Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON
Projekt besaß eine solide Basis, es wurden lediglich gigantische Kapitalsummen benötigt, um es in Schwung zu bringen. Summen, die Dunstone beschaffen könnte. Und sobald man einmal angefangen hatte, könnte die gesamte Insel in diese unglaubliche Entwicklung mit einbezogen werden – Heerscharen von Arbeitern, Gemeinden. Eine Quelle.
Letzten Endes auch die Regierung.
Kingston konnte, würde sich dem nicht widersetzen. Sobald das Ganze einmal angerollt war – eine Quelle -, würden die Vorteile überwältigend und unbestreitbar erscheinen.
Das ungeheure Ausmaß des Kapitalflusses allein konnte das Parlament unterminieren. Ein Stück vom großen Kuchen.
Kingston würde wirtschaftlich und psychologisch von Dunstone Limited abhängig werden.
So kompliziert, aber im Grunde genommen genial einfach.
Sobald sie Kingston in der Hand haben, haben sie auch die Gesetze des Landes in der Hand. Und können damit machen, was sie wollen. Dunstone wird ein ganzes Land besitzen ... R. C. Hammonds Worte .
Es war schon fast Mitternacht. Die Träger löschten unter der Aufsicht der beiden Läufer, Marcus und Justice Hedrik, die Feuer. Der schwarze Revolutionär, Lawrence, spielte seine Rolle als Mitglied der Mannschaft, war unterwürfig und freundlich, aber seine Augen wanderten ständig zum Urwald hinüber, und nie entfernte er sich zu weit von Alison Booth.
Die Jensens und Ferguson waren zu ihren Zelten gegangen. McAuliff, Sam Tucker und Alison saßen um einen kleinen Campingtisch herum. Das Licht der verglühenden Feuer huschte flackernd über ihre Gesichter, während sie sich leise unterhielten.
»Jensen hat recht, Alexander«, sagte Tucker, der sich eine dünne Zigarre anzündete. »Die Leute, die dahinterstecken, wissen genau, was sie tun. Ich bin kein Experte, aber ein Wort, ein Hinweis auf diese Goldgrube, und die Spekulation wäre nicht mehr aufzuhalten.«
»Es ist eine Firma namens Dunstone.«
»Wie bitte?«
»Die Leute, die dahinterstecken — die Firma heißt Dunstone. Der Name des Mannes ist Warfield. Julian Warfield. Alison weiß Bescheid.«
Sam hielt die Zigarre zwischen den Fingern und sah McAuliff an. »Sie haben dir den Auftrag gegeben.« Tucker sprach langsam und ein wenig barsch.
»Er hat mir den Auftrag gegeben«, erwiderte Alex. »Warfield selbst.«
»Die Forschungsgelder von der Royal Society, das Ministerium, das Institut – alles Tarnung.«
»Ja.«
»Und du hast es von Anfang an gewußt.«
»Der britische Geheimdienst auch. Ich war nicht nur ein Informant für sie, Sam. Sie haben mich ausgebildet – so gut das in einigen Wochen möglich war.«
»Gab es einen bestimmten Grund dafür, daß du das geheimgehalten hast, Alexander?« Tuckers Stimme – insbesondere, als er McAuliffs Namen sagte – klang verärgert. »Du hättest es mir erzählen sollen. Besonders nach dieser Sache in den Bergen. Wir kennen uns nun schon so lange, Junge ... Nein, das war nicht richtig von dir.«
»Es war absolut richtig von ihm, Sam«, widersprach Alison, eine Mischung aus Schärfe und Wärme in der Stimme. »Er wollte nur dein Bestes. Ich spreche aus Erfahrung. Je weniger man weiß, desto besser für einen. Glaub mir.«
»Warum sollte ich das tun?« fragte Tucker.
»Weil ich es erlebt habe. Deswegen bin ich hier.«
»Alison hat gegen Chatellerault ausgesagt. Ich konnte es dir nicht erzählen. Sie hat für Interpol gearbeitet. Ihr Name wurde aus einer Datenbank ausgewählt, es sah alles vollkommen logisch aus. Sie wollte England verlassen ... «
»Ich mußte England verlassen, Liebling ... Verstehst du jetzt, Sam? Der Computer gehörte Interpol. Die Geheimdienste sind eine große Familie, und ich würde mir von niemandem das Gegenteil erzählen lassen. MI5 hat nach einer Verbindung gesucht, und hier bin ich. Ein nützlicher Köder, eine weitere Komplikation. Es ist besser, wenn du nicht zuviel weißt. Alex hatte recht.«
Die Stille, die dann folgte, war beklemmend. Tucker zog an seiner dünnen Zigarre, seine nicht gestellten Fragen hingen schwer in der Luft. Alison strich sich ein paar Strähnen ihres langen Haars aus dem Gesicht, das sie jetzt, am Abend, offen trug. McAuliff goß sich einen kleinen Scotch ein.
Schließlich begann Sam Tucker zu sprechen. »Du hast Glück, daß ich dir vertraue, Alexander.«
»Das weiß ich. Ich habe mich darauf verlassen.«
»Aber warum?« fuhr Sam leise fort. »Warum zum Teufel hast du das getan? So geldgierig bist du doch nicht. Warum hast du für sie
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