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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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woanders auch gehört, von jemandem, der kein Keltonier ist.«
    Brogan zuckte mit den Schultern. Nur zu gerne hätte er diese Köchin in die Finger gekriegt, um ihr das Plappermaul zu stopfen.
    »Ihr batet darum, nach Euren Taten beurteilt zu werden, und nicht danach, was andere über Euch erzählen. Wollt Ihr mir das gleiche Recht verweigern? Was Ihr hört, entzieht sich meiner Kontrolle, aber meine Schwester besitzt die Gabe, und anders wollte ich es auch nicht.«
    Lord Rahl lehnte sich in seinem Sessel zurück, sein Blick so durchdringend wie noch nie. »In der Armee der Imperialen Ordnung, die die Menschen in Ebinissia abgeschlachtet hat, gab es auch Soldaten des Lebensborns.«
    »Ebenso wie D’Haraner.« Brogan zog die Augenbrauen hoch. »Von denen, die Ebinissia angegriffen haben, lebt keiner mehr. Das Angebot, das Ihr heute abend unterbreitet habt, soll doch ein neuer Anfang sein, oder täusche ich mich da? Jeder erhält Gelegenheit, sich Eurem Friedensangebot zu unterwerfen?«
    Lord Rahl nickte langsam. »So ist es. Ein letztes noch, General. Ich habe gegen die Günstlinge des Hüters gekämpft, und ich werde das auch weiterhin tun. Im Kampf mit ihnen habe ich herausgefunden, daß sie keine Schatten brauchen, um sich darin zu verstecken. Es können die sein, die man zuletzt erwartet, schlimmer noch, sie können auf Geheiß des Hüters handeln, ohne es selbst zu merken.«
    Brogan neigte den Kopf. »Das habe ich ebenfalls gehört.«
    »Seht zu, daß der Schatten, den Ihr jagt, nicht der ist, den Ihr werft.«
    Brogan runzelte die Stirn. Er hatte Lord Rahl heute vieles sagen gehört, was ihm nicht gefiel, aber dies war das erste Mal, das er etwas nicht verstand. »Ich bin mir des Bösen, das ich verfolge, sehr gewiß, Lord Rahl. Seid nicht um meine Sicherheit besorgt.«
    Brogan wollte sich schon abwenden, doch dann hielt er inne und sah über seine Schulter zurück. »Darf ich Euch zu Eurer Verlobung mit der galeanischen Königin gratulieren … ich glaube wirklich, ich werde langsam vergeßlich. Offenbar kann ich keine Namen mehr behalten. Verzeiht mir. Wie war gleich ihr Name?«
    »Königin Kahlan Amnell.«
    Brogan machte eine Verbeugung. »Natürlich. Kahlan Amnell. Ich werde es nicht wieder vergessen.«

14. Kapitel
    Richard starrte auf die hohe Mahagonitür, nachdem sie sich geschlossen hatte. Es war erfrischend, einem Menschen zu begegnen, der von so arglosem Wesen war, daß er inmitten so vieler eleganter Menschen in den Palast der Konfessoren kam und dabei ein Gewand aus zerlumpten Flicken bunter Stoffe trug. Bestimmt hatten alle gedacht, sie sei verrückt. Richard blickte an seiner schlichten, schmutzigen Kleidung hinunter. Er fragte sich, ob sie ihn auch für verrückt gehalten hatten. Vielleicht war er es sogar.
    »Lord Rahl«, fragte Cara, »woher wußtet Ihr, daß sie eine Magierin ist?«
    »Sie war in ihr Han gehüllt. Konntet Ihr das nicht an ihren Augen ablesen?«
    Ihr rotes Leder knarzte, als sie sich mit der Hüfte neben ihm an den Tisch lehnte. »Ob es sich bei einer Frau um eine Magierin handelt, wissen wir erst, wenn sie ihre Kraft gegen uns benutzt, vorher nicht. Was ist ein Han?«
    Richard fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht und gähnte. »Ihre innere Kraft – die Lebensenergie. Ihre Magie.«
    Cara zuckte mit den Achseln. »Ihr besitzt Magie, deswegen könnt Ihr es erkennen. Wir können das nicht.«
    Er strich mit dem Daumen über das Heft seines Schwertes, während er mit einem abwesenden Brummen antwortete.
    Mit der Zeit hatte er, ohne es zu merken, eine Art Sinn für die Magie eines Menschen entwickelt – wenn jemand seine Magie tatsächlich benutzte, konnte er es ihm normalerweise an den Augen ansehen. Obwohl sie bei jedem Menschen einzigartig war, vielleicht gerade wegen der Eigentümlichkeit ihrer Magie, hatten sie etwas gemeinsam. Vielleicht lag es daran, daß er, wie Cara gemeint hatte, die Gabe besaß, oder vielleicht war es auch einfach die Erfahrung, weil er diesen charakteristischen, zeitlosen Blick in den Augen so vieler Menschen mit Magie gesehen hatte: bei Kahlan, Adie, der Knochenfrau, der Hexe Shota, Du Chaillu, der Seelenfrau der Baka Ban Mana, Darken Rahl, Schwester Verna, Prälatin Annalina und bei zahllosen anderen Schwestern des Lichts.
    Die Schwestern des Lichts waren Magierinnen, und er hatte oft den einzigartigen Glanz entrückter Gespanntheit in ihren Augen entdeckt, wenn sie mit ihrem Han eins wurden. Manchmal, wenn sie in einen Schleier aus Magie gehüllt

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