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Die Guerilla-Bewerbung

Die Guerilla-Bewerbung

Titel: Die Guerilla-Bewerbung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Svenja Hofert
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Linie zum Wohl unserer Kinder, in zweiter aber auch, um Elternsein und Karriere besser miteinander verbinden zu können.
    Nicht nur von Ihren Zielen bin ich überzeugt, sondern auch davon, dass Sie mit der publikumswirksamen Unterstützung durch privatwirtschaftliche Unternehmen diese sehr viel besser und wirksamer realisieren könnten. Zudem würde der Druck auf die Wirtschaft erhöht, bildungspolitische Anstöße und Unterstützung zu geben. Ist nicht die Weiterentwicklung des Betriebskindergartens die im doppelten Sinn lehrreiche Betreuung für Schulkinder?
    Gerne würde ich mich dafür engagieren, Unternehmen zu gewinnen. Dies würde ich – seit vier Monaten arbeitslos – zum Einstieg ehrenamtlich tun. Über eventuelle Aufwandsentschädigungen können wir im persönlichen Gespräch gerne reden. Ich bin mir sicher, dass Sie mich dazu einladen werden.
    Ihre Marita Koch
Fundraising Schritt für Schritt
Informieren Sie sich über Fundraising und Sponsoring, eventuell auch über Weiterbildungen in diesem Bereich.
Recherchieren Sie, welche Institutionen noch kein aktives Fundraising betreiben. Erstellen Sie Listen und telefonieren Sie diese durch – wenn Sie sich dabei wohler fühlen, auch anonym.
Versuchen Sie auf der anderen Seite auch schon Kontakte in Unternehmen aufzubauen, in denen Sie Sponsoren gewinnen wollen.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bekommen Sie nicht sofort einen Arbeitsvertrag. Schlagen Sie geeigneten Institutionen ein Probe-Fundraising vor. Sie wissen ja: Mit Sponsoren an Bord steht jede Institution automatisch besser da. Es lassen sich Werbemittel realisieren, Veranstaltungen planen, kurzum: Es werden Arbeitskräfte gebraucht.
Fördermittel beantragen
    Öffentliche Institutionen müssen ihre Projekte ausschreiben. Jeder, der die entsprechenden Voraussetzungen mitbringt, kann sich darauf bewerben. Dabei kann es um Baumaßnahmen oder den Arbeitsmarkt gehen, um die Beschaffung von Möbeln oder die Ausarbeitung von Studien. In vielen Bereichen, etwa in der Weiterbildung und auf dem Bausektor, leben Unternehmen und Institutionen vor allem von diesen Ausschreibungen. Dabei gilt stets das Prinzip: Das günstigste Angebot erhält den Zuschlag.
    Als Jobsuchender können Sie davon profitieren, indem Sie Firmen anbieten, sich um den Gewinn von Ausschreibungen zu kümmern – auch mit dem Ziel, sich auf diesem (Um-)Weg eine Legitimation für die eigene Stelle aufzubauen. Viele Unternehmer betreiben dies nicht aktiv, weil Ihnen das nötige Know-how fehlt oder weil sie keine Zeit dafür haben. Denn die Ausarbeitung von Ausschreibungsunterlagen erfordert viel Aufwand und Detailarbeit, und das bei oft unsicherem Ausgang.
    Eine weitere Möglichkeit: Sie akquirieren selbst Förderprojekte, indem Sie Vorschläge für sinnvolle und gesellschaftlich, regionaloder geschlechtsspezifisch wegweisende Angebote ausarbeiten. Dazu stehen zum Beispiel Töpfe wie der Europäische Sozialfonds (ESF) bereit. Nicht wenige Angestellte im öffentlichen Bereich hangeln sich so von Förderstation zu Förderstation, oft unterbrochen durch zeitweise freiberufliche Tätigkeiten.
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Meine Erfahrung
    Ich habe Biologie studiert und mein Kompagnon Germanistik. Irgendwann, die Jobsuche war erfolglos, riefen wir mithilfe öffentlicher Fördergelder eine Patentberatungsstelle ins Leben. Ohne eigene Räume und Kapital zu haben, erhielten wir den Zuschlag, denn entscheidend ist für die Entscheider immer nur die Frage: Wer kann etwas am günstigsten umsetzen? Der Berufseinstieg war damit gesichert. In den zwei Jahren der Tätigkeit sammelten wir Kontakte und Erfahrung.
    Gerd, 42 Jahre
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    Es kommt auch vor, dass engagierte Menschen erfolgreiche Konzepte aus anderen Bundesländern umsetzen. Normalerweise sind die Konzepte landesspezifisch, leben durch Querfinanzierung aus dem Europäischen Sozialfonds, den Wirtschaftsbehörden und eventuell Landeszuschüssen. Um solche Konzepte aufzuspüren, müssen Sie die Vorgänge in anderen Bundesländern gut beobachten. Was wurde dort entwickelt und erfolgreich umgesetzt? Was wurde dort entwickelt und vielleicht gar nicht umgesetzt? Konzepte sind nicht urheberrechtlich gebunden und nicht an die Personen geknüpft, die sie entwickelt haben.
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Meine Erfahrung
    Wir kennen das: Nach zwei oder vier Jahren verlieren wir unseren Job, da die Fördermittel auslaufen. Das ist im öffentlichen Bereich einfach so, darauf bist du eingestellt. Mein letztes Konzept im Bereich E-Learning wurde von

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