Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
den Schutz. Du handelst aus einer Position der Stärke heraus, mit deinen eigenen Druckmitteln. Du machst die Angebote.«
    »Du bist schon einen Schritt weiter, Sam«, sagte McAuliff langsam. »Oder du hast etwas vergessen: Wir sind noch nicht fertig. Wir brauchen den Schutz vielleicht. Wenn wir ihn in Anspruch nehmen, können wir ihn nicht verleugnen. Das wäre ein Witz. Das Iran-Contra-Syndrom. Aasgeier, die sich gegenseitig zerfleischen.«
    Sam Tucker legte seine dünne Zigarre in den Aschenbecher auf dem Tisch und griff nach der Flasche mit dem Scotch. Er wollte etwas sagen, brach aber ab, als er Charles Whitehall bemerkte, der von einem Pfad im Dschungel aus die Lichtung betrat. Whitehall sah sich um, dann ging er schnell zu Lawrence hinüber, der immer noch bei den verglühenden Kohlen des Feuers hockte. Der orangefarbene Schimmer der Glut verlieh seiner schwarzen Haut einen Bronzeton. Die beiden Männer sprachen miteinander, dann stand Lawrence auf, nickte einmal und ging in Richtung des Dschungelpfades davon. Whitehall blickte ihm kurz nach,
dann drehte er sich um und sah zu McAuliff, Sam und Alison hinüber.
    Mit schnellen Schritten kam er über die Lichtung auf sie zu.
    »Sie sind unser Schutz, Alexander«, sagte Sam leise, während Whitehall sich näherte. »Diese beiden da. Sie verachten sich zwar gegenseitig, aber sie haben einen gemeinsamen Feind, und das kann dir nützlich sein. Uns allen, verdammt. Wir sollten uns bei ihnen bedanken.«
     
    »Der Kurier ist zurück.« Charles Whitehall stellte das Licht der Coleman-Laterne in seinem Zelt ein. McAuliff stand hinter der Segeltuchklappe, die über dem Eingang befestigt war. Whitehall hatte darauf bestanden, daß er mit ihm kam. Er hatte in Alisons und Tuckers Gegenwart nicht sprechen wollen.
    »Das hätten Sie den anderen auch sagen können.«
    »Dann hätten wir eine – multilaterale Entscheidung zu treffen. Ich persönlich bin dagegen.«
    »Warum?«
    »Wir müssen äußerst vorsichtig sein. Je weniger sie wissen, desto besser.«
    McAuliff zog ein Päckchen Zigaretten aus der Tasche und ging zu dem Klappstuhl in der Mitte des Zeltes. Er setzte sich, weil er wußte, daß Charley-Man stehenbleiben würde. Der Schwarze war aufgeregt und versuchte fast krampfhaft, ruhig zu bleiben.
    »Das ist merkwürdig«, sagte Alexander. »Vor einer Weile hat Alison genau dasselbe gesagt. Aus einem anderen Grund ... Wie lautet die Nachricht aus Maroon Town?«
    »Er ist einverstanden! Der Colonel wird sich mit uns treffen. Und was noch wichtiger ist – viel wichtiger -, er verwendet die Zahl Vier in seiner Antwort!«
    Whitehall ging auf den Stuhl zu. In seinen Augen leuchtete der messianische Eifer, den Alex bereits in Drax Hall an ihm bemerkt hatte. »Er hat einen Gegenvorschlag für unser Treffen gemacht. Falls er nichts anderes von uns hört, geht er davon aus, daß wir einverstanden sind. Er will uns in acht Tagen treffen – nicht vier Stunden nach Sonnenuntergang, sondern vier Stunden nach zwei Uhr morgens. Zwei Uhr
morgens! Diagrammatisch rechts von der untergehenden Sonne. Sehen Sie es denn nicht? Er hat verstanden, McAuliff. Er hat verstanden! Piersalls erster Schritt ist bestätigt!«
    »Das hatte ich erwartet«, erwiderte Alex ziemlich lahm. Er war nicht ganz sicher, wie er auf die Aufregung Whitehalls reagieren sollte.
    »Ihnen ist das völlig egal, was?« Der Jamaikaner starrte McAuliff ungläubig an. »Ein Wissenschaftler hat eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht. Er ist schwer faßbaren Spuren in den Archiven gefolgt, die über zweihundert Jahre alt sind. Seine Arbeit hat sich als richtig erwiesen. Sie könnte ungeheure wissenschaftliche Auswirkungen haben. Vielleicht muß die Geschichte Jamaikas neu geschrieben werden – begreifen Sie das denn nicht?«
    »Ich sehe nur, daß Sie aufgeregt sind, und das kann ich verstehen. Das muß so sein. Aber mir macht im Augenblick ein weniger weltbewegendes Problem Sorgen. Mir gefällt die Verzögerung nicht.«
    Whitehall platzte fast vor Verzweiflung. Er blickte zur Segeltuchdecke hoch, atmete tief ein und bekam sich nur langsam wieder in die Gewalt. Es war klar, was er dachte: Das abgestumpfte Gehirn vor ihm konnte nicht bekehrt werden. »Die Verzögerung ist gut. Sie bedeutet, daß wir Fortschritte machen«, sagte er mit herablassender Resignation.
    »Warum?«
    »Ich habe Ihnen nichts davon gesagt, aber gleichzeitig mit der Bitte um ein Treffen habe ich noch eine andere Botschaft überbringen lassen.

Weitere Kostenlose Bücher