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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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führten. In der Mitte des hölzernen Steges sah Alex eine Tür. Sie war geschlossen.
    Aus der Entfernung – und ganz bestimmt von oben – war das Gebäude nicht zu sehen.
    In der Länge maß es etwa zehn Meter. Die Breite konnte Alex nicht feststellen, da es im Dschungel und dem herabdonnernden Wasserfall zu verschwinden schien.
    Als sie auf die Steinstufen zugingen, blieb Alex überrascht stehen. Auf der Westseite des Gebäudes führten dicke schwarze Kabel aus seinem Inneren heraus, die sich nach oben schlängelten und dann in dem Gewirr aus Blättern verschwanden.
    Malcolm drehte sich um und lächelte, als er sah, wie überrascht Alex war. »Unsere Verbindung nach draußen, McAuliff.
Funksignale, die in die Verbindungsleitungen des Telefonsystems auf der ganzen Insel eingespeist werden. Ähnlich wie bei Mobiltelefonen, aber in der Regel erheblich klarer als eine gewöhnliche Telefonverbindung. Die Signale können selbstverständlich nicht zurückverfolgt werden. Lassen Sie uns jetzt zu Daniel gehen.«
    »Wer ist Daniel?«
    »Der Vorsitzende des Rates. Dieses Amt wird durch Wahl vergeben. Aber seine Amtszeit wird nicht durch den Kalender bestimmt.«
    »Wer wählt ihn?«
    Das Lächeln des Halidon war nicht mehr ganz so strahlend. »Der Rat.«
    »Und wer wählt den Rat?«
    »Der Stamm.«
    »Hört sich wie normale Politik an.«
    »Nicht ganz«, sagte Malcolm geheimnisvoll. »Kommen Sie. Daniel wartet schon.«
    Der Halidon öffnete die Tür, und McAuliff betrat einen großen hohen Raum, in dessen Wände oben ringsherum Fenster eingelassen worden waren. Er hörte das Donnern des Wasserfalls und die unzähligen Geräusche des Dschungels.
    Sein Blick fiel auf hölzerne Stühle – Stühle, die von Hand, nicht von Maschinen gefertigt waren. In der Mitte der rückwärtigen Wand, vor einer zweiten, sehr großen und massiven Tür, stand ein Tisch, an dem ein schwarzes Mädchen Ende Zwanzig saß. Auf ihrem >Schreibtisch< lagen Papiere, und links von ihr, auf einem weißen Computertisch, bemerkte er eine elektrische Schreibmaschine. Ein solches Gerät schien an diesem Ort so völlig fehl am Platz zu sein, daß Alex es überrascht anstarrte.
    Er schluckte, als er ein Telefon sah – ein modernes weißes Tastentelefon, das auf einem Regal neben dem Mädchen stand.
    »Das ist Jeanine, Dr. McAuliff. Sie arbeitet für Daniel.«
    Das Mädchen stand auf. Ihr Lächeln war kurz und nur angedeutet. Sie nickte Alex zögernd zu. In ihren Augen stand ein besorgter Ausdruck, als sie sich an Malcolm wandte.

    »Ist alles gutgegangen?«
    »Da ich unseren Gast mitgebracht habe, kann ich nicht behaupten, daß wir ungeheuer erfolgreich gewesen wären.«
    »Ja«, erwiderte Jeanine, deren besorgter Blick sich jetzt in Angst verwandelte. »Daniel möchte euch sofort sehen. Hier entlang bitte — Dr. McAuliff.«
    Das Mädchen ging zu der Tür und klopfte zweimal an. Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte sie am Türknauf und öffnete. Malcolm stellte sich neben McAuliff und bedeutete ihm hineinzugehen. Zögernd trat Alex durch die Tür in das Büro des Ratsvorsitzenden.
    Der große Raum besaß nur ein einziges, riesiges Fenster aus Bleiglas, das fast die gesamte rückwärtige Wand einnahm. Der Blick nach draußen war ungewohnt und beeindruckend zugleich. Sechs Meter hinter dem Fenster war der mittlere Teil des Wasserfalls. Er nahm die gesamte Fläche der Scheibe ein, man sah nichts anderes als die endlosen, herabstürzenden Wassermassen, deren Donnern gedämpft – wie aus weiter Ferne – zu hören war. Vor dem Fenster befand sich ein langer, massiver Tisch, dessen dunkles Holz glänzte.
    Dahinter stand der Mann namens Daniel, der Vorsitzende des Rates.
    Er war ein Jamaikaner mit ausgeprägten afro-europäischen Gesichtszügen, etwas mehr als mittelgroß und schlank. Aber er hatte breite Schultern, und sein Körper sah aus wie der eines Langstreckenläufers. Er mochte Anfang Vierzig sein. Es fiel Alex schwer, sein Alter zu schätzen – sein Gesicht wirkte jugendlich, aber seine Augen glänzten alt.
    Er lächelte McAuliff an – kurz, freundlich, aber nicht herzlich - und kam mit ausgestreckter Hand um den Tisch herum. Alex sah, daß Daniel eine leichte weiße Hose und ein dunkelblaues Hemd trug, das am Hals offenstand. Um den Hals hatte er ein weißes Seidentuch gelegt, das von einem Goldring zusammengehalten wurde. Es war eine Art Uniform, dachte Alex. So wie Malcolms Gewand eine Uniform war.
    »Willkommen, Doktor. Ich werde Sie nicht danach

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