Die Guerilla-Bewerbung
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Unterlagen für Headhunter
Zum Gespräch mit dem Headhunter ist auch eine Vita gefragt. Bereiten Sie diese Unterlagen so vor, wie es einer Fach- oder Führungskraft gebührt. Das heißt: Stellen Sie Ihre Erfolge zusammen, Ihre Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten. Fügen Sie eventuell eine Projektliste hinzu. Seien Sie so konkret wie möglich. Inoffiziell ergänzen können Sie dieses Profil mit Unterlagen aus Personalbeurteilungen oder positiven Statements, die beispielsweise im Rahmen von 360-Grad-Feedbacks gewonnen worden sind. Seien Sie kreativ und fragen Sie sich, was Ihren Lebenslauf mit einer zusätzlichen Kompetenzaussage versieht. Sind Sie ohnehin der einzige Kandidat, brauchen Sie sich damit vielleicht gar nicht so viel Mühe zu geben …
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Meine Erfahrung
Ich bin 28 Jahre alt, habe Wirtschaftswissenschaften studiert und dann zwei Jahre in einer Agentur gearbeitet. Dort war ich für einen namhaftenKunden tätig, einen bundesweiten Konzern, habe den Geschäftsbericht und Imagebroschüren betreut. Irgendwann kam dieser Anruf. Ich hätte das nie für möglich gehalten: Die wollten mich für den Marktführer haben – eine Agentur, die im Ranking weit über meinem aktuellen Arbeitgeber stand. Man habe von mir gehört, sagte mir der Personalberater. Wo und wie und wann, verriet er nicht. Ich habe bis heute keine Ahnung, denn ich bin im Internet nicht zu finden. Vermutlich hat ein Kunde meiner früheren Agentur den Tipp gegeben, anders kann ich mir das nicht erklären. Was für ein Kompliment! Das erste Gespräch mit dem Headhunter war locker und unkompliziert. Danach wurde ich dem Unternehmen vorgestellt. Das ging alles sehr schnell. Ich konnte kaum schlucken, da hatte ich schon eine Gehaltserhöhung von 30 Prozent. Das war 2003, in einem Jahr, in dem die Wirtschaft nicht gerade auf der Höhe der Zeit war und es Agenturen nicht gut ging.
Ralf, Mediaplaner
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Die Headhunter-Strategie Schritt für Schritt
Sorgen Sie für Findbarkeit im Internet. Verbinden Sie sich damit bei Xing und LinkedIn zum Beispiel auch mit Personen, die selbst viele Headhunterkontakte haben. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass man Sie findet.
Optimieren Sie in diesem Zug auch Ihr Profil hinsichtlich der Keywords. Fragen Sie sich dazu, unter welchen Begriffen ein Headhunter suchen würde. Das sind garantiert keine Soft Skills, sondern in der Regel Fachbegriffe. Bei Führungspersonen interessieren immer auch die Leitungserfahrung und die Budgetverantwortung sowie eine Angabe zur Prokura.
Suchen Sie passende Headhunter heraus. Trennen Sie die Spreu vom Weizen, sortieren Sie Headhunter aus, die Ihnen auch noch eine Lebensberatung oder Ähnliches verkaufen wollen.Kontaktieren Sie nur Headhunter, die auch von Ihrem Geschäft leben können, und nicht solche, die Ihr Geschäft nur nebenbei betreiben. Sprechen Sie mit diesen am besten erst einmal persönlich.
Lassen Sie sich auch ein ehrliches Feedback geben. Ein Headhunter kann das, da auch er daran interessiert ist, ein optimales Gehalt für Sie zu erzielen. Wenn Sie von dieser Seite hören, dass Sie zu teuer sind, so stimmt das mit hoher Wahrscheinlichkeit.
Die Kreativstrategie – »Ich falle auf«
Brandon Kleinman hat eine sehr coole Facebook-Präsentation erstellt, die immer noch im Netz zu finden ist (einfach danach googeln). Er wirkt darin sehr innovativ und vor allem auch sympathisch. Das ist ein Beispiel fürs Kreativsein. Auch bei Pinterest finden sich jede Menge tolle Beispiele, meist aus dem Designbereich.
Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, kreativ zu sein: Rappen Sie vor dem Chef in der Kantine. Bringen Sie ein großes Poster mit Werbesprüchen gegenüber dem Fenster Ihres Vorgesetzten an. Legen Sie eine Zeitschrift, in der Sie auf Seite eins zu sehen sind, auf den Frühstückstisch. Entwickeln Sie Bewerbungskalender, Jobsuch-Klingeltöne oder schrille Videos, Internetfilme oder eine Twitter-Kurznachrichtenstory … Hauptsache auffallen – das ist das Motto der Kreativstrategie.
Einzelne Beispiele hier vorzustellen, hat einen Haken: In dem Moment, in dem eine Idee bereits mehrfach aufgegriffen worden ist, verliert sie radikal an Wert. Brandons Präsentation ist vergleichsweise unbekannt, allerdings wurden Kreativstrategien wie die Bewerbung im Pizzakarton leider bereits überstrapaziert. Sie sind nicht mal mehr lustig. Ich weiß noch, dass ich 1996, als ich Abteilungsleiterin war, eine Bewerbung in einer Konservenbüchse erhielt. Wir haben uns
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