Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
Vom Netzwerk:
fast alle Ehepaare zum mindesten gelegentlich den Beischlaf ausübten.
    Im allgemeinen geschah das nur nachts bei völliger Dunkelheit. Umarmungen in den frühen Morgenstunden oder am Vormittag gehörten selbst unter Jungverheirateten der Vergangenheit an. Ohrenstöpsel waren fast ebenso allgemein im Gebrauch; sogar wilde Völkerschaften, die keine Gelegenheit hatten, welche zu kaufen, entdeckten, daß gekneteter Schlamm denselben Zweck erfüllte. Damit versehen und in völliger Dunkelheit konnten die einzelnen Paare die Gegenwart von Martiern und ihre gewöhnlich sehr respektlosen Kommentare ignorieren.
    Aber selbst unter diesen Umständen kam vorehelicher und außerehelicher Beischlaf kaum in Betracht. Die Gefahr, daß die Martier den Vorfall breittratschten, war zu groß. Nur die ganz Unverschämten konnten es riskieren.
    Auch Eheleute waren weniger oft miteinander zusammen und fanden es weniger schön, weil stets eine gewisse Ich-Bewußtheit vorherrschte, von der Nutzlosigkeit, Zärtlichkeiten in ein verstöpseltes Ohr zu flüstern, ganz zu schweigen.
    Nein, das Geschlechtliche war nicht mehr das, was es in guten alten Zeiten gewesen war, aber noch war in der Ehe genügend davon vorhanden, um den Fortbestand der Menschheit zu gewährleisten.

 
13
     
    Die Tür zu Dr. Snyders Büro stand offen, aber Margie Devereaux blieb auf der Schwelle stehen und wartete, bis der Arzt aufblickte und sie aufforderte, herein zu kommen. Als er bemerkte, daß sie zwei eingeheftete Manuskripte unter dem Arm trug, fingen seine Augen an zu leuchten. „Ist er fertig?“
    Margie nickte.
    „Und das letzte Kapitel? Ist es so gut wie das übrige?“
    „Meiner Meinung nach, ja, Doktor. Haben Sie Zeit, es gleich zu lesen?“
    „Selbstverständlich. Dazu nehme ich mir die Zeit. Ich war gerade dabei, mir ein paar Notizen zu einer Abhandlung zu machen.“
    „Gut. Wenn Sie Packpapier und Bindfaden zur Hand haben, mache ich das Päckchen versandfertig, während Sie den Durchschlag lesen.“
    „Sie finden alles, was Sie brauchen, in dem Schrank dort.“
    Für eine Weile waren beide für sich beschäftigt. Margie war zuerst fertig und wartete, bis der Arzt zu Ende gelesen hatte und aufschaute.
    „Ganz ausgezeichnet“, sagte er. „Nicht nur gut geschrieben, sondern auch vom Verkaufsstandpunkt gut. Es wird bestimmt gehen. Und – was ich noch fragen wollte – Sie sind jetzt einen Monat hier, nicht wahr?“
    „Morgen wird es genau ein Monat.“
    „Dann hat er also im Ganzen nur fünf Wochen dazu gebraucht. Ich muß schon sagen, Ihr Hiersein hat sein Arbeitstempo kaum beeinträchtigt.“
    Margie lächelte. „Während seiner Arbeitsstunden hab ich mich bewußt fern von ihm gehalten. Was nicht weiter schwierig war, weil ich während dieser Zeit Dienst hatte. Ach ja, das Päckchen – ich werde es zur Post bringen, sobald ich dienstfrei bin.“
    „Nein, gehen Sie lieber gleich. Und schicken Sie es mit Luftpost. Bernstein will es sicherlich sofort in Satz geben. Solange kommen wir schon ohne Sie aus. Ich hoffe nur, daß es nicht für länger sein muß.“
    „Wie soll ich das verstehen, Doktor?“
    „Ich meine, haben Sie die Absicht hier zu bleiben und weiter für mich zu arbeiten?“
    „Selbstverständlich. Warum eigentlich nicht? Sind meine Leistungen nicht zufriedenstellend?“
    „Sie wissen genau, daß sie das sind. Und daß ich Sie gern behalten würde. Aber warum sollten Sie weiter arbeiten, Margie? Ihr Mann hat in den vergangenen fünf Wochen soviel verdient, daß Sie beide mindestens zwei Jahre davon leben können. So wie sich die Krise auf die Lebenskosten ausgewirkt hat, können Sie beide mit fünftausend jährlich beinah fürstlich leben.“
    „Aber –“
    „Ich weiß, ein Teil des Geldes steht noch aus, aber für den Anfang haben Sie genug. Lukes vierzehnhundert Dollars sind sofort greifbar. Und da das Gehalt, das Sie hier beziehen, die Unterhaltskosten für Luke deckt, brauchen Sie Ihre Ersparnisse nicht anzutasten. Bernstein schickt bestimmt weitere Vorschüsse, wenn Sie ihn darum bitten, auch noch vor der Drucklegung des Buches.“
    „Wollen Sie mich los werden, Dr. Snyder, oder – “
    „Sie wissen doch ganz genau, daß das nicht der Fall ist, Margie. Ich sehe nur nicht ein, warum jemand, der es nicht nötig hat, arbeiten sollte. Ich würde es nicht tun.“
    „Sind Sie sich dessen so sicher? Würden Sie sich wirklich zur Ruhe setzen, wenn Ihre Mittel es Ihnen erlaubten, jetzt, da die Menschheit die Martier auf dem

Weitere Kostenlose Bücher