Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON
sicher«, antwortete Alex aufrichtig. »Ich hatte noch nie ein Ehepaar bei einer Vermessung dabei. Ziemlich alberne Reaktion, nicht wahr? Kennen Sie sonst noch jemanden?«
»Einen Mann. Zu ihm sollte ich mich besser nicht äußern.«
»Gerade dann bitte ich Sie darum, es zu tun.«
»Ferguson, James Ferguson. Er war einer meiner Studenten. Sehr direkt, der Junge. Recht eigensinnig, wenn Sie wissen, was ich meine.«
»Aber er ist Botaniker, Pflanzenspezialist. Kein Geologe.«
»Er hat eine Ausbildung in Landvermessung. Geophysik war sein Nebenfach. Das ist natürlich schon einige Jahre her.«
McAuliff suchte einige Papiere auf seinem Schreibtisch. »So viele Jahre können es nicht gewesen sein. Er war nur bei drei Projekten dabei, alle in den letzten vier Jahren.«
»Dann ist es ja tatsächlich nicht so lange her. Sie sollten mit ihm sprechen. Man hat mir gesagt, er sei sehr gut.«
»Hier sind Ihre Leute«, sagte Alex und hielt Ralston ein zweites Blatt Papier hin. »Ich habe fünf von den acht ausgewählt, die Sie vorgeschlagen haben. Könnte es auch hier Überraschungen geben? Ich hoffe natürlich, daß Sie zustimmen.«
Während Ralston las, rückte er seine Brille zurecht und spitzte die Lippen. »Ja, ich dachte mir, daß Sie diese Leute auswählen würden. Sie wissen natürlich, daß Whitehall keiner von uns ist. Er wurde von der Abteilung für westindische Studien vorgeschlagen. Die Professoren halten ihn für einen brillanten Kopf. Ich kenne ihn nicht persönlich. Verdient ziemlich gut mit seinen Vortragsreihen.«
»Er ist schwarz, nicht wahr?«
»Ja. Er kennt jede Sprache, jeden Dialekt, jede kulturelle Normalität und Anomalie auf den Antillen. In seiner Doktorarbeit hat er nicht weniger als 27 afrikanische Stämme bis auf die Inseln zurückverfolgt. Von den Bushwadie bis zu den Coromantees. Seine Forschungsarbeit zur indisch-afrikanischen Integration ist das Standardwerk auf diesem Gebiet. Er ist, glaube ich, so etwas wie ein Playboy.«
»Gibt es sonst noch etwas, das Sie mir sagen möchten?«
»Nein, eigentlich nicht. Es wird Ihnen nicht leichtfallen, sich einen Spezialisten für Schieferton-Grundgestein auszusuchen. Sie haben zwei wirklich gute Leute auf Ihrer Liste. Es sei denn, Ihre ersten Reaktionen haben Vorrang ...«
»Ich verstehe nicht.«
Ralston lächelte. »Es wäre anmaßend von mir, noch mehr dazu zu sagen.« Dann fügte der Professor schnell hinzu: »Soll eines unserer Mädchen die Termine für Sie vereinbaren?«
»Danke, das ist nett von Ihnen. Wenn mit allen zehn Termine vereinbart werden können, hätte ich gerne für jeden von ihnen eine Stunde während der nächsten paar Tage. Die Reihenfolge ist egal, wie es jedem am besten paßt.«
»Eine Stunde?«
»Ich werde die Leute, mit denen ich mich ausführlicher unterhalten möchte, erneut bestellen — es hat keinen Sinn, die Zeit aller Beteiligten zu verschwenden.«
»Ja, natürlich.«
Ein Bewerber disqualifizierte sich in dem Moment, in dem er McAuliffs Büro betrat. Über die Tatsache, daß er um ein Uhr nachmittags angetrunken war, hätte man vielleicht reden können, aber sie diente als Entschuldigung dafür, ihn wegen eines weitaus größeren Problems auszuschließen — sein rechtes Bein war verkrüppelt. Drei andere Männer wurden aus einem anderen Grund gestrichen — es war offensichtlich, daß sie Westindiern gegenüber feindselig eingestellt waren. Ein sich ausbreitender englischer Virus. Die britischen Pendants zu den amerikanischen Rednecks.
Die Jensens — Peter Jensen und Ruth Wells — waren eine angenehme Überraschung, sowohl einzeln als auch zusammen.
Anfang Fünfzig, intelligent, selbstsicher und freundlich. Sie hatten keine Kinder, waren finanziell abgesichert und einander und ihrer Arbeit aufrichtig zugetan. Sein Spezialgebiet waren Erzminerale, ihres die Nachbarwissenschaft der Paläontologie — Fossile. Er hatte praktische Erfahrung, ihre Kenntnisse waren theoretischer, aber wissenschaftlich fundiert.
»Darf ich Ihnen einige Frage stellen, Dr. McAuliff?« Peter stopfte seine Pfeife. Seine Stimme klang freundlich.
»Aber natürlich.«
»Ich weiß zwar nicht viel über Jamaika, aber das hier scheint mir eine verdammt merkwürdige Tour zu sein. Ich bin mir nicht sicher, ob ich genau verstanden habe, um was es eigentlich geht.«
Alex war dankbar für die Gelegenheit, die von Dunstone Limited konstruierte Erklärung vortragen zu können. Während er sprach, sah er den Erzspezialisten aufmerksam
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