Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
Vom Netzwerk:
Aber ob ich ihn wieder lieben kann – ich muß abwarten, bis ich ihn wiedergesehen habe.“
    „Gut. Sollten Sie sich entschließen, hier zu arbeiten und zu wohnen – sein Nebenzimmer hat eine Verbindungstür. Normalerweise ist sie natürlich verschlossen, aber – “
    Wieder lächelte Margie. „Ich sage Ihnen Bescheid, ehe ich gehe, Doktor. Und sollte ich mich in Ihrem Sinne entschließen, so kann ich Ihnen zu Ihrer Beruhigung mitteilen, daß auch dann niemand behaupten könnte, Sie duldeten ein illegales Verhältnis. Formell sind wir noch verheiratet. Ich kann die Scheidungsklage jederzeit zurückziehen; das endgültige Urteil wird erst in drei Monaten gefällt.“
    „Gut. Sie finden ihn in Zimmer sechs im zweiten Stock. Sie müssen sich selber einlassen; die Tür ist nur von außen, nicht von innen zu öffnen. Wenn Sie gehen wollen, brauchen Sie nur auf den Summer zu drücken, dann kommt jemand und macht auf.“
    „Vielen Dank, Doktor.“ Margie erhob sich.
    „Und – schauen Sie auf dem Rückweg noch einmal zu mir herein, wenn Sie mich sprechen wollen. Ich hoffe indes, daß – äh –“
    „Daß Sie so spät nicht mehr auf sein werden?“ Margie lächelte ihn an und wurde dann wieder ernst. „Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, Doktor. Ich habe Luke solange nicht gesehen – “
    Sie verließ das Büro, stieg die mit dicken Läufern belegten Treppen empor und ging den Gang entlang, bis sie vor Zimmer sechs stand. Von drinnen vernahm sie das rasche Geklapper einer Schreibmaschine.
    Sie klopfte leise an und öffnete die Tür.
    Mit zerzaustem Haar und leuchtenden Augen sprang Luke von der Schreibmaschine auf, eilte auf sie zu und umfing sie stürmisch.
    „Margie! O, Margie!“ Und dann küßte er sie, preßte sie mit einem Arm fest an sich, während er mit der anderen über ihre Schulter langte und das Licht ausdrehte, so daß das Zimmer in Finsternis versank.
    Sie hatte nicht einmal Zeit gehabt, Umschau zu halten, ob sich ein Martier darin befände.
    Nach einigen Minuten war ihr auch das völlig gleichgültig. Schließlich hatten Martier keine menschlichen Regungen.
    Aber sie hatte welche.

 
12
     
    Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich viele Leute zu der Auffassung bekehrt, daß Martier keine menschlichen Regungen hätten und daß man sich durch ihre tatsächliche oder mögliche Gegenwart beim Zeugungsakt nicht stören lassen sollte.
    Während der ersten Wochen nach dem Kommen der Martier war vielfach befürchtet worden, daß das Menschengeschlecht innerhalb einer Generation aus Mangel an Fortpflanzung aussterben könnte, wenn die Martier lange genug dablieben.
    Als es ruchbar wurde, was nicht lange dauerte, daß Martier nicht nur im Dunkeln sehen konnten, sondern eine Art Röntgenblick besaßen, der Bettlaken, Stepp-und Wolldecken, ja, selbst Wände durchdrang, kam das Geschlechtsleben des Menschen – sogar sein legitimes eheliches Geschlechtsleben – für eine Weile unleugbar fast völlig zum Erliegen.
    Bis auf moralisch verkommene und degenerierte Erscheinungen war man an völlige Abgeschiedenheit und Alleinsein mit dem jeweiligen Partner beim Geschlechtsverkehr selbst in seiner löblichsten und legalsten Form gewöhnt und konnte sich zuerst nicht darauf umstellen, daß man möglicherweise, wahrscheinlich sogar beobachtet wurde, ganz gleich, welche Vorsichtsmaßnahmen man traf. Besonders da die Martier – wie immer sie selber geschlechtlich miteinander verkehren mochten – für unsere Methode das größte Interesse bekundeten, sich darüber lustig machten und Abscheu davor an den Tag legten.
    Das Ausmaß ihres hemmenden Einflusses (zum mindesten soweit es den legitimen ehelichen Geschlechtsverkehr betrifft), geht aus den Geburtenziffern für die ersten Monate des Jahres 1965 hervor. Sie sanken rapide ab. Im Januar 1965, genau neun Monate und eine Woche nach dem Kommen der Martier, erreichten sie in fast allen Ländern ihren Tiefstand, selbst in Frankreich. Im Februar, dem zehnten Monat (plus einer Woche) nach dem Kommen, begann die Geburtenziffer langsam anzusteigen. Im März war in allen Ländern der Normalstand fast wieder erreicht. In Frankreich lag die Geburtenziffer sogar darüber; offensichtlich holten die Franzosen das Versäumte nach, während man in anderen Ländern noch immer unter gewissen Hemmungen litt.
    Der Geschlechtstrieb war auf die Dauer durch die Martier nicht zu unterdrücken.
    Aus einigen im April nach dem Muster des Kinsey Reports vorgenommenen Untersuchungen ging hervor, daß

Weitere Kostenlose Bücher