Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON
nicht sehr erfreut. Weniger vom emotionalen Standpunkt her — er ist ein ziemlicher Schürzenjäger -, sondern, wie wir annehmen, eher aus Gründen, die mit seinen Reisen zusammenhängen.« Warfield legte die Papiere zusammen und steckte sie wieder in die Tasche seines Mantels.
»Nun«, sagte Alex, »das ist eine kleine Bombe, die Sie da hochgehen lassen. Auf so etwas war ich nicht gefaßt.«
»Ich habe Ihnen diese Informationen über Mrs. Booth gegeben, weil wir der Meinung waren, daß Sie es irgendwann selbst herausfinden würden. Wir wollten Sie vorbereiten — es ging nicht darum, Sie von Ihrem Entschluß abzubringen.«
McAuliff drehte sich abrupt um und sah Warfield an. »Sie wollen sie dabeihaben, weil sie Ihnen vielleicht — vielleicht nützlich sein könnte. Und nicht aus geologischen Gründen.« Langsam, McAuliff. Langsam!
»In diesen komplizierten Zeiten ist alles vorstellbar.«
»Das gefällt mir nicht.«
»Sie haben noch nicht darüber nachgedacht. Wir sind der Meinung, daß sie in Jamaika sehr viel sicherer ist als in London. Sie machen sich Sorgen um sie, nicht wahr? Sie haben sich in der letzten Woche häufig mit ihr getroffen.«
»Daß ich beobachtet werde, gefällt mir auch nicht.« Alex fiel nichts anderes ein.
»Wir haben nur das Nötigste unternommen, und das diente lediglich Ihrem Schutz«, entgegnete Warfield schnell.
»Vor was? Um Himmels willen, vor wem müssen Sie mich schützen?« McAuliff starrte den kleinen alten Mann an, und ihm wurde klar, wie sehr er ihn verabscheute. Er fragte sich, ob Warfield in bezug auf seinen Schutz mehr sagen würde als Hammond. Würde er zugeben, daß es schon einmal eine Landvermessung in Jamaika gegeben hatte? »Ich glaube, ich habe das Recht darauf, informiert zu werden«, fügte er wütend hinzu.
»Das werden Sie auch. Zuerst möchte ich Ihnen jedoch diese Unterlagen hier zeigen. Ich bin sicher, daß alles zu Ihrer Zufriedenheit erledigt worden ist.« Warfield öffnete den Umschlag, der nicht zugeklebt war, und zog mehrere dünne Seiten heraus, die auf einem Bogen Briefpapier zusammengeheftet waren — die Kopien des umfangreichen Vertrages, den McAuliff vor einer Woche im Belgravia Square unterschrieben hatte. Er hob den Arm, schaltete sein Leselicht ein, nahm Warfield die Papiere aus der Hand und blätterte durch die Kopien, bis er zu dem dickeren Bogen kam. Es war kein Briefpapier, sondern die Kopie einer Banküberweisung an die Chase-Manhattan-Bank in New York. Die Zahlen waren unmißverständlich: Auf der linken Seite stand der Betrag, der von einem Unternehmen in der Schweiz auf sein Konto eingezahlt worden war, auf der rechten die Höchststeuern für den Betrag, der als Einkommen ausgewiesen und an die Schweizer Behörden und die Finanzbehörden der Vereinigten Staaten gemeldet worden war.
Die Nettosumme betrug 1 270 000 US-Dollar.
McAuliff sah zu Warfield hinüber. »Die erste Zahlung sollte 25% der gesamten Vertragssumme nach Aufnahme der Vermessungsarbeiten sein. Wir haben vereinbart, daß darunter die Ankunft des Teams in Kingston zu verstehen ist. Davor bekomme ich von Ihnen nur meine Spesen und, falls wir uns wieder trennen, fünfhundert Dollar am Tag. Warum diese Änderung?«
»Wir sind mit der Arbeit, die Sie bis jetzt geleistet haben, äußerst zufrieden. Betrachten Sie es als Vertrauensbeweis.«
»Das kaufe ich Ihnen nicht ab ...«
»Außerdem«, fuhr Warfield etwas lauter fort, um Alexanders Einwände zu unterbrechen, »wurden die Vertragsvereinbarungen nicht geändert.«
»Ich weiß, was ich unterschrieben habe.«
»Nun, offensichtlich nicht sehr genau. Lesen Sie den Vertrag — dort steht unmißverständlich, daß Sie mindestens 25% erhalten, und zwar vor Ablauf des Geschäftstages, den wir als Beginn der Vermessung festgelegt haben. Es gibt keine Vereinbarungen hinsichtlich einer Summe, die über diese 25% hinausgeht, ferner sind keine Einschränkungen in bezug auf ein früheres Datum enthalten. Wir dachten, Sie freuen sich.« Der alte Mann faltete seine winzigen Hände, als wäre er ein kleiner Gandhi im Maßanzug.
McAuliff las die Überweisungsbestätigung der Chase-Manhattan-Bank durch. »Auf der Überweisung wird das Geld als Honorar für Leistungen bezeichnet, die bis zum heutigen Tag erbracht wurden. Das ist Vergangenheit, eindeutig. Es dürfte Ihnen schwerfallen, das Geld zurückzubekommen, wenn ich nicht nach Jamaika gehe. Angesichts Ihres krankhaften Mißtrauens in bezug auf Geheimhaltung bezweifle ich
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