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Die hässlichste Tanne der Welt (German Edition)

Die hässlichste Tanne der Welt (German Edition)

Titel: Die hässlichste Tanne der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Bluhm
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brennen, setzt ihr euch zu Papa und Oma aufs Sofa, aber flotti Karotti», weist Katja ihre Söhne mitleidslos an und wendet sich an Madeleine. «Würdest du schon mal die Kartoffeln aufsetzen? Sind im Kühlschrank … Gemüsefach …»
    «Okidoki, Schwesterherz!» Madeleine tippt sich an die Stirn und verkrümelt sich in die offene Küche.
    Ich decke inzwischen den Tisch, und sehe dabei Madeleine vergeblich nach den Kartoffeln suchen. Auch unter der Spüle, wo bei mir die Erdäpfel lagern, scheint sie nicht fündig zu werden.
    «No Patatas», ruft sie uns zu.
    «Doch, da
muss
ein frischer Sack sein. Bernd war heute Morgen einkaufen.» Katja, die gerade dabei ist, die letzte Kerze anzuzünden, dreht sich hektisch um und bleibt mit ihrem roten Pulli an den stacheligen Nadeln hängen.
    Die Dinger scheinen sich wie Widerhaken in die Maschen zu krallen. Und sie scheint vergessen zu haben, dass Bernd dem Christbaum
keine
schweren Betonfüße verpasst hat – und «Weihnachtsgeschichten», egal von wem, auch nur eine unzuverlässige Stütze sind, denn beim Versuch sich zu befreien, beginnt der Prachtbaum gefährlich zu wanken. Als Katja sich schließlich losgemacht hat, fällt der Baum mit dumpfem Klatschen um. Kugeln platzen, Strohsterne zerbröseln, Kerzen verlöschen.
    «Mamiii», weint Eric.
    Meine Güte. Brennt da nicht noch eine Kerze? Jesses Maria und Josef.
    «Das … da is ein Feuer», schreit Jan im selben Moment und deutet auf den Ast, der tatsächlich gefährlich kokelt.
    «Wasser!», schreit Katja und blickt sich suchend um.
    Bernd schnellt vom Sofa hoch. «Nein, eine Decke, wo ist eine Decke?» Er rennt hektisch ins Schlafzimmer.
    Doch da kommt Madeleine wie die Feuerwehr aus der Küche geschossen, schnappt sich den Pott mit dem Pappmachékleister vom Tisch, eilt mit zwei großen Schritten zu ihrer Schwester und kippt den Kleister über den brennenden Ast.
    «Aus die Micky Maus!», grinst sie triumphierend.
    «Schei…» Katja schnappt nach Luft. «…benkleister! Was für eine Riesensauerei ist das denn?»
    «Hihi», kichert Eric hinter vorgehaltener Hand.
    Jan findet: «Ssöne Ssweinsauerei.»
    Bernd ist mit der Decke zurück. Schmunzelnd zwinkert er den Kindern zu, legt aber den Finger auf den Mund. «Pssst!»
    Madeleine, den Topf in der Hand, mustert amüsiert die klebrige Masse aus Tannennadeln und Mehlkleister. «Keine Ursache, gern geschehen, Schwesterherz. Ein bisschen Igittigitt ist aber immer noch besser als ’ne abgefackelte Bude! Und nebenbei gesagt ist das heute das lustigste Fest, seit ich denken kann …»
    «Das
Fest
ist ja wohl gründlich ruiniert.» Mit bedrückter Miene sammelt Katja eine rot-silberne Kugelscherbe aus dem Chaos. «Meine Lieblingskugel, die hat Papa mal mit mir auf dem Christkindlmarkt gekauft», jammert sie leise. «Und wenn ich das Desaster hier sehe, ist es fraglich, ob wir überhaupt ein Weihnachtsfest feiern können – ohne Baum. Der hier taugt jedenfalls nur noch für den Müll.»
    «Jetzt mach doch nicht so ’ne Welle. Es hätte ein richtiges Feuer ausbrechen können. Aber es ist nichts weiter geschehen, außer einem verschmutzen Fußboden. Alles ist gut.» Madeleine möchte sie beruhigen. Aber Fehlanzeige.
    «Findest du?», schnauzt Katja zurück.
    Madeleine nickt. «Ja, finde ich. Schlussendlich geht es doch darum, zusammenzusitzen und Spaß zu haben. Und irgendwie ist es doch lustig, lustig, tralla lala, lala, oder?» Herausfordernd guckt sie ihre Schwester an.
    Eric und Jan kichern, klatschen in die Hände und singen: «Lustig, lustig, tralla lala, lala …»
    Um Katjas Mundwinkel zuckt es, und doch scheint sie sich nicht zu einem Lachen durchringen zu können – nicht einmal zu einem Grinsen. «Einen besinnlichen Heiligabend stelle ich mir zwar anders vor, aber es hat was von Comedy», gesteht sie schließlich.
    «Bevor du es nicht versucht hast, weißt du auch nicht, ob dir ein
lustiger
Heiligabend gefallen würde», setzt Madeleine nach. «Übrigens veranstaltet Robert Hirsch eine Xmas-Party im amerikanischen Stil, mit Musik und so. Er hat mich eingeladen, aber ich bin ja leider nicht da. Vielleicht habt ihr ja Lust dazu?» Sie guckt fragend in die Runde. «Dann müsst ihr auch keinen neuen Baum anschaffen. So langsam wird das ja ein echter Luxus.»
    Bernd, der zwischen seinen Söhnen auf dem Sofa sitzt, nickt. «Hmm … Warum nicht? Xmas-Party würde mir gefallen …»
    «Das soll wohl ein Scherz sein?» Katja sieht ihre Schwester an, als habe sie

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