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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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hinter sich.
    Berdines Strafer wirbelte herum und landete in ihrer Faust. »Was habt Ihr mit ihr gemacht?«
    »Wer hat Euch das angetan, Berdine?« fragte er sie freundlich.
    Sie kam näher. »Was habt Ihr mit ihr gemacht?«
    Richard, jetzt wieder bei klarem Verstand, spürte den Bann, der sie umgab, als sie sich ganz nah vor ihn stellte. Er spürte das deutliche Kribbeln von Magie, dieses unangenehme Kribbeln in seiner Magengegend. Wohlwollende Magie war das nicht.
    In ihren Augen sah er mehr als Magie, er sah das wilde, entfesselte Temperament einer Mord-Sith.
    »Sie starb beim Versuch, mich umzubringen.«
    »Ich weiß, ich hätte es selbst machen sollen.« Sie schüttelte angewidert den Kopf. »Kniet nieder«, befahl sie zwischen zusammengepreßten Zähnen hindurch.
    »Berdine, ich bin kein –«
    Sie schlug mit ihrem Strafer zu, traf ihn an der Schulter und stieß ihn zurück. »Wagt es nicht, mich mit meinem Namen anzusprechen!«
    Sie war schneller, als er erwartet hatte. Er stöhnte vor Schmerzen und faßte sich an die Schulter. Sämtliche Erinnerungen an den Strafer und das, was man ihm damit angetan hatte, schossen ihm erstaunlich frisch durch den Kopf.
    Plötzlich quälten ihn Zweifel. Er wußte nicht, ob er es schaffen würde. Aber die einzige Alternative wäre, sie zu töten, und er hatte geschworen, das nicht zu tun. Der bis auf die Knochen brennende, quälende Schmerz in seiner Schulter brachte seine Entschlossenheit ins Wanken.
    Berdine kam immer näher. »Hebt Euer Schwert auf.«
    Er nahm seinen Willen zusammen und rappelte sich auf. Berdine legte ihm den Strafer auf die Schulter und zwang ihn auf die Knie.
    Er hatte Mühe, sich zu konzentrieren. Denna hatte ihm beigebracht, wie man das aushielt. Er hob das Schwert auf und kam wackelig wieder auf die Beine.
    »Versucht, es gegen mich zu erheben«, befahl sie.
    Richard sah ihr in die kalten, blauen Augen, kämpfte gegen den panikartigen Sog in seiner Seele. »Nein.« Er warf das Schwert aufs Bett. »Ich bin Lord Rahl. Ihr seid mir über die Bande verpflichtet.«
    Mit einem zornerfüllten Aufschrei rammte sie ihm den Strafer in den Unterleib. Das Zimmer drehte sich, während ihm dämmerte, daß er auf dem Rücken lag. Völlig außer Atem kämpfte er sich wieder auf die Beine, als sie ihm den Befehl dazu erteilte.
    »Benutzt Euer Messer! Kämpft gegen mich!«
    Mit zitternden Fingern zog Richard das Messer aus der Scheide an seinem Gürtel und hielt es ihr mit dem Griff nach vorne hin. »Nein. Tötet mich, wenn es das ist, was Ihr wirklich wollt!«
    Sie riß ihm das Messer aus der Hand. »Ihr macht es mir leicht. Ich hatte eigentlich vor, Euch leiden zu lassen, aber Euer Tod genügt mir schon.«
    Richard, dessen Eingeweide von einem quälenden, nicht endenwollenden, brennenden Schmerz erfüllt waren, nahm all seine Kraft zusammen und reckte seine Brust vor. Er zeigte auf sein Herz. »Hier sitzt mein Herz, Berdine. Das Herz des Lord Rahl. Jenes Lord Rahl, dem Ihr über die Bande verpflichtet seid.« Er tippte sich noch einmal auf die Brust. »Erdolcht mich hier, wenn Ihr mich töten wollt.«
    Sie sah ihn schauerlich lächelnd an. »Schön. Ihr sollt Euren Wunsch bekommen.«
    »Nein, nicht meinen Wunsch – Euren. Ich will nicht, daß Ihr mich tötet.«
    Sie zögerte. Ihre Braue zuckte. »Schützt Euch.«
    »Nein, Berdine. Wenn Ihr das wirklich wollt, dann liegt die Entscheidung ganz allein bei Euch.«
    »Wehrt Euch!« Sie zog ihm den Strafer quer durchs Gesicht.
    Es war, als würde sein Kiefer zertrümmert, als würden ihm sämtliche Zähne ausgeschlagen. Der stechende Schmerz zog bis ins Ohr und ließ ihn fast erblinden. Keuchend, in kalten Schweiß gebadet, richtete er sich wieder auf.
    »Berdine, Ihr habt zwei Arten von Magie in Eurem Körper. Die eine ist jene, die Euch an mich bindet, die andere hat man Euch eingegeben, als man Euch Eure Brustwarze stahl. Ihr könnt nicht länger beide in Euch tragen. Eine muß gebrochen werden. Ich bin Euer Lord Rahl. Ihr seid mir verpflichtet. Der einzige Weg, mich zu töten, besteht darin, diese Bande zu zerstören. Mein Leben liegt in Eurer Hand.«
    Sie schlug nach ihm. Er spürte, wie sein Hinterkopf auf den Boden knallte. Berdine war über ihm und kreischte vor Wut.
    »Wehrt Euch gegen mich, Bastard!« Sie schlug mit der Faust auf seine Brust ein, während sie mit der anderen Hand das Messer in die Höhe hielt. Tränen strömten aus ihren Augen. »Wehrt Euch! Wehrt Euch! Wehrt Euch!«
    »Nein. Wenn Ihr mich

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