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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ihnen entkam, daß es versuchte, das Netz zu durchbrechen.
    Aufgrund dieser Überlegungen beschlossen McAuliff und Sam Tucker, der Strategie zu folgen, die Lawrence und Charles Whitehall vorschlugen. Eine Variation des tödlichen Spiels. Alexander sollte bei Alison bleiben. Die anderen würden ausschwärmen. Einzeln. Und ihre Feinde suchen.
    Es war ganz einfach. Töten oder getötet werden.
     
    Lawrence ließ seinen gewaltigen Körper in die dunklen Fluten gleiten. Er krallte sich an der Böschung fest und zog sich langsam flußaufwärts. Die Pistole hielt er über die Wasseroberfläche, das lange Messer hatte er aus der Lederscheide gezogen und in seinen Gürtel gesteckt, damit er es schnell zur Hand hatte.
    Der Mond schien jetzt heller. Die Regenwolken waren verschwunden, und der Dschungel, der über ihm in den Himmel
ragte, schob sich vor den Mond, konnte ihn aber nicht völlig verdecken. Die Strömung war gleichmäßig. Unablässig wirbelten unzählige winzige Strudel um abgebrochene Äste und Felsbrocken im Flußbett, auf deren Oberfläche Moos und blaßgrüne Algen glänzten.
    Lawrence hielt inne. Vorsichtig ließ er sich noch tiefer ins Wasser sinken und atmete nicht mehr. Seine Augen waren knapp über der Wasseroberfläche. Schräg gegenüber, auf der anderen Seite des schmalen Seitenarmes, war ein Mann, der genau das gleiche tat wie er. Aber er wußte nicht, daß Lawrence ihn gesehen hatte.
    Der Mann stand bis zur Taille im Wasser und trug ein gefährlich aussehendes Gewehr vor sich über dem Kopf. Er bewegte sich mit großen Schritten vorwärts und hielt sein Gleichgewicht dadurch, daß er sich an den überhängenden Büschen am Flußufer festklammerte.
    In wenigen Sekunden würde der Mann genau gegenüber von ihm sein.
    Lawrence legte seine Pistole zwischen einige Farne, die am Ufer wuchsen. Dann griff er nach unten und zog das lange Messer aus seinem Gürtel.
    Er tauchte und schwamm unter Wasser weiter.
     
    Sam Tucker kroch über die kleine Anhöhe oberhalb des Flußufers und rollte sich zu dem Stamm eines Kapokbaumes. Sein Körpergewicht riß eine herunterhängende Schlingpflanze los. Wie eine zusammengerollte Schlange fiel sie auf seine Brust. Er erschrak.
    Er war jetzt nördlich des Lagers, nachdem er auf der linken Seite des Flusses in einem weiten Bogen nach Westen gegangen war. Der Grund dafür war ganz einfach – wenn auch nicht zu einfach, wie er hoffte. Dunstones Männer würden sich auf das Gebiet flußabwärts konzentrieren. Der Pfad begann östlich der Lichtung. Sie würden ihn bewachen und davon ausgehen, daß jeder, der nach ihm suchte, von unterhalb und nicht von oberhalb der Stelle kommen würde, an der er seinen Anfang nahm.
    Tucker schob sich mit den Schultern am Stamm hoch, bis
er eine sitzende Position erreicht hatte. Er lockerte den Riemen seines Gewehrs, hob die Waffe und schob sie über seinen Kopf und dann schräg auf den Rücken. Er zog den Riemen wieder fest. Das Gewehr zu benutzen war ausgeschlossen, es durfte nur im äußersten Notfall eingesetzt werden, denn es würde mit ziemlicher Sicherheit die eigene Hinrichtung bedeuten.
    Das war zwar nicht völlig auszuschließen, dachte Sam, aber dazu mußte man ihn erst noch überreden.
    Er rollte sich wieder auf den Bauch und kroch durch das dichte Labyrinth des Dschungels weiter.
    Er hörte den Mann, bevor er ihn sah. Das Geräusch war ausgesprochen menschlich und sagte Sam Tucker, daß der Mann entspannt war und nicht mit Gefahr rechnete. Ein Mann, der dachte, daß sein Posten nicht in der unmittelbaren Gefahrenzone lag, daß er am weitesten vom Brennpunkt des Geschehens entfernt war.
    Der Mann hatte zweimal die Nase hochgezogen. Ein verstopftes Nasenloch – oder zwei verstopfte Nasenlöcher – führte zu einer vorübergehenden Blockierung, und daher war es notwendig, einen Weg für die Atemluft zu schaffen.
    Das genügte.
    Sam sah in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Seine über fünfzigjährigen Augen waren etwas strapaziert, müde wegen des Mangels an Schlaf und der vielen Nächte, in denen er in tropische Dunkelheit gestarrt hatte. Aber er wußte, daß sie ihn nicht im Stich lassen würden.
    Der Mann hockte vor einem riesigen Farn, mit dem Gewehr zwischen den Beinen, den Kolben auf die Erde gestützt. Dahinter konnte Tucker im Mondlicht die Umrisse des Anbaus ganz links auf der Lichtung sehen. Jeder, der durch das Lager gehen würde, geriete in die Schußlinie.
    Ein Messer kam wegen des Farns nicht in Frage. Eine

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