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Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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durchschlafe – ich brauche dringend Schlaf, das ist alles.“
    „Du hast doch aber Versammlung heute Abend.“
    „Die laß ich wahrscheinlich auch ausfallen. Sollte ich hingehen, komme ich anschließend nach Hause.“
    „Schön, Ellicott. Hier haben sich die Martier wieder ungewöhnlich schlimm benommen. Weißt du, was zwei von ihnen – “
    „Bitte, Liebling. Ich möchte kein Wort über Martier hören. Erzähl es mir ein andermal, bitte. Wiedersehn, Liebling.“
    Er legte den Hörer auf und erblickte ein gequältes Gesicht im Spiegel, sein eigenes Gesicht. Ja, er brauchte dringend Schlaf. Er nahm den Hörer noch einmal ab und rief die Empfangsdame an, die gleichzeitig den Klappenschrank bediente und Buch führte.
    „Doris? Ich möchte unter keinen Umständen gestört werden. Sagen Sie, ich sei außer Hause, wenn jemand nach mir fragt.“
    „Gut, Doktor. Für wie lange?“
    „Bis ich mich wieder melde. Und wenn das nicht geschieht, bis Sie abgelöst werden und Estelle kommt, so sagen Sie ihr bitte Bescheid, ja? Danke.“
    Wieder erblickte er sein Gesicht im Spiegel. Sah, daß seine Augen eingefallen waren und daß mindestens doppelt soviel Grau in seinem Haar war wie vor vier Monaten.
    Martier können also nicht lügen, wie? fragte er sich stillschweigend.
    Dachte den Gedanken zu Ende und zog die grauenhafte Schlußfolgerung daraus. Wenn Martier lügen konnten – und sie konnten es – dann war die Tatsache, daß sie nicht behaupteten, immer hier zu bleiben, kein Beweis dafür, daß sie nicht doch blieben.
    Vielleicht bereitete es ihnen noch größeres sadistisches Vergnügen, uns hoffen zu lassen, damit sie sich weiter an unserer Qual ergötzen konnten, als der Menschheit jegliche Hoffnung zu rauben und damit ihr Ende herbeizuführen. Wenn alle Menschen Selbstmord begingen oder irrsinnig würden, hätten sie keinen Spaß mehr; dann wäre niemand mehr da, den sie quälen könnten.
    Und die Logik jener Abhandlung war so einfach schön und so schön einfach gewesen …
    Er fühlte sich wie benebelt, und für einen Augenblick vermochte er sich nicht zu erinnern, wo der Fehler gelegen hatte. Dann fiel es ihm ein. Wenn jemand behauptet, er könne lügen, so kann er; sonst würde er lügen, wenn er behauptete, er könne lügen, und wenn er bereits lügt –
    Er lenkte seine Gedanken in andere Bahnen, heraus aus diesem schwindelerregenden Kreis. Er zog seine Jacke aus und hängte sie zusammen mit seinem Binder über eine Stuhllehne, setzte sich auf den Bettrand und zog die Schuhe aus.
    Streckte sich auf dem Bett aus und schloß die Augen.
    Sprang einen Augenblick später fast einen Meter hoch, als es dicht an seinem Ohr einen unflätigen, fast unglaublich lauten Knall gab. Er hatte sein Ohropax vergessen.
    Er stand auf, verstopfte sich die Ohren und legte sich wieder hin. Diesmal schlief er ein. Und träumte. Von Martiern.

 
16
     
    Die wissenschaftliche Front gegen die Martier war nicht so straff organisiert wie die psychologische, aber fast noch aktiver. Während die Psychologen alle Hände voll mit ihren Patienten zu tun hatten und für Forschungszwecke und Experimente kaum Zeit erübrigen konnten, legten sich die Naturwissenschaftler mit aller Energie auf das Studium der Martier.
    Die Forschungen auf allen anderen Gebieten ruhten.
    Die aktive Front war in jedem großen Laboratorium der Welt. Brookhaven, Los Alamos, Harwich, Braunschweig, Sumigrad, Troitsk und Tokuyama, um nur einige zu erwähnen.
    Ganz zu schweigen von den Bodenkammern, Kellern, Garagen jener Bürger, die auch nur die oberflächlichste Kenntnis auf irgendeinem wissenschaftlichen oder pseudowissenschaftlichen Gebiet besaßen. Elektrizität, Elektronenlehre, Chemie, weiße und schwarze Magie, Alche-mie, Wünschelrutengängerei, Biotikas, Optik, Schall-und Überschallehre, Typologie, Toxikologie und Topo-logie wurden als Mittel zum Studium oder als Mittel zum Angriff benützt.
    Irgendwo mußten die Martier doch eine Schwäche haben. Es mußte einfach etwas geben, womit man einem Martier einen Schmerzenslaut entlocken konnte.
    Sie wurden mit Alpha-Strahlen, mit Beta-, Gamma-, Delta-, Zeta-, Eta-, Theta- und Omega-Strahlen beschossen.
    Sie wurden bei jeder sich bietenden Gelegenheit (und sie vermieden derartige Gelegenheiten weder noch suchten sie sie) elektrischen Blitzen von vielen Millionen Volt ausgesetzt, starken und schwachen magnetischen Feldern sowie Mikro- und Makrowellen.
    Sie wurden Kältegraden nahe dem absoluten Nullpunkt und den

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