Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON
direkt nach Port Antonio geflogen. Weil Sam Tucker über das Funkgerät im Flugzeug Kontakt mit Robert Hanley aufgenommen hatte und Hanley seine Anweisungen in einem Ton gegeben hatte, der jeden Widerspruch verbot. Um 2 Uhr 35 morgens waren sie auf
dem kleinen Sam Jones Airfield gelandet. Dort wartete schon eine Limousine auf sie, die von Trident Villas geschickt worden war.
Auch Robert Hanley wartete. Kaum war Sam Tucker aus dem Flugzeug gestiegen, schüttelte Hanley ihm die Hand. Und schmetterte ihm die Faust ins Gesicht. Danach beugte er sich hinunter, half Sam beim Aufstehen und begrüßte ihn etwas herzlicher, erklärte aber gleichzeitig mit kaum verhohlenem Zorn, daß er sich in den vergangenen Wochen unnötig Sorgen gemacht habe und daran nur Sam Tucker schuld sei.
Die beiden alten Freunde verbrachten die Nacht damit, sämtliche Flaschen in der Bar des Trident Villas zu leeren. Timothy Durell, der junge Hoteldirektor, gab um 5 Uhr 10 morgens auf, schickte den Barkeeper nach Hause und händigte Hanley und Sam die Schlüssel aus. Durell wußte nicht, daß die letzten Strategien von Dunstone Limited hier im Trident festgelegt worden waren, in jener Woche, in der von überallher aus der Welt Unbekannte zusammengeströmt waren. Unbekannte, und doch wieder keine Unbekannten – inzwischen nur unangenehme Erinnerungen.
Charles Whitehall war zusammen mit Lawrence, dem Revolutionär, weggegangen. Die beiden Schwarzen hatten sich noch auf dem Flugplatz verabschiedet. Jeder wußte, wo er hingehen würde, was er zu tun hatte, mit wem er sich treffen mußte. Es gab keine Fragen, weil es keine Antworten darauf gab. Das war klar.
Sie würden sich bald voneinander trennen.
Aber sie hatten miteinander geredet. Vielleicht war das alles, was man erwarten konnte.
Alison und McAuliff waren in der abgelegensten Villa am Rand des Meeres. Sie hatte ihm die Hand verbunden und die Schnittwunden in seinem Gesicht gesäubert und ihn dann für fast eine Stunde in eine Badewanne mit heißem Wasser gesteckt.
Sie wohnten in Villa 20.
Sie hatten eng umschlungen bis Mittag geschlafen.
Jetzt war es schon weit nach ein Uhr. Sie saßen allein am Tisch. Sam Tucker hatte Alexander eine Nachricht hinterlassen.
Er und Robert Hanley wollten nach Montego Bay zu einem Anwalt fliegen. Sie hatten vor, zusammen eine Firma zu gründen.
Möge Gott dieser Insel helfen, dachte McAuliff.
Um 14 Uhr 30 legte Alison ihm die Hand auf den Arm und deutete auf den Alabasterportikus jenseits des Rasens. Zwei Männer im Anzug kamen die Marmortreppe herunter, der eine schwarz, der andere weiß.
R. C. Hammond und Daniel, Ratsvorsitzender des Stammes Akabas hoch oben in der Flagstaff Range.
»Es wird nicht lange dauern«, sagte Hammond und setzte sich auf den Stuhl, den Alexander ihm anbot. »Mrs. Booth, ich bin Commander Hammond.«
»Das dachte ich mir schon«, entgegnete Alison. Ihre Stimme klang warm, ihr Lächeln war kalt.
»Darf ich Ihnen einen – Geschäftspartner vorstellen? Mr. Daniel, Jamaikanische Angelegenheiten. Ich glaube, Sie beide kennen sich schon, McAuliff.«
»Ja.«
Daniel nickte ihnen freundlich zu und setzte sich. Er sah Alex an. »Es gibt vieles, wofür ich Ihnen danken muß. Ich bin sehr erleichtert«, sagte er mit ernster Stimme.
»Was ist mit Malcolm?«
Für einen kurzen Moment blitzte in Daniels Augen Trauer auf. »Es tut mir leid.«
»Mir auch«, sagte McAuliff. »Er hat uns das Leben gerettet. «
»Das war seine Aufgabe«, erwiderte der Vorsitzende der Halidon.
»Darf ich davon ausgehen«, warf Hammond leise ein, »daß Mrs. Booth über bestimmte Dinge – informiert ist?«
»Sicher dürfen Sie das, Commander.« Alison gab ihm die Antwort selbst.
»Nun gut.« Der britische Agent griff in seine Tasche, zog das gelbe Papier eines Telegramms heraus und reichte es Alexander. Darin bestätigte die Barclay’s Bank in London eine Überweisung. Auf das Konto von A. T. McAuliff bei der Chase-Manhattan-Bank in New York waren zwei Millionen
Dollar überwiesen worden. Darüber hinaus war ein Akkreditiv für besagten A. T. McAuliff eingerichtet worden, das für alle anfallenden Steuern aufkam, wenn die entsprechenden Formulare für das amerikanische Finanzministerium beziehungsweise die Bundessteuerbehörde vorgelegt wurden.
Alex las das Telegramm zweimal und wunderte sich darüber, daß es ihm so gleichgültig war. Er gab es Alison. Sie fing an, es zu lesen, aber dann hörte sie plötzlich wieder auf. Sie hob McAuliffs Untertasse
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