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Die Händlerin von Babylon

Die Händlerin von Babylon

Titel: Die Händlerin von Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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gaben etwas von Wert in den Gemeinschaftstopf.
    Asshur zeigte sich erfreut über die Gaben und versprach, dass
    - nachdem die Steuereintreiber ihre Berechnungen abgeschlossen hatten - ein Teil davon Inana geopfert würde. »Obwohl«, meinte er, »wir auch einen kleinen Wettkampf veranstalten könnten. Um die Geschenke, die ihr mir überbracht habt.«
    Auch wenn Nimrod Cheftu nicht ansah, spürte Chloe, dass er auf einen Einwurf Cheftus wartete. Die meiste Zeit verständigten sie sich vollkommen wortlos. Wie sie das machten, war ihr ein Rätsel, aber es schien etwas mit dem zusätzlichen Testosteron zu tun zu haben, das Cheftu in letzter Zeit ausdünstete. Und der langen gemeinsamen Geschichte beider Männer.
    Nimrod lächelte immer noch. »Was für ein Wettkampf?«
    »Ein heiliger Ringkampf. Eine Art Pokalkampf.«
    Chloe stutzte und ließ den Becher knapp vor ihrem Mund verharren. Das konnte doch nicht sein: Würde sie das erste Pokalspiel überhaupt miterleben? Um den Palmen-Pokal? Den Mosaik-Pokal? Den Inana-Pokal?
    Nimrod nippte an seinem Bier. »Und wer würde antreten?«
    »Ein Kämpfer aus deinem Volk gegen einen aus meinem Volk.«
    »Und dadurch könnten wir unsere Geschenke zurückgewinnen, oder ihr würdet sie behalten? Was soll das für ein Wettkampf sein?«, meinte Nimrod.
    »Da hast du Recht. Nein, ihr könntet eure Gastgeschenke zurückgewinnen, oder . wir dürfen drei von deinen Leuten als Sklaven hier behalten.«
    Stille, durchbrochen nur vom Rauschen des Windes in den Palmwedeln über ihren Köpfen.
    »Wie lange müssten sie in Sklaverei bleiben?«, hakte Nimrod nach.
    Cheftu schien sich allem Anschein nach ausschließlich für die Essensberge zu interessieren, die er in sich hineinschaufelte, doch Chloe war klar, dass er alles genau beobachtete und jedes Mienenspiel registrierte. Sie hatte eine unangenehme Ahnung, wer wohl als »Kämpfer« antreten würde.
    »In der Sklaverei? Nicht so schlimm, ein paar Monate. Vielleicht bis zur Ernte.«
    »Hast du schon jemanden im Sinn?« Nimrods Arm schwenkte über die Männer und Frauen in seinem Tross.
    »Sie wäre eine bezaubernde Ergänzung«, meinte er, wobei er auf eine Freundin des Wachmannes deutete. »Vielleicht dieser Mann dort, er scheint recht behände zu sein. Und sie -«
    Cheftu versteinerte.
    Chloe starrte in die dunklen Augen des Mannes unter der Krone.
    Nimrod lachte. »Da werden wir uns leider nicht einig«, lehnte er ab. »Behalte die Geschenke, du hast meinen Segen.« Er schien aufstehen zu wollen; Asshur rührte keinen Finger.
    Spannung lastete über dem Tisch. Cheftu hatte das nächste Poisson -Gerippe beiseite geschoben und seine Finger in dem Duftwasserschälchen neben seinem Platz sauber gespült. Er beobachtete Asshur wie eine riesige, kaum gezähmte Katze. Chloe schluckte innerlich. Nichts wie weg von hier, dachte sie. Solche Spielchen gefallen mir gar nicht. Und wir wollen den Bock sowieso auf keinen Fall zurückhaben.
    »Dann möchte ich mein Angebot noch versüßen«, sagte Asshur zu Nimrod. »Wenn ihr gewinnt, bekommt ihr all eure Geschenke zurück und zweihundert Prozent dazu. In Saatgut und
    Getreide.«
    Verflucht, dachte Chloe. Saatgut und Getreide waren genau das, was sie unbedingt brauchten. In Ur hatte man ihnen kaum was abtreten können, und in keiner anderen Stadt gab es Getreide oder Saatgut zu kaufen. Asshur brauchte die neuen Sklaven offenbar wirklich dringend, dachte sie. So wie wir das Getreide. Aber ob Asshur so viel aus seinen Feldern herausholen konnte? Gesund hatten sie nicht unbedingt ausgesehen.
    Nimrod schüttelte den Kopf. »Unmöglich.«
    »Wer tritt für euch als Kämpfer an?«, fragte Cheftu Asshur.
    Asshur sah ihn durchdringend an. »Ich.«
    Der Mann hatte Bizepse wie Hammelschlegel und Schenkel wie ... Chloe war mit ihren Vergleichen am Ende. Kräftig, verdammt kräftig und sehnig. Er war zwar nicht so groß wie Cheftu, aber wahrscheinlich schwerer. »Tu’s nicht«, murmelte sie Cheftu zu.
    »Trittst du als Kämpfer für Lugal Nimrod an?«, gab Asshur die Frage zurück.
    »Ja«, war Cheftus entschlossene Antwort.
    Chloe sah flehend zu Nimrod hinüber, doch der beachtete sie nicht.
    »Sind wir uns einig?«, fragte Asshur, wobei er Chloe musterte. Bedächtig. Von Kopf bis Fuß. Ich bin der Einsatz, erkannte sie.
    Nimrod und Cheftu antworteten gleichzeitig. »Jawohl.«
    Es gab keine Zeit, irgendetwas vorzubereiten, zu bereden, zu diskutieren, zu planen. Der Kampf würde auf der Stelle beginnen. Ein Priester,

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