Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON
verstehen ...«
»Da gibt’s nichts zu verstehen. Alex hat sich dazu entschlossen, von einem geographischen Mittelpunkt aus zu arbeiten. Auf diese Weise können weniger Fehler auftreten. Es ist so, als würde man ein Dreieck von Koordinaten auf einem
Halbkreis halbieren. Ich bin derselben Ansicht wie er.« Sam Tucker zog an seiner dünnen Zigarre, während Lathams Schweigen deutlich machte, daß er verwirrt war. »Außerdem«, fügte Sam hinzu, »hat jeder auf diese Weise mehr zu tun.«
»Ich verstehe. Die Gründe liegen also im Bereich – sagen wir mal: professioneller Arbeitsweise?«
»Ausschließlich, Mr. Latham.« Tucker wurde klar, daß Latham am Telefon nicht offen sprechen wollte. Oder der Meinung war, daß er das nicht konnte. »Unsere Gründe sind über jeden Zweifel erhaben, wenn Sie sich um die Belange des Ministeriums Sorgen machen. Alexander könnte sogar eine Menge Geld für Sie einsparen. Sie werden sehr viel mehr Daten in kürzerer Zeit bekommen.«
Latham machte wieder eine Pause, als wollte er unterstreichen, wie wichtig seine nächsten Worte waren. »Wir sind natürlich immer daran interessiert, Mittel einzusparen. Ich nehme an, Sie alle sind mit der Entscheidung einverstanden, so schnell hineinzugehen. In das Cock Pit, meine ich.«
Sam wußte, was Latham damit sagen wollte: Ist Barak Moore damit einverstanden?
»Wir sind alle damit einverstanden, Mr. Latham. Wir sind alle Profis.«
»Ja ... Nun, das ist ganz ausgezeichnet. Noch eine letzte Sache, Mr. Tucker.«
»Ja, Mr. Latham?«
»Wir möchten, daß Mr. McAuliff alle Ressourcen einsetzt, die ihm zur Verfügung stehen. Er soll sich bitte in keinster Weise einschränken, nur um Geld zu sparen. Die Vermessung ist viel zu wichtig.«
Wieder war Tucker sofort klar, was Latham meinte: Alex sollte weiterhin Kontakt zu seinen Verbindungsmännern vom britischen Geheimdienst halten. Wenn er ihnen auswich, würde das Verdacht erregen.
»Ich werde es ihm sagen, Mr. Latham, aber ich bin sicher, daß er sich dessen bewußt ist. Die letzten zwei Wochen waren reine Routine und völlig ereignislos – eine einfache Vermessung der Küstenlinie. Wenig Anlaß, zusätzliche Geräte anzufordern. Oder weitere Ressourcen.«
»Mir geht es darum, daß er weiß, wie wir dazu stehen«, erklärte Latham eilig. Er schien das Gespräch jetzt so schnell wie möglich beenden zu wollen. »Auf Wiederhören, Mr. Tucker.«
»Auf Wiederhören, Mr. Latham.« Sam drückte einige Sekunden auf die Taste am Telefon, dann ließ er sie wieder los und wartete auf die Telefonzentrale. Als er den Telefonisten in der Leitung hatte, ließ er sich mit dem Empfang verbinden.
»Bengal Court, guten Tag.«
»Mr. Tucker, Westflügel 6, Vermessung der Royal Society.«
»Ja, Mr. Tucker?«
»Mr. McAuliff hat mich gebeten, einige Vorbereitungen für heute abend zu treffen. Er hatte heute morgen keine Zeit dazu, außerdem war der Zeitpunkt ungünstig. Mrs. Booth war bei ihm.« Sam machte eine kleine Pause, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
Der Hotelangestellte antwortete automatisch. »Ja, Mr. Tucker. Was können wir für Sie tun?«
»Mrs. Booth hat heute Geburtstag. Wäre es möglich, daß die Küche eine kleine Torte fabriziert? Nichts Großartiges, Sie verstehen schon.«
»Aber natürlich! Aber gern, Sir«, sagte der Hotelangestellte überschwenglich. »Es ist uns ein Vergnügen, Mr. Tucker.«
»Schön. Sehr freundlich von Ihnen. Setzen Sie es einfach auf Mr. McAuliffs Rechnung ...«
»Das werden wir ihm selbstverständlich nicht berechnen«, unterbrach ihn der Hotelangestellte geflissentlich.
»Wirklich zu freundlich. Wir werden etwa um 20 Uhr 30 essen. Der gleiche Tisch wie immer.«
»Wir kümmern uns um alles. »
»Also dann, um 20 Uhr 30«, fuhr Sam fort, »falls Mr. McAuliff rechtzeitig zurück ist ... « Tucker machte wieder eine Pause und wartete darauf, daß der Hotelangestellte nachfragte.
»Gibt es denn ein Problem, Mr. Tucker?«
»Nun, dieser Dummkopf ist in die Gegend südlich von Ocho Rios gefahren, irgendwo bei Fern Gully, glaube ich, um
eine Skulptur aus Stalaktit zu kaufen. Er hat mir gesagt, daß es dort Einheimische gebe, die so etwas machen.«
»Das ist richtig, Mr. Tucker. Es gibt einige Kunsthandwerker in Gully, die mit Stalaktit arbeiten. Allerdings bestehen staatliche Einschränkungen ... «
»Du meine Güte!« warf Sam abwehrend ein. »Er will doch nur ein kleines Geschenk für Mrs. Booth kaufen, das ist alles.«
Der Hotelangestellte lachte,
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