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Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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keinen Fall hindurch schauen und müßte wissen, daß etwas da ist.“
    „Er blickt weg. Der übliche Abwehrmechanismus spezialisierter hysterischer Blindheit. Und seine Blindheit ist natürlich spezialisiert, da er nur Martiern gegen- über blind ist. Sehen Sie, zwischen seinem Bewußtsein und seinem Unterbewußtsein besteht eine Dichotomie, und sein Unterbewußtsein spielt seinem Bewußtsein gleichsam einen Streich, indem es ihn veranlaßt, sich lieber abzuwenden oder sogar die Augen zu schließen, als herauszufinden, daß sich in seinem Blickfeld etwas befindet, durch das er nicht hindurchschauen kann.“
    „Aber was glaubt er, warum er sich abwendet oder die Augen zumacht?“
    „Irgendwie liefert ihm sein Unterbewußtsein auch dafür einen Vorwand. Beobachten Sie ihn nur einmal, wenn Martier in der Nähe sind, besonders wenn ein Martier in sein Blickfeld gerät.“
    Snyder seufzte. „In den ersten Tagen seines Hierseins habe ich das alles sorgfältig geprüft. Ich habe mich häufig in seinem Zimmer aufgehalten und mich mit ihm unterhalten oder gelesen, wenn er arbeitete, manchmal auch nur so getan, als läse ich. Während er tippte, geriet mehrmals ein Martier zwischen ihn und die Schreibmaschine. Und jedesmal verschränkte er die Hände hinter dem Kopf, lehnte sich zurück und starrte hinauf nach der Decke – “
    „Das tut er immer, wenn er schreibt und innehält, um nachzudenken.“
    „Richtig. Aber in diesen Fällen unterbrach sein Unterbewußtsein seinen Gedankenfluß und zwang ihn dazu, weil er sonst auf seine Schreibmaschine geschaut hätte und nicht imstande gewesen wäre, sie zu sehen. Wenn wir uns unterhielten und ein Martier kam zwischen uns, stand er unter irgendeinem Vorwand auf. Einmal saß ein Martier auf seinem Kopf, ließ die Beine vor seinem Gesicht herunterhängen und versperrte ihm die Aussicht vollkommen. Er machte einfach die Augen zu, nehme ich jedenfalls an, da auch ich nicht durch die Beine des Martiers hindurchschauen konnte – weil er bemerkte, die Augen täten ihm weh und sich entschuldigte, daß er sie zumache. Sein Unterbewußtsein gestattete ihm die Erkenntnis einfach nicht, daß da etwas war, durch das er nicht hindurchschauen konnte.“
    „Langsam fange ich an zu begreifen, Herr Doktor. Und wenn man eine solche Gelegenheit wahrnähme und ihm zu beweisen suchte, daß es tatsächlich Martier gibt – wenn man ihm erklärte, daß einer mit den Beinen vor seinen Augen herumbaumelte und ihn aufforderte, die Augen zu öffnen und einem zu sagen, wieviele Finger man hochhielte oder irgendetwas – so würde er sich wahrscheinlich weigern, die Augen aufzumachen und vernunftgemäß zu handeln.“
    „Ja. Ich sehe, Sie haben Erfahrungen mit Paranoikern gehabt, Mrs. Devereaux. Wie lange arbeiten Sie schon als Schwester in der Landesheilanstalt, wenn ich fragen darf?“
    „Im Ganzen fast sechs Jahre. Fünf Jahre vor unserer Heirat und jetzt seit zehn Monaten wieder – seit der Trennung von Luke – “
    „Würden Sie mir – als Arzt selbstverständlich – den Grund für das Zerwürfnis zwischen Ihnen nennen?“
    „Gern, Herr Doktor – aber könnten wir nicht ein andermal darüber sprechen? Es läßt sich nicht einfach auf einen Nenner bringen, weil es eine Menge Kleinigkeiten waren, und es würde eine ganze Weile dauern, Ihnen das auseinander zu setzen, besonders wenn ich uns beiden gegenüber gerecht sein wollte.“
    „Natürlich.“ Dr. Snyder warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Du lieber Himmel! Ich hatte keine Ahnung, daß ich Sie solange aufgehalten habe. Luke wird schon ungeduldig sein. Aber ehe Sie zu ihm hinaufgehen, möchte ich noch eine einzige sehr persönliche Frage an Sie richten.“
    „Ja?“
    „Wir sind sehr knapp an Pflegepersonal. Würden Sie unter Umständen Ihre Stellung in der Landesheilanstalt aufgeben und herkommen und für mich arbeiten?“
    Margie lachte.
    „Was ist daran so persönlich?“ fragte sie.
    „Der Beweggrund. Luke hat entdeckt, daß er Sie sehr liebt und daß es ein großer Fehler von ihm war, Sie gehen zu lassen. Und aus Ihrer – ah – Sorge und Anteilnahme schließe ich, daß Sie genau so empfinden.“
    „Ich – ich bin mir nicht ganz sicher, Doktor. Ich spüre Anteilnahme, ja, und Zuneigung. Und habe eingesehen, daß ich zum mindesten teilweise an unserem Zerwürfnis schuld bin. Ich selber bin so – so verdammt normal, daß ich nicht genügend Verständnis für seine psychischen Probleme als Schriftsteller aufgebracht habe.

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