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Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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nicht so energisch darauf bestanden hätte, daß er einmal ausspannen sollte, so wäre er jetzt vielleicht schon beim ersten Kapitel. Seine Finger juckten förmlich nach der Schreibmaschine.
    Nun, er hatte immerhin die vorteilhafte Abmachung getroffen, daß er seine Arbeit nur unterbrechen würde, wenn Margie sich ebenfalls frei nähme, und das machte es nahezu vollkommen und ergab praktisch zweite Flitterwochen.
    Nahezu vollkommen? fragte er sich. Und merkte plötzlich, daß er dieser Frage in Gedanken auswich. Wenn es unvollkommen war, so wollte er nicht wissen warum.
    Aber warum wollte er es nicht wissen? Damit hatte er die eigentliche Frage bereits umgangen, war aber immer noch leicht beunruhigt.
    Ich mache mir Gedanken, dachte er. Und er sollte sich keine Gedanken machen, weil Denken alles verderben konnte. Vielleicht hatte er auch nur deswegen so intensiv gearbeitet, um nicht nachdenken zu müssen.
    Nicht nachdenken zu müssen worüber? Wieder wich er in Gedanken aus.
    Und dann war er plötzlich aus dem Halbschlaf heraus und hell wach, und es fiel ihm ein.
    Die Martier.
    Schau der Tatsache ins Auge, der du auszuweichen versucht hast, der Tatsache, daß alle anderen Leute sie noch sehen und du nicht. Daß du wahnsinnig bist – und du weißt, daß das nicht der Fall ist – oder daß alle anderen Leute verrückt sind.
    Beides ist sinnlos und dennoch muß das eine oder das andere wahr sein, und seit du deinen letzten Martier vor reichlich fünf Wochen gesehen hast, bist du der entscheidenden Frage ausgewichen und hast sie aus deinen Gedanken verdrängt – weil das Nachdenken über eine solch gräßliche Paradoxie dich wieder in den früheren Irrsinn treiben könnte und du wieder anfangen würdest –
    Angsterfüllt öffnete er die Augen und blickte sich im Zimmer um.
    Keine Martier. Natürlich nicht; es gab gar keine Martier. Er wußte nicht, wie er sich dessen so völlig sicher sein konnte, aber er war sich dessen nun einmal völlig sicher.
    Genau wie darüber, daß er jetzt geistig gesund war.
    Er wandte sich um, und sein Blick fiel auf Margie. Sie schlief noch friedlich, ihr Gesicht war unschuldig wie das eines Kindes, ihr aufgelöstes blondes Haar fiel über das Kissen, schön noch bei aller Unordnung. Die Bettdecke war verrutscht und gab die zarte rosige Warze einer weich gerundeten Brust frei, und Luke richtete sich auf einem Ellenbogen auf, lehnte sich hinüber und küßte sie, sehr sanft, um Margie nicht zu wecken. Der schwache Lichtschein, der durch das Fenster drang, verriet ihm, daß es noch sehr früh sein mußte, kaum erst Morgen. Und auch, um in sich selber nicht erst das Verlangen danach zu erwecken, da der vergangene Monat ihn gelehrt hatte, daß Margie bei Tageslicht nicht mit ihm zusammen sein mochte, nur nachts und obendrein noch mit verstopften Ohren, so daß er nicht mit ihr sprechen konnte. Diese verfluchten Martier! Es hatte nur das eine Gute, daß dies ihre zweiten Flitterwochen waren, nicht die ersten, und er war schließlich siebenunddreißig und frühmorgens nicht mehr allzu begierig darauf.
    Er streckte sich aus und schloß noch einmal die Augen, aber er wußte bereits, daß er nicht mehr einschlafen würde.
    Und er fand auch wirklich keinen Schlaf mehr. Von Minute zu Minute wurde er munterer, und nachdem er noch eine Weile gelegen hatte, kroch er vorsichtig aus dem Bett und schlüpfte in seine Kleider. Es war zwar erst etwas nach halb sieben, aber er konnte ja Spazierengehen, bis es spät genug war. Und Margie sollte ruhig soviel schlafen, wie sie konnte.
    Er nahm seine Schuhe in die Hand und schlich auf Zehenspitzen hinaus, machte die Tür leise hinter sich zu und setzte sich auf die oberste Treppenstufe, um die Schuhe anzuziehen.
    Keine von den Außentüren des Sanatoriums wurde je verschlossen; Patienten, die sich überhaupt nicht frei bewegen durften – weniger als die Hälfte von ihnen – waren, solange sie nicht unter Aufsicht standen, in Privatzimmern untergebracht. Luke ging durch eine Nebentür hinaus.
    Draußen war es klar und hell, aber fast zu kühl. Selbst Anfang August kann es in Südkalifornien frühmorgens fast kalt sein, so wie an diesem Tage, und Luke fröstelte ein wenig und wünschte, er hätte einen Pullover unter sein Jackett gezogen. Aber die Sonne stand schon ziemlich hoch, und es würde nicht lange so kühl bleiben. Wenn er rasch ausschritt, würde ihm bald warm werden.
    Er ging mit raschen Schritten bis an den Zaun und lief daran entlang. Der Zaun bestand

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