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Die großen Vier

Die großen Vier

Titel: Die großen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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nach London zurück. Hier erwarteten Poirot mehrere Briefe, einen davon las er mit einem seltsamen Lächeln und übergab ihn mir.
    Zuerst sah ich auf die Unterschrift «Abe Ryland», und erinnerte mich an Poirots Worte: «Der reichste Mann der Welt.» Mr Rylands Brief war höflich, aber bestimmt. Er brachte seine tiefe Unzufriedenheit zum Ausdruck über die Gründe, die Poirot im letzten Moment bewogen hatten, von dem Auftrag in Südamerika zurückzutreten.
    «Das gibt uns sehr viel zu denken, nicht wahr?», bemerkte Poirot.
    «Ich finde es nur zu natürlich, dass er darüber etwas aufgebracht ist», entgegnete ich.
    «Nein, nein, du begreifst nicht, was ich meine. Denk doch bitte an die Worte Mayerlings, des Mannes, der hier bei uns Zuflucht suchte – und trotzdem in die Hände seiner Widersacher fiel: Nummer zwei wird bezeichnet durch ein S mit zwei Strichen, sagte er damals – das Dollarzeichen, ebenso durch zwei Striche durch einen Stern. Es spricht alles dafür, dass er ein amerikanischer Bürger ist und dass hinter ihm die Macht des Geldes steht. Erinnerst du dich daran, dass Ryland mir eine Riesensumme bot, um mich zu bewegen, England zu verlassen? Was sagst du nun dazu, Hastings?»
    «Willst du damit andeuten», erwiderte ich, ihn groß anblickend, «dass Abe Ryland, der Multimillionär, im Verdacht steht, Nummer zwei der Großen Vier zu sein?»
    «Dein klarer Verstand hat das Richtige getroffen, Hastings. Ja, ich bin dieser Ansicht. Deine Betonung des Wortes ‹Multimillionär› ist vielsagend – doch lasse dich von mir noch ganz besonders auf folgende Tatsache hinweisen: Diese Angelegenheit wird von Leuten geleitet, die zur Spitzenklasse gehören – und Mr Ryland steht dazu noch in dem Rufe, in geschäftlichen Dingen keinen Spaß zu verstehen. Er ist ein durchaus fähiger und dazu skrupelloser Mann, dem unbegrenzte Mittel für seine Zwecke zur Verfügung stehen.»
    Zweifellos bedurfte die Betrachtung Poirots noch einer weiteren Erklärung, und so fragte ich ihn, wann er zu dieser Überzeugung gekommen sei.
    «Das ist ja gerade der wunde Punkt; ich bin meiner Sache noch nicht ganz sicher und kann es auch noch gar nicht sein. Mon ami, ich würde viel darum geben, untrügliche Beweise zu haben. Vorerst wollen wir annehmen, dass Mr Ryland tatsächlich Nummer zwei ist, so nähern wir uns etwas mehr unserem Ziel.»
    «Hieraus ersehe ich», sagte ich und deutete auf den Brief, «dass er gerade in London eingetroffen ist. Willst du ihn persönlich aufsuchen, um dich zu entschuldigen?»
    «Das könnte ich immerhin tun.»
    Zwei Tage später betrat Poirot unsere Wohnung in einem Zustand äußerster Erregung. Er begrüßte mich stürmisch und ergriff mich an beiden Händen.
    «Mein Freund, eine einzigartige Gelegenheit, beispiellos und einmalig, hat sich uns geboten. Es handelt sich um ein gefährliches, ein sehr gefährliches Unternehmen. Ich wage es kaum, dich zu fragen, ob du darauf eingehen willst.»
    Wenn Poirot versuchte, mir irgendwie bange zu machen, so täuschte er sich, und das ließ ich auch durchblicken. Nach einigem Zögern entwickelte er mir seinen Plan.
    Er hatte erfahren, dass Ryland nach einem englischen Sekretär suchte, der sowohl gute Umgangsformen wie auch eine repräsentative Erscheinung in sich vereinigte. Poirot schlug mir vor, mich um diesen Posten zu bewerben.
    «Ich würde es selbst tun, mon ami», erklärte er mir, sich beinahe entschuldigend. «Aber du wirst einsehen, dass es mir kaum gelingen würde, mein Aussehen genügend zu verändern. Ich spreche zwar ganz gut Englisch – ausgenommen dann, wenn ich erregt bin –, aber doch nicht so gut, um das Ohr eines Amerikaners zu täuschen; ich bin sogar bereit, meinen Schnurrbart zu opfern, ich befürchte jedoch, trotzdem als Hercule Poirot erkannt zu werden.»
    Ich teilte seine Befürchtungen und erklärte mich bedingungslos bereit, die Rolle des Sekretärs zu übernehmen, um mich in Rylands Haus einzuschmuggeln.
    «Ich wette aber zehn zu eins, dass er mich gleichwohl nicht engagiert», bemerkte ich.
    «O doch, er wird es tun. Ich werde für dich so glänzende Empfehlungen besorgen, dass er sich sämtliche Finger lecken wird. Der Staatssekretär persönlich wird dir seine Empfehlung geben.»
    Das schien mir doch reichlich übertrieben zu sein, aber Poirot beseitigte meine Einwände.
    « Mais oui, er wird dir sogar eine erstklassige Empfehlung geben. Ich habe ihm nämlich seinerzeit in einer Angelegenheit einen Gefallen getan, wo ein

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