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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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an den westlichen Rand. Das Plateau fiel langsam ab, bis es in einen dichten Dschungel überging, so undurchdringlich und bedrohlich, wie McAuliff es selten gesehen hatte.
    »Wir nennen dies das Labyrinth Akabas«, sagte Malcolm, als er Alexanders erstauntes Gesicht sah. »Wir haben von den Spartanern einen Brauch übernommen. An seinem elften Geburtstag wird jedes männliche Kind dorthinein gebracht. Vier Tage und vier Nächte muß es dort bleiben.«
    »Die Einheit vier ... «, sagte McAuliff genauso zu sich selbst wie zu Malcolm, während er auf die unglaublich dichte Wand des Dschungels unter sich starrte. »Die Odyssee des Todes.«
    »Wir sind weder Spartaner noch Arawak«, sagte Malcolm mit einem leisen Lachen. »Die Kinder wissen es nicht — aber sie sind nicht allein ... Kommen Sie.«
    Die beiden Halidon drehten sich um und gingen auf die gegenüberliegende Seite des Plateaus zu. Alex warf noch einen letzten Blick auf das Labyrinth Akabas, dann folgte er ihnen.
    Am östlichen Rand erwartete sie etwas völlig anderes.
    Unter ihnen erstreckte sich ein Tal, kaum achthundert Meter lang und etwa anderthalb Kilometer breit, in dessen Mitte ein spiegelglatter See lag. Das Tal selbst war umgeben von Hügeln, Ausläufern der Berge dahinter. Auf der Nordseite flossen Gebirgsflüsse zu einem mächtigen Wasserfall zusammen, der in einen breiten, deutlich ausgeprägten Kanal hinabstürzte.
    Auf der weiter entfernten Seite des Sees lagen Felder – Weiden, auf denen Vieh graste. Kühe, Ziegen, einige Esel
und ein paar Pferde. Dieses Gebiet war gerodet und bepflanzt worden – vor vielen Generationen, vermutete Alex.
    Auf der Seite des Sees, die ihnen am nächsten war, standen strohgedeckte Hütten, die von großen Kapokbäumen geschützt wurden. Siebzig oder achtzig dieser Häuser schien es auf den ersten Blick zu geben. Sie waren kaum zu sehen, da Bäume und Schlingpflanzen und die dichte tropische Vegetation alle verbliebenen Lücken mit den kräftigen Farben der Karibik ausfüllten. Eine Gemeinschaft unter dem Dach der Natur, dachte Alex.
    Dann stellte er sich vor, welchen Eindruck dieser Anblick aus der Luft machen würde. Nicht so, wie er es sah, in einer waagrechten Diagonalen, sondern von oben, von einem Flugzeug aus. Das Dorf – und es war wirklich ein Dorf – würde wie jede andere isolierte Gemeinschaft in den Bergen aussehen, mit strohgedeckten Dächern und in der Nähe liegenden Weideflächen. Der Unterschied lag darin, daß es von Bergen umgeben war. Das Plateau bildete einen Einschnitt in großer Höhe. In diesem Bereich der Flagstaff Range gab es scharfe Aufwinde und unberechenbare Böen. Jets würden eine Mindesthöhe von dreitausendsechshundert Metern einhalten, kleinere Flugzeuge direktes Überfliegen vermeiden. Die ersteren fänden keinen Platz zum Landen, die letzteren würden zweifellos abstürzen, wenn sie es versuchten.
    Die Gemeinschaft wurde von einem Naturphänomen über sich und einer mühseligen Reise am Boden, deren Route unmöglich auf einer Landkarte festgehalten werden konnte, geschützt.
    »Nicht sehr beeindruckend, was?« Malcolm stellte sich neben McAuliff. Eine Gruppe von Kindern rannte über einen Pfad auf den See zu. Ihr Geschrei wurde vom Wind zu ihnen herübergetragen. Auch zwischen den Hütten waren ein paar Einheimische zu sehen. Größere Gruppen schlenderten am Kanal entlang, der am Wasserfall begann.
    »Ich finde es – sehr ordentlich.« Es war das einzige Wort, das McAuliff gerade einfiel.
    »Ja«, erwiderte der Halidon. »Das ist es. Kommen Sie, wir gehen hinunter. Sie werden schon erwartet.«

    Der Läufer, der sie führte, geleitete sie den felsigen Abhang hinab. Fünf Minuten später waren die drei am westlichen Rand der strohbedeckten Häuser angekommen. Von oben hatte Alex nicht gesehen, wie hoch die Bäume waren, die die einfachen Hütten umgaben. Überall rankten sich dikke Schlingpflanzen, und riesige Farne streckten ihre Arme aus dem Boden und dunklen Winkeln des Gestrüpps.
    Schon aus fünfzehn Metern Höhe, dachte McAuliff, war davon nichts mehr zu sehen.
    Verborgen vom Dach der Natur.
    Der Führer ging über einen Pfad, der einige Hütten in dem dschungelartigen Gebiet miteinander zu verbinden schien.
    Die Bewohner trugen wie die meisten Bergbewohner in Jamaika bequeme, weite Kleidung, aber etwas an ihr war anders. McAuliff wußte zuerst nicht, was es war. Er sah aufgekrempelte, khakifarbene Hosen, dunkle Hemden, weiße T-Shirts, bedruckte Blusen – alles

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