
    »Dieser Kohl, sagt er, ist weiß, kraus von Blättern und hat einen zuckerhaltigen Saft; wenn man ihn roh genießt, schmeckt er fast wie Kastanien, gekocht aber besser als die besten Pastinaken. Wir schnitten denselben in kleine Stückchen und mischten ihn mit unserer Tafelbouillon, die uns, mit etwas Hafergrütze vermengt, ein sehr gutes Essen lieferte.
    Die Wälder waren belebt von zahlreichen Schwärmen von Tauben, Papageien und verschiedenen unbekannten Vögeln. Die Engländer besuchten auch mehrere verlassene Wohnungen. Wenn man von letzteren auf die Civilisation eines Volkes schließen darf, so mußten die Insulaner hier auf der niedrigsten Stufe stehen, denn sie besaßen die ärmlichsten Hütten, die Carteret überhaupt zu Gesicht bekommen hatte.
    Der Befehlshaber benutzte seinen hiesigen Aufenthalt, um die ›Swallow‹ noch einmal umlegen und den Leck untersuchen zu lassen, den die Zimmerleute so gut wie möglich ausbesserten. Die Planken waren sehr abgenutzt, der Kiel von Würmern ganz zernagt; letzteren schützte man daher möglichst durch einen dicken Anstrich mit Pech und Theer.
    Am 7. September nahm Carteret die lächerliche Ceremonie der Besitzergreifung des Landes im Namen Georg’s III. vor; dann schickte er ein Boot auf Recognoscirung aus, das eine Menge Cocosnüsse und Palmenkohl, eine köstliche Labung für die Kranken an Bord, mitbrachte.
    Obwohl der östliche Mousson noch lange Zeit wehen mußte, beschloß der

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