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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Kingston über mein Vorhaben in Kenntnis gesetzt habe und man dort voll und ganz zustimmt. (Die Baracoa-Fasern werden ganz Jamaika nützen.) Es besteht außerdem von beiden Seiten aus Einigung darüber, daß der Leiter der Vermessung, Dr. McAuliff, nicht informiert zu werden braucht, da seine unmittelbaren Interessen mit den unseren
natürlich in Konflikt stehen. Als Ersatz für Sie wird innerhalb von wenigen Tagen ein anderer Botaniker zum Vermessungsteam stoßen.
    Ich freue mich darauf, Sie wiederzusehen.
     
    Mit freundlichen Grüßen
    Arthur Craft senior
    James Ferguson hielt vor Überraschung den Atem an, während er den Brief noch einmal las.
    Er hatte es geschafft.
    Er hatte es wirklich geschafft.
    Er sah den Träger an, der lächelte und leise etwas zu ihm sagte.
    »Wir brechen am späten Nachmittag auf, Mann. Bevor es dunkel wird. Kommen Sie früh von Ihrer Arbeit zurück. Ich werde Sie am Flußufer treffen. Und dann gehen wir.«

27 .
    Der Priester stellte sich als >Malcolm< vor. Sie gingen nach Süden, auf Geheimwegen, die über steile Felsen, in verschlungene Höhlensysteme und durch dichten Dschungel führten. Ihr Führer war der Halidon mit der zerlumpten Kleidung und der Feldjacke. Mühelos fand er die verborgenen Pfade im Urwald und die getarnten Eingänge von langen, dunklen Tunneln aus uraltem Gestein. Der feuchte Geruch der tiefen Seen in den Höhlen, das helle Glitzern auf den Stalaktiten, die in ihrer alabasternen Abgeschiedenheit schwebten, vom Strahl der Taschenlampen eingefangen.
    McAuliff hatte den Eindruck, sie stiegen in die Eingeweide der Erde hinab, nur um dann aus der Dunkelheit der Höhle auf einem höheren Niveau wieder herauszukommen. Ein geologisches Phänomen – Tunnelhöhlen, die unaufhaltsam anstiegen. Sie waren der Beweis für ozeanisch-terrestrische Erhebungen und zeugten von einer Epoche unglaublicher
geophysikalischer Aktivität. Aus den Verwerfungen und Gräben wuchsen Berge in die Höhe – in einem nicht enden wollenden Kampf, die Hitze der Sonne zu erreichen.
    Zweimal sahen sie unter sich Bergdörfer, die sie auf einem schmalen Grat am Waldrand umrundeten. Beide Male erklärte Malcolm McAuliff, welche Sekten dort lebten, und erzählte von deren Glauben und religiöser Begründung für den Entschluß, sich der Welt draußen zu entziehen. Er sagte, es gebe im Cock Pit etwa dreiundzwanzig Gemeinschaften, die isoliert lebten. Ihre Zahl konnte nicht genau angegeben werden, denn die Rebellion der Jugendlichen war allgegenwärtig. Diese entdeckten bei ihren regelmäßigen Reisen in die Außenwelt Verlockungen, die stärker als die Drohungen von Obeah waren. Aber wenn sich eine oder zwei oder drei dieser Gemeinschaften auflösten, gab es seltsamerweise immer andere, die ihren Platz einnahmen – und manchmal auch ihre kleinen Dörfer.
    »Oft ist es nur die Flucht aus dem Elend und der zermürbenden Sinnlosigkeit der Küstenstädte.«
    »Dann eliminieren Sie die Sinnlosigkeit.« Alex mußte an den Anblick des alten Kingston denken, an die Wellblechbaracken jenseits der verlassenen, schmutzigen Lastkähne, auf denen die Ausgestoßenen lebten. An die ausgemergelten Hunde, die bis auf die Knochen abgemagerten Katzen, den hoffnungslosen, stumpfen Ausdruck in den Augen der jungen, alt aussehenden Frauen. An die zahnlosen Männer, die um ein paar Münzen für ein Glas Wein bettelten und ihre Notdurft im Schatten dunkler Gassen verrichteten.
    Und drei Blocks weiter die strahlenden, makellosen Banken mit ihren glänzenden, getönten Fenstern. Strahlend, makellos. Und obszön an jenem Ort, den sie sich ausgesucht hatten.
    »Ja, Sie haben recht«, erwiderte Malcolm. »Von der Sinnlosigkeit werden die Menschen am schnellsten zerfressen. Es ist so leicht, nach dem Sinn zu fragen. Und so schwierig, darauf zu antworten. So kompliziert.«
    Sie gingen noch acht Stunden weiter, legten aber nach schwierigen Passagen durch den Dschungel, nach steilen,
klippenartigen Abhängen und endlosen Höhlen Pausen ein. McAuliff schätzte, daß sie nicht weiter als siebenundzwanzig oder achtundzwanzig Kilometer ins Cock Pit vorgedrungen waren. Mit jedem Kilometer wurde der Weg tückischer und anstrengender.
    Kurz nach fünf Uhr nachmittags, hoch oben auf der Flagstaff Range, gelangten sie an das Ende eines Bergpasses. Plötzlich lag ein grasbewachsenes Plateau vor ihnen, etwa achthundert Meter lang und nicht breiter als fünfhundert Meter. Es reichte bis an eine Felswand heran. Malcolm führte sie nach rechts,

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