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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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völlig normal und auf der ganzen Insel zu sehen. Eigentlich in allen abgelegenen Gegenden der Welt – Afrika, Australien, Neuseeland, wo die Ureinwohner von der schützenden Kleidung der weißen Eindringlinge genommen oder gestohlen hatten, was sie konnten. Daran war also nichts Ungewöhnliches ... Aber etwas war anders, auch wenn Alex einfach nicht feststellen konnte, was.
    Plötzlich wußte er es. In dem Augenblick, in dem ihm noch etwas anderes auffiel, das er gesehen hatte: Bücher. Einige - vielleicht drei oder vier oder fünf – der zahlreichen Dorfbewohner trugen Bücher. Sie trugen Bücher unter dem Arm oder in der Hand.
    Und ihre Kleidung war sauber. Das war es. Man sah feuchte Flecken – offensichtlich Schweiß -, den Schmutz von der Feldarbeit und den Schlamm aus dem See, aber sonst waren ihre Sachen sauber und gepflegt, was in anderen Bergdörfern oder im Outback normalerweise nicht der Fall war. Afrika, Australien, Neuguinea oder Jacksonville, Florida.
    Es war nichts Ungewöhnliches, daß Ureinwohner Sachen trugen, die sich in verschiedenen Stadien der Auflösung befanden - zerrissen, zerlumpt, ja sogar zerfetzt. Aber die Kleidung
der Menschen hier war unversehrt, ohne einen Riß oder ein Loch.
    Keine abgelegten Sachen, keine schlechtsitzende, gestohlene Kleidung.
    Der Stamm Akabas lebte tief im Dschungel, aber im Gegensatz zu vielen der isolierten Bergbewohner war dies hier kein ausgelaugter, von Armut geschlagener, primitiver Menschenschlag, der sich kaum von der kargen Landwirtschaft ernähren konnte.
    Auf den Pfaden und vor den Häusern konnte Alex kräftige dunkle Körper und klare schwarze Augen sehen, Beweise für eine ausgewogene Ernährung und einen scharfen Verstand.
    »Wir gehen direkt zu Daniel«, sagte Malcolm zu dem Führer. »Du kannst uns jetzt allein lassen. Ich danke dir.«
    Der Führer wandte sich sofort einem Pfad zu, der wie ein Tunnel unter einem dichten Netz aus dicken Schlingpflanzen hindurchzuführen schien. Er nahm den Pistolengürtel ab und knöpfte seine Feldjacke auf. Das Kommando war zu Hause, überlegte McAuliff. Er konnte sein Kostüm ausziehen - das man absichtlich zerrissen hatte.
    Malcolm winkte Alex zu und riß ihn aus seinen Gedanken. Der Pfad, auf dem sie unter einem Schirm aus Maccafats und Kapokbäumen entlanggelaufen waren, bog jetzt scharf nach links ab auf eine Lichtung mit dichtem Spinnengras. Sie erstreckte sich bis jenseits des Wassers, das am Fuß des mächtigen Wasserfalls aus den Bergen in den Kanal schoß. Auf der anderen Seite der breiten Rinne fiel der Boden leicht ab bis zu einem Zaun aus Felsbrocken. Dahinter lagen die Weideflächen, die sich nach rechts zogen und an das Ostufer des Sees angrenzten.
    Auf der weitläufigen Weide waren Männer zu sehen, die mit Stöcken in der Hand auf das Vieh zuliefen. Es war schon spät am Nachmittag, die Hitze der Sonne ließ nach. Zeit, das Vieh für die Nacht in den Stall zu bringen, dachte McAuliff.
    Begierig darauf, möglichst viel von dem sonderbaren, isolierten Dorf zu sehen, war er geistesabwesend hinter Malcolm hergelaufen, bis ihm plötzlich klar wurde, wo der Halidon ihn hinführte.

    Zum Fuß des Berges. Zum Wasserfall.
    Sie kamen zum Ufer des Kanals, der sich in den See ergoß, und gingen dann nach links. Alex sah, daß der Wassergraben tiefer war, als es von weitem ausgesehen hatte. Die Ufer waren etwa zweieinhalb Meter hoch. Die deutliche Ausprägung des Kanals, die er vom Plateau aus gesehen hatte, resultierte aus sorgfältig plazierten, in die Erde der Uferböschung eingebetteten Felsbrocken. Dieses Naturphänomen war – wie die bepflanzten Felder – vor vielen Generationen von Menschen angelegt worden.
    Drei Holzbretter mit brusthohen Geländern, deren Strebepfeiler in die Uferböschung eingelassen waren, führten hinüber. Stufen aus Stein, offenbar schon vor Jahrzehnten gebaut, gingen hinauf. Die kleinen Brücken lagen etwa fünfzig Meter auseinander.
    Da fiel McAuliffs Blick auf ein Gebäude am Fuß des Berges, das er kaum erkennen konnte, da es hinter hohen Bäumen, gewaltigen Riesenfarnen und Hunderten von blühenden Schlingpflanzen verborgen war.
    Es war ein Holzbau. Eine große Hütte, deren Fundamente bis an den Kanal heranreichten. Unter den mächtigen Pfeilern, die das verborgene Gebäude stützten, sprudelte das Wasser heraus. Auf jeder Seite der Pfeiler befanden sich Stufen – wieder aus Stein, wieder vor vielen Generationen gebaut -, die zu einem breiten Steg vor dem Gebäude

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